Georg Christoph Lichtenberg

  • Start
  • Bände
  • Register
  • Suche
  • Hilfe
Seite 136

Band 4 - IX. Von der Wärme und Kälte - Heffte

200765
200767
4
0
1 Elev. Gewicht
2 [Datumderdes Propfs
3 1784.]WindAxeuntenWurfweite
4 [Dec. 21]W90°35unbekannt
5 [22]O90°37,15  22 Fuß
6 [23]W90°34,5unbekannt
7 [24]W8039,25  62 —
8 [31]W4539,25387 —
9 [85. Jan. 2]W4541,75415 —
10 [4]W4542.geborsten
11 [9]W4540,5325. 94
12 Die Propfen waren von Eisen und wurden mit einem schweren
13 Hammer eingekeilt. Weil Schnee lag und zwar von Bild im Text Fuß tief
14 so hatte [Williams] rothe Lappen mit Bindfaden an die Keile
15 gebunden, wenigstens bey den 5 lezten, fand sie aber doch erst,
16 nachdem der Schnee weg war. Wenn der Propf ausflog drang ein
17 Cylinder von Eis nach von 2 " bis (7 " bey dem vom 31 Dec.) Die
18 Bomben barsten nicht wenn nicht Federn daran waren zum
19 Widerhalt, und dann schoß das Eis in Finnen (Blätter) Gestallt
20 durch, zum sichern Zeichen daß das Wasser nicht alles gefroren
21 war, ob es gleich die große Kälte gewiß angenommen hatte. Dr
22 Hutton, der diesen Aufsatz der K. Societät mittheilt, schließt
23 daher auch mit Recht, daß das Wasser gar nicht gefriren können,
24 wenn es auf einen gewissen Grad zusammen gepreßt sey.95 Die
25 Wurfweite von No 6 giebt eine initial Geschwindigkeit von 20 ' in
26 einer Sec. Allein man muß auch bedencken wie kurtze Zeit die
27 Krafft darauf würckt.96 Deswegen macht man die Flinten- und
28 CanonenLäufe lang.
29 Nr. 7VIII E 3, 2
30 2r§. 428.
31 Gefrieren des Wassers.
32 In den Transact für 1784 steht schon eine Abhandlung von Dr B.97 De
33 Luc. Meteor. T. II p. 106.98
34 Beobachtungen über dessen Flüssig bleiben unter dem Gefrier
35 Punckt

Textkritischer Kommentar

136 18  barsten]
136für berstet
textkritik 219868
745427 200766 4
136 30 
136erg.
textkritik 219871
745430 200766 4

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

515 94 
515 L. hat die Tabelle und alle Zahlenangaben getreulich übernommen; allein die zusätzliche Temperaturangabe in °R am 2. Januar ist ein Zusatz L.s. – Aus drucktechnischen Gründen wurde die Tabelle geteilt.
anmerkung 219867
745426 200766 4
515 95 
515 Aus der erkennbaren Gewalt der Ausdehnung des Eises ergibt sich für Hutton „entweder, daß das Wasser gefriert und durch seine Ausdeh­nung den Körper, der es enthält, er mag so dick und stark seyn als er immer will, zersprengt; oder sonst, wenn der Widerstand des Körpers, der es ent­hält, die Ausdehnungsgewalt des Eises oder des Wassers im Gefrieren über­trifft, er durch die Hinderung der Ausdehnung das Gefrieren hindert und das Wasser flüssig bleibt, wie groß auch der Grad der Kälte sey.“ (Williams, Versuche 1793, 287.) – Wegen der Dichteanomalie des Wassers, d. h. weil die Dichte des Eises nur etwa Bild im Text der Dichte des Wassers ist, sinkt der Gefrierpunkt mit wachsendem Druck.
anmerkung 219869
745428 200766 4
515 96 
515 Hutton schreibt in seinen Bemerkungen (Williams, Versuche 1793, 287 f.): „Die erstaunliche Gewalt des des Gefrierens zeigt sich in der Entfer­nung des Ortes dahin der eiserne Stöpsel geworfen ist, denn, erwägen wir die sehr geringe Zeit, da die Ausdehnungsgewalt auf den Stöpsel wirkt, ihn herauszuwerfen, und daß der Stöpsel von Bild im Text Pfund Gewicht mit einer |
516 Geschwindigkeit von mehr als 20 Füßen in einer Zeitsekunde fortgetrieben und auf eine Entfernung von 415 Füßen in einer Zeitsekunde durch diese Gewalt geworfen wurde, so erscheint diese Gewalt in der That erstaunungswürdig.“ – Die Wurfweite s bei einem schiefen Wurf ist Bild im Text, also ist die Anfangsgeschwindigkeit Bild im Text und mit Bild im Text wird Bild im Text. Unter der Voraussetzung, daß Abschußhöhe und Luftwiderstand vernachlässigbar sind und g ≈ 30 Fuß / sec2, ergibt sich bei einer Wurfweite von 415 Fuß eine Ini­tialgeschwindigkeit v0 ≈ 111 Fuß / sec. Wie kommt Hutton auf 20 Fuß / sec?
anmerkung 219870
745429 200766 4
516 97 
516 In den ,Philosophical Transactions‘ von 1784 steht Blagdens Ab­handlung „An Account of Some Late Fiery Meteors; With Observations.“; sie befaßt sich, wie schon der Titel erkennen läßt, mit anderen Problemen. L. hat die falsche Angabe von Deluc übernommen, vgl. die folgende Anm.
anmerkung 219872
745431 200766 4
516 98 
516 An der von L. zitierten Stelle handelt Deluc vom Gefrieren des Was­sers. Es heißt dort (Deluc, Idées 2, 1787, 105 f.): „Il y a donc, outre le refroidissement, pour Cause fondamentale, quelque circonstance particu­lière, qui rend plus ou moins efficace la tendance des Particules de l’Eau à former un Solide, en pendant leur Feu latent, le Dr. Blagden a fait sur cet objet, nombre d’Expériences, rapportées dans son mèmoire (très-important à bien des égards) sur l’Histoire de la Congélation du Mercure (Trans. phil. de 1784); d’après lesquelles, on peut ranger entre ces circonstances ex­térieure qui favorisent la formation de la Glace, des Particules de quelque Substance étrangère disséminées dans l’Eau, le contact de la Glace, ou celui d’un corps plus froid que cette Eau. Mais ces circonstances, comme le Dr. Blagden le remarque lui-même, ne suffissent pas encore, pour former une Théorie complette de ce qui détermine la congélation de l’Eau.“ Deluc meint Blag­dens Abhandlung „History of the Congelation of Quicksilver“, die in deutscher Übersetzung 1787 im dritten Bande der ,Sammlungen zur Physik und Naturgeschichte‘ erschienen ist. Blagden erwähnt dort „einige Versu­che vom Gefrieren des Wassers“ und führt dazu aus (Geschichte 1787, 379 f.): „Das reinste Wasser, welches ich mir verschaffen konnte, ließ sich bis + 21 °[F], folglich nicht weniger, als eilf Grade unter der Temperatur ab­kühlen, welche es augenblicklich annahm, so bald, als sich Eißkrystallen in demselben zeigten. […] In dem Verhältnisse, in welchem das Wasser unrein war, schien es auch eher zu gefrieren: und am wirksam­sten schien hier eine jede fremdartige, in dem Wasser vielmehr vertheilte und die Durchsich­tigkeit desselben stöhrende, als eine wirklich aufgelöste Materie zu seyn. Auch das kleinste Eißtheilchen, welches, wenn die Tempe­ratur des Wassers unter dem Gefrierpunkt war, entweder von außen hinzu­gethan worden, oder sich auf irgend eine Art im Wassers selbst gebildet hat, wird sogleich die Ursache einer Krystallisation, wodurch die Temperatur des Ganzem unmittelbar auf + 32 °[F] gebracht wird.“ Im übrigen „konnte weder das Schütteln, oder Bewegen, oder ein Strom von kalter Luft über die Ober­fläche hin, noch das Berühren eines äußern, nicht kältern Körpers das |
517 Wasser in Eis verwandeln“. – Vgl. dazu auch die nachfolgenden Anmer­kungen.
anmerkung 219873
745432 200766 4

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 200766 Verzeichnis der edierten Handschriften ~ NL VIII E 3 ~ Bl. 2. 30387 4 136 30 2r siehe Gesamtregister.
0 200766 745432 Personenregister ~ Blagden, Charles ~ Schriften ~ History of the congelation of quicksilver (1783). 7964 4 516 98 History of the Congelation of Quicksilver siehe Gesamtregister.
0 200766 745432 Personenregister ~ Blagden, Charles ~ Schriften ~ History of the congelation of quicksilver (1783) ~ Geschichte der Versuche über das Gefrieren des Quecksilbers (dt. 1783–1787). 7965 4 516 98 Geschichte 1787 siehe Gesamtregister.
0 200766 Personenregister ~ Blagden, Charles ~ Schriften ~ An Account of some late fiery meteors (1784). 7966 4 136 32 lichtenberg Abhandlung von D r B. siehe Gesamtregister.
0 200766 Verweise ~ Kompendium ~ § 428. 23136 4 136 30 lichtenberg §. 428 siehe Gesamtregister.
0 200766 Personenregister ~ Deluc, Jean André (sen.) ~ Schriften ~ Idées sur la météorologie (1786–1787). 1180 4 136 32-33 lichtenberg De Luc. Meteor. T. II siehe Gesamtregister.
0 200766 Personenregister ~ Hutton, James ~ Gefrieren von Wasser. 23089 4 136 22 lichtenberg Hutton siehe Gesamtregister.
0 200766 Sachregister ~ Versuche (Wärme) ~ Gefrieren von Wasser unter Druck. 23090 4 136 1-28 lichtenberg Elev. Gewicht [Datum der des Propfs 1784.] Wind Axe unten Wurfweite [Dec. 21] W 90° 35 unbekannt [22] O 90° 37,15   22 Fuß [23] W 90° 34,5 unbekannt [24] W 80 39,25   62 — [31] W 45 39,25 387 — [85. Jan. 2] W 45 41,75 415 — [4] W 45 42. geborsten [9] W 45 40,5 325.  94 Die Propfen waren von Eisen und wurden mit einem schweren Hammer eingekeilt. Weil Schnee lag und zwar von Fuß tief so hatte [Williams] rothe Lappen mit Bindfaden an die Keile gebunden, wenigstens bey den 5 lezten, fand sie aber doch erst, nachdem der Schnee weg war. Wenn der Propf ausflog drang ein Cylinder von Eis nach von 2  " bis (7  " bey dem vom 31 Dec.) Die Bomben barsten nicht wenn nicht Federn daran waren zum Widerhalt, und dann schoß das Eis in Finnen (Blätter) Gestallt durch, zum sichern Zeichen daß das Wasser nicht alles gefroren war, ob es gleich die große Kälte gewiß angenommen hatte. D r Hutton , der diesen Aufsatz der K. Societät mittheilt, schließt daher auch mit Recht, daß das Wasser gar nicht gefriren können, wenn es auf einen gewissen Grad zusammen gepreßt sey. 95 Die Wurfweite von N o 6 giebt eine initial Geschwindigkeit von 20  ' in einer Sec. Allein man muß auch bedencken wie kurtze Zeit die Krafft darauf würckt. 96 Deswegen macht man die Flinten- und CanonenLäufe lang. siehe Gesamtregister.
0 200766 Sachregister ~ Wasser ~ Gefrieren. 4824 4 136 31 lichtenberg wichtig Gefrieren des Wassers. siehe Gesamtregister.
0 200766 Sachregister ~ Wasser ~ unterkühltes. 4840 4 136 34-35 lichtenberg 1 Beobachtungen über dessen Flüssig bleiben unter dem Gefrier Punckt siehe Gesamtregister.
0 200766 745428 Personenregister ~ Williams, Edward ~ Schriften ~ Experiments on the expansive force of freezing water (1790) ~ Versuche über die ausdehnende Kraft des gefrierenden Wassers (1793). 9574 4 515 95 Williams, Versuche 1793 siehe Gesamtregister.
0 200766 745429 Personenregister ~ Williams, Edward ~ Schriften ~ Experiments on the expansive force of freezing water (1790) ~ Versuche über die ausdehnende Kraft des gefrierenden Wassers (1793). 9574 4 515 96 Williams, Versuche 1793 siehe Gesamtregister.
20076552cefd1794f05157655385
1456217257826

Abbildungen

Digitalisate

0200766413600handschriftVNat_4VIII_E_03_003r.jpg3r VIII E 3, 3r
020076641363001handschriftVNat_4VIII_E_03_002r.jpg2r VIII E 3, 2r
Vorherige Seite Gehe zu
Seite
Nächste Seite
  • Impressum
  • Akademie der Wissenschaften zu Göttingen