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Wir finden einen Widerstand wenn wir den Körper aus seiner
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Ruhe bringen wollen.
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Wir finden einen Widerstand wenn wir den bewegten Körper
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einhalten, oder seine Richtung ändern, oder seine Bewegung ver-
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mindern oder vermehren wollen.
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Woher rührt das?
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Nichts geschieht ohne Ursache in der Welt.
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Wo etwas geschehen soll, muß etwas veraendert werden.
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Wenn wir also einen ruhenden Körper bewegen wollen, so müs-
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sen wir etwas thun, das wir vorher nicht thaten.
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So etwas nennen wir Anstrengung |
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11rEs geht eine Veränderung in uns vor.
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Diese Anstrengung schreiben wir dem Körper ausser uns zu, und
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Eigentlich ist es unser eignes Bestreben, in dem Körper eine Ver-
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änderung hervor zu bringen.
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Sie sehen also nicht blos wie wahr, sondern auch wie schön Herr
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HofR. Kästner die Sache ausdrückt wenn er sagt: die Trägheit
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sey weiter nichts als das princ[ipium] r[ationis] s[ufficientis] auf
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lebhaffter, weil es offt nicht von uns abhängt die Veränderung so
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zu fühlen, als beym ruhenden.
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Nun wird es hauptsächlich darauf ankommen Ihnen zu
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beweisen, daß dieses weder Im|11vpenetrabilität noch Schwere sey.
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Impenetrabilität ist es gewiß nicht.
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Denn eine Kugel von einem Pfund ist so impenetrabel als eine
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von Tausend. Man könte letztere so abrunden, daß sie sich an-
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fühlte wie eine von 1 000.
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Daß es nicht Schweere ist, darauf will ich meinen gantzen
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Beweiß einschräncken. Sind wir darüber weg so haben wir gantz
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gewonnen.