Georg Christoph Lichtenberg

  • Start
  • Bände
  • Register
  • Suche
  • Hilfe
Seite 27

Band 4 - VIIa. Vom Schalle / Gründe der Musik - Heffte

200654
200656
4
0
1 Herr Sultzer giebt folgendes Exempel es sey Bild im Text,
2 p = 10000 als das Gewicht 10000 mal so schwer als die Sayte, so
3 verwandelt sich die allgemeine Formel in folgenden bestimmten
4 Ausdruck
5 Bild im Text |
6 6rWas unserm Auge im Raume gefällig ist, ist dem Ohr in der Zeit.→(136)
7 Die Rechnung in diesem besondern Fall ist sehr leicht. Führt
8 man sie gehörig aus so findet man
9 Bild im Text 
10 so viel Schläge würde eine solche Sayte in einer Secunde thun.
11 Hierdurch erhält man nun ein absolutes Tonmaaß, und jezt
12 können wir den entferntesten Zeiten gnau sagen, welches die
13 Höchsten und tiefsten Töne unseres Systems gewesen sind.
14 Nun hat Herr Euler gefunden daß eine Sayte die in einer Secunde
15 392 mal schwingt den Ton A giebt. Das Contra A also Bild im Text
16 und das contra C (weil die Schwingungen des Contra A zum dem
17 vom Contra C, sich verhalten wie etwa 172 : 100 pp)(111) Bild im Text
18 mal in einer Secunde.127 Solte auch der Rheinische Fuß verlohren
19 gehen, so muß man dabey bemercken, daß die 3166 in der
20 Formel die Länge des Secunden Pendels in Rheinischen Skrupeln
21 ist,128 und die Länge a müste also in solchen Bild im Text Theilchen des
22 Sekunden Pendels angegeben werden.
23 Aus dieser Formel lassen sich nun von dem der nur Bruch und
24 Quadrat Rechnung versteht gantz leicht die Gesetze herleiten,
25 die der §. 283 des Compendii p. 223 enthält.129
26 Das Monochord
27 Das von HE. HofR. Kästner ist nach der Telemannischen Tem-
28 peratur marquirt130; das, was Sultzer (Art. Monochord) be-
29 schreibt nach der Kirnbergerschen.131
30 Man hat lange gesungen, ehe man eine ordentliche bestimmte
31 Tonleiter hatte. Wer eigentlich unsere jetzige Tonleiter aufge-
32 bracht hat. Die erste wird dem Mercurius zu geschrieben, aber
33 Merkurius ist in der Erfindung der Künste just ein solches Ge-

Textkritischer Kommentar

27 1  l]
27für a
textkritik 219004
744563 200655 4
27 2  p]
27für n
textkritik 219005
744564 200655 4
27 3  allgemeine]
27erg.
textkritik 219006
744565 200655 4
27 14  Herr]
27für er
textkritik 219007
744566 200655 4
27 16  dem]
27für †††
textkritik 219008
744567 200655 4

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

404 (111) 
404 L. ermittelt das ungefähre Verhältnis zwischen Contra A (49 Schwingungen je Sekunde) und Contra C (Bild im Text Schwingungen je Sekunde). Bild im Text ist die Schwingungszahl, die bei Sulzer (Theorie 2, 1774, 1008) fälschlich für das Contra-C statt für C angegeben ist. Vgl. 27,14 – 18.
anmerkung 218968
744527 200655 4 1
406 127 
406 Ausgehend von einem Ton a' von 392 Schwingungen je Sekunde gelten die Schwingungszahlen 98 und Bild im Text für das C bzw. das A der Großen Oktave, jedoch nicht für die der nächsttieferen Kontra-Oktave. L. hat wider besseres Wissen, vgl. 23,20 – 24, diesen Fehler von Sulzer (Theorie 2, 1774, 1008) übernommen.
anmerkung 219009
744568 200655 4
406 128 
406 Etwa 0,994 m.
anmerkung 219010
744569 200655 4
406 129 
406 Erx2 223, vgl. ErxH, 323,3 – 21.
anmerkung 219011
744570 200655 4
406 130 
406 G. A. Sorge (Gespräch 1748, 51 f.) schreibt, daß G. P. Telemann für sein Intervallsystem „[…] die Octav in 55. geometrische Abschnitte (Com­mata) die von Stufe zu Stufe kleiner werden, theilet. […] Ein solcher Ab­schnitt oder Comma aber beträgt nicht völlig ein Comma syntonum 81 : 80, […]“. Die Oktave besteht nach Telemanns System aus sechs großen Tönen (C, D, E, Fis, Gis, Ais, His) zu je neun Kommata und einem Komma (von His nach c). In einem umfangreicheren Buch beschreibt Sorge (Anweisung 1749, 203–216), wie die Tonstufen des Systems zu berechnen sind und ein Monochord danach einzuteilen ist. – Die im Bestand der Göttinger Uni­versitätsbibliothek befindlichen Exemplare der beiden Bücher von Sorge stammen den handschriftlichen Eintragungen zufolge aus A. G. Kästners Bibliothek.
anmerkung 219012
744571 200655 4
406 131 
406 Bis auf die eigenen Zusätze über „Mercurius“ und den „Aether“ (27,33 – 28,3) und über den Baß bei der Polonaise (28,11 – 13) faßt L. von 27,28 – 29,5, zum Teil tabellarisch, den Anfang des Artikels „System. (Mu­sik)“ bei Sulzer (Theorie 2, 1774, 1123 – 1126) zusammen. – L.s „Physicali­scher Instrumenten Apparat“ (NL VII Q 2, Bl. 26r) enthält: „Ein vortreflich gearbeitetes Tetrachord nach Kirnberger aus Solzers[!] Theorie. pp. Noch ist es nicht abgetheilt, kan aber sehr leicht geschehen.“ Im Artikel „Mono­chord“ bei Sulzer (Theorie 2, 1774, 775 f.) findet sich bei der Beschreibung dieses vierseitigen Monochords auch die Anweisung zu dessen Einteilung. Wie L. in einem Brief (Bw 2, Nr. 1058) an Schernhagen vom 31. März 1783 mitteilt, hat er dieses Instrument im Winter 1782/83 erhalten. Später benutzte L. (NL VII Q 2, Bl. 60r): „Ein Monochord vom Herrn Dr Chladny selbst gemacht“, vgl. GamN, 330. Es ist vermutlich das von L. im Tage­buch (SK 431 und 433) am 5. und 7. Februar 1793 erwähnte Instrument.
anmerkung 219013
744572 200655 4
407 (136) 
407 L. stellt die Schemata aus dem vierten Brief von Euler (Lettres 1, 1774, 12 – 15) zusammen. Zur ersten Zeile des Schemas schreibt Euler (Briefe 1, 1769, 10), man könne die Empfindung bei einem einzelnen mu­sikalischen Ton „mit einer Reihe gleichweit voneinander entfernter Punkte vergleichen.“ Die zweite Zeile zusammen mit der ersten entspricht zwei Tönen, die (ebd., 11) „[…] all’ unisono sind, welches der einfachste Accord ist“. Wenn, wie in der dritten und vierten Zeile, zwei Töne „[…] in Absicht der Höhe und Tiefe verschieden sind, so wird man eine Vermischung von zwey Folgen von Schlägen gewahr werden, […]“. Die beiden Reihen bei Euler (ebd.) enthalten 11 bzw. 12 Punkte, nicht wie bei L. 12 und 13. Beide Verhältnisse entsprechen Intervallen zwischen der kleinen und großen Se­kunde, d. h. sie wären deutlich dissonant; „weder dem Auge noch dem Ohr vernehmlich“, wie L. 29,6 schreibt, wäre ohne die über die Punkte geschriebenen Zahlen jedoch das genaue zahlenmäßige Verhältnis dieser beiden Reihen. Dagegen ist die Ordnung der fünften und sechsten Reihe optisch gut wahrnehmbar und akustisch als Oktave zu erkennen. Daraus folgert Euler (Briefe 1, 1769, 12): „Wenn also das Ohr leicht das Ver­hältniß gewahr wird, das sich unter zwey Tönen befindet, so heißt ihre Zusammenstimmung eine Consonanz; ist dieses Verhältniß schwer oder un­möglich zu entdecken, so heißt der Accord eine Dissonanz.“ Vgl. 27,6.
anmerkung 219022
744581 200655 4 1

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 200655 744572 Verweise ~ Briefwechsel ~ Nr. 1058 an Schernhagen. 1114 4 406 131 Bw 2, Nr. 1058 siehe Gesamtregister.
0 200655 Verzeichnis der edierten Handschriften ~ NL VIII B ~ Bl. 6/7. 30338 4 27 6 6r siehe Gesamtregister.
0 200655 744572 Verweise ~ Tagebücher ~ 1793 Februar 5. 19261 4 406 131 Tage­buch am m 5 Februar 1793 siehe Gesamtregister.
0 200655 744572 Verweise ~ Tagebücher ~ 1793 Februar 7. 19262 4 406 131 Tage­buch 7. Februar 1793 siehe Gesamtregister.
0 200655 744570 Verweise ~ Vorlesungen zur Naturlehre ~ 1: Erxleben ~ Kap. 7 Luft ~ S. 323. 33126 4 406 129 223, vgl. ErxH, 323 ,3 – 21. siehe Gesamtregister.
0 200655 744572 Verweise ~ Instrumentenverzeichnis ~ NL VII Q2 ~ Bl. 60r. 30669 4 406 131 NL VII Q 2, Bl. 60r siehe Gesamtregister.
0 200655 744572 Verweise ~ Instrumentenverzeichnis ~ NL VII Q2 ~ Bl. 26r. 30670 4 406 131 NL VII Q 2, Bl. 26r siehe Gesamtregister.
0 200655 744581 Personenregister ~ Euler, Leonhard ~ Schriften ~ Lettres à une princesse d’Allemagne (1768–1772 u.ö.). 5169 4 407 136 Euler (Lettres 1, 1774, 12 – 15) siehe Gesamtregister.
0 200655 744581 Personenregister ~ Euler, Leonhard ~ Schriften ~ Lettres à une princesse d’Allemagne (1768–1772 u.ö.) ~ Briefe an eine deutsche Prinzessin (dt. 1769-1773 u.ö.). 5170 4 407 136 Euler (Briefe 1, 1769, 10) siehe Gesamtregister.
0 200655 Verweise ~ Kompendium (21777) ~ § 283. 22640 4 27 25 lichtenberg §. 283 des Compendii p . 223 siehe Gesamtregister.
0 200655 Personenregister ~ Euler, Leonhard ~ Musik. 12168 4 27 14 lichtenberg Euler siehe Gesamtregister.
0 200655 744572 Verweise ~ Gamaufs Erinnerungen aus Lichtenbergs Vorlesungen ~ Experimentalphysik II ~ 299. 19260 4 406 131 GamN, 330 siehe Gesamtregister.
0 200655 Sachregister ~ Monochord. 3865 4 27 26 lichtenberg wichtig Das Monochord siehe Gesamtregister.
0 200655 744571 Sachregister ~ Musik ~ Komma. 22634 4 406 130 Kommata Komma siehe Gesamtregister.
0 200655 744571 Personenregister ~ Kästner, Abraham Gotthelf ~ Bibliothek. 22641 4 406 130 A. G. Kästners siehe Gesamtregister.
0 200655 Personenregister ~ Kästner, Abraham Gotthelf ~ Instrumente ~ Monochord. 22643 4 27 27 lichtenberg Kästner siehe Gesamtregister.
0 200655 Sachregister ~ Saite ~ Schwingung ~ Gesetze. 22638 4 27 1-10 lichtenberg 1 Herr Sultzer giebt folgendes Exempel es sey , p   =  10000 als das Gewicht 10000 mal so schwer als die Sayte, so verwandelt sich die allgemeine Formel in folgenden bestimmten Ausdruck   | 6r Was unserm Auge im Raume gefällig ist, ist dem Ohr in der Zeit. → (136) Die Rechnung in diesem besondern Fall ist sehr leicht. Führt man sie gehörig aus so findet man   so viel Schläge würde eine solche Sayte in einer Secunde thun. siehe Gesamtregister.
0 200655 Sachregister ~ Sekundenpendel ~ Länge. 4359 4 27 20 lichtenberg Länge des Secunden Pendels siehe Gesamtregister.
0 200655 Sachregister ~ Temperatur (Musik) ~ Kirnberger. 4544 4 27 29 lichtenberg Kirnbergerschen siehe Gesamtregister.
0 200655 Sachregister ~ Temperatur (Musik) ~ Telemann. 22644 4 27 27-28 lichtenberg Telemannischen Tem- peratur siehe Gesamtregister.
0 200655 Sachregister ~ Ton (Musik) ~ Tonleiter. 4586 4 27 31 lichtenberg Tonleiter siehe Gesamtregister.
0 200655 744572 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Brief an ~ J.A. Schernhagen ~ 1783. 22646 4 406 131 L. siehe Gesamtregister.
0 200655 744572 Sachregister ~ Datierung ~ 1783 März 31. 22647 4 406 131 31. März 1783 siehe Gesamtregister.
0 200655 Sachregister ~ Merkur (antiker Gott). 22645 4 27 32 lichtenberg Mercurius siehe Gesamtregister.
0 200655 Personenregister ~ Sulzer, Johann Georg ~ Schriften ~ Allgemeine Theorie der Schönen Künste (1771–1774). 9388 4 27 28 lichtenberg Sultzer (Art. Monochord) siehe Gesamtregister.
0 200655 744527 Personenregister ~ Sulzer, Johann Georg ~ Schriften ~ Allgemeine Theorie der Schönen Künste (1771–1774). 9388 4 404 111 Sulzer (Theorie 2, 1774, 1008) siehe Gesamtregister.
0 200655 744568 Personenregister ~ Sulzer, Johann Georg ~ Schriften ~ Allgemeine Theorie der Schönen Künste (1771–1774). 9388 4 406 127 Sulzer (Theorie 2, 1774, 1008) siehe Gesamtregister.
0 200655 Personenregister ~ Sulzer, Johann Georg ~ Musik. 22504 4 27 1 lichtenberg 1 Herr Sultzer siehe Gesamtregister.
0 200655 744572 Personenregister ~ Schernhagen, Johann Andreas ~ Brief von L.. 1086 4 406 131 an Schernhagen siehe Gesamtregister.
0 200655 744571 Personenregister ~ Sorge, Georg Andreas ~ Schriften ~ Gespräch zwischen einem Musico theoretico und einem Studioso musices (1748). 9358 4 406 130 G. A. Sorge (Gespräch 1748, 51 f.) siehe Gesamtregister.
0 200655 744571 Personenregister ~ Sorge, Georg Andreas ~ Schriften ~ Ausführliche und deutliche Anweisung zur Rational-Rechnung, und der damit verknüpften Ausmessung und Abtheilung des Monochords (1749). 9359 4 406 130 Sorge (Anweisung 1749, 203–216) siehe Gesamtregister.
0 200655 Personenregister ~ Telemann, Georg Philipp. 22639 4 27 27 lichtenberg Telemannischen siehe Gesamtregister.
200655
200651
200655
200656
200655
200656
200657
200655
20065152cefc57ee579840876371
20065552cefc5e3540f504085548
20065552cefc5e35688115436220
20065752cefc683f041816215446
20066052cefc6ec8513197276346
20066452cefc729c91a160672723
20063752cefc3e80bd5448641531
1452795859938

Abbildungen

Digitalisate

020065542700handschriftVNat_45v VIII B, 5v
0200655427601handschriftVNat_4VIII_B_06r.jpg6r VIII B, 6r
Vorherige Seite Gehe zu
Seite
Nächste Seite
  • Impressum
  • Akademie der Wissenschaften zu Göttingen