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Refraction (§. 343.) merkt, kann
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leicht durch Zeichnung oder durch
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Rechnung bestimmen, was ein jeder
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Strahl für einen Weg nimmt, wenn
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er in ein dichteres oder lockereres
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Mittel (so nennt man den durch-
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sichtigen Körper, worin sich der
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Lichtstrahl befindet) fällt, bey dem
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die brechende Fläche gekrümmt,
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und zwar hohl oder erhoben ist;
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wenn man nur das, was vorhin (§.
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331.) von dem Zurückwerfen der
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gelehrt wurde, auf das Brechen
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derselben gehörig anwendet. Dann
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ist es auch nicht schwer zu bestim-
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men, wohin das Bild eines jeden
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Punctes des Gegenstandes fällt, wel-
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cher Strahlen gegen das brechende
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Mittel wirft. Gemeiniglich betrach-
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tet man nur die Brechung der Strah-
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len in Gläsern mit kugelförmigen
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hohlen oder erhobenen Flächen, die
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zu verschiedenen nützlichen Werk-
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zeugen dienen. Man giebt ihnen
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einen kreisförmigen Umfang und
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nennt sie Linsen (lentes); sie werden
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aus dazu schicklichen Stücken Glas
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geschliffen.
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§. 349.
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Die 64 bis 69 Fig. stellen diese
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verschiedenen Arten von Linsen im
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Durchschnitte vor. Die Linse, | 28764
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Fig. ist auf beiden Seiten erhoben
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und heißt convexconvex; 65 Fig.
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auf einer Seite erhoben, auf der an-
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dern eben, planconvex; 66 Fig. auf
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beiden Seiten hohl, concavconcav;