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Die Edition der Vorlesungen Lichtenbergs –
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Rückblick und Ausblick
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Nach insgesamt neunzehnjähriger Arbeit an der Edition der natur-
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wissenschaftlichen Schriften Lichtenbergs wird hier deren letzter, der
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siebente Band vorgelegt. Die dafür eingesetzte Leitungskommission,
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die dieses Unternehmen in Gang setzte, begleitete und kontrollierte,
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konnte damit ihre Tätigkeit beenden; die Akademie der Wissenschaf-
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ten zu Göttingen hat zu einem weiteren Teil erfüllt, was der Jenaer
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Germanist Albert Leitzmann 1899, nach seiner Wiederentdeckung
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von Lichtenbergs Nachlaß und Ankündigung einer ersten wissen-
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schaftlichen Edition der Briefe und Aphorismen Lichtenbergs, zu
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ihrer „Ehrenpflicht“ erklärte: eine Gesamtausgabe seiner Werke und
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Weg dorthin führte über die neue Bearbeitung des kompletten
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Briefwechsels, die Albrecht Schöne und Ulrich Joost zwischen 1983
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und 1992 herausgegeben haben (die beiden Registerbände folgten erst
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2004). Die 1899 von Leitzmann gleichermaßen für notwendig
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erachtete Neuausgabe der zu Lebzeiten Lichtenbergs gedruckten
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Werke, die dann neben den zu Lichtenbergs Zeit so genannten
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‚schönwissenschaftlichen‘ Schriften auch die streng naturwissen-
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schaftlichen Werke enthalten wird, sowie sein chef d’œuvre, die
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Sudelbücher, ferner die Exzerptenhefte und weitere Postuma, sollen
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in gleicher Gestalt und demselben Verlag in den nächsten Jahren
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folgen – die Vorarbeiten sind sehr weit gediehen.
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Beim Erreichen eines so wichtigen Zwischenziels ist wohl eine
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kurze Rückschau auf die Geschichte des Unternehmens erlaubt.
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Ulrich Joost hatte bald nach Einrichtung seiner Arbeitsstelle an der
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Technischen Universität Darmstadt zur Edition des Werks von
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Lichtenberg und zur Erforschung des Lebens und der Wirkung des
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großen Physikers und Schriftstellers, in Lichtenbergs Heimat also,
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Anhand dieses Entwurfs überzeugte Albrecht