Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 176

Band 4 - IX. Von der Wärme und Kälte - Heffte

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1 so entreißt der Braunstein, der Hitze | 2vihr Phlogiston, und die
2 Reine Lufft geht fort268
3 Scheele sagt also Hitze entsteht, wenn Phlogiston sich mit reiner
4 Lufft verbindet, Crawford sagt eben das, nur ist seine vorstel-
5 lungs Art anders, er nimmt das Feuerwesen als einen Bestand-
6 theil der Feuerlufft an, und behauptet das Feuer wesen werde
7 durch das Phlog daraus niedergeschlagen.(381) Jedes hat seine
8 Vorzüge HE. Scheele erklärt vortrefflich die Verminderung der
9 Lufft durch das Verbrennen. Es muß so folgen, weil aus seiner
10 Feuer Lufft mit dem Phlogiston eben die Wärme grade wird, die
11 durch die Gefäße durchgeht. Hingegen hat HE. Crawford wieder
12 einiges Uebergewicht, darin, daß man nach Herrn Scheele nicht
13 so leicht einsieht, warum die metallischen Kalcke schwerer
14 werden, oder warum sie mehr specifisches Feuer haben, da nach
15 HE. Crawford gar wohl angenommen werden kan, daß sich die
16 Feuer-Lufft mit den Kalcken verbinde, die dadurch theils ihr
17 großeres Absolutes Gewicht als ihre größere specif. Wärme er-
18 halten, und so könnte auch Verminderung der Lufft entstehen.
19 Auch nimt HE. Scheele §. 54 p. 56, doch auch schon eine Fertige
20 Wärme an, und zwar im Eisen sehr reichliche. Warum nicht in
21 der Lufft?269
22 Nach HErr Scheele ist das Phlogiston auch ein Bestandtheil des
23 Lichts Beweise davon §. 61. 62 pp270
24 (Solte nicht nach Crawfords Theorie die Reducktion der edlen
25 Metalkalche so erklärt werden können, daß man annähme, daß
26 wenn die Metalle ihres Brennbaren beraubt sind und ferner
27 fortgeglüht wird ein solches Vacuum von Brennbaren entstehen
28 konne, daß sie es durch den Tigel an sich rissen. HE. Scheele sagt
29 zwar das Phlogiston lasse sich nicht aus den Körpern entbinden,
30 in welchen es sich befinde als durch innige Berührung, des | 3rKör-
31 pers der eine nähere Verwandschafft hat.271 Allein das kan ich
32 mir nicht wohl gedencken.
33 HE. Scheele nimmt wircklich § 80. p. 108 seines Wercks schon
34 verschiedene Anziehungs Kräffte gegen das Phlogiston an, die
35 durch die Hitze bewürckt wird. Solte das in gar keine Entfer-
36 nung sich erstrecken?272

Textkritischer Kommentar

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textkritik 220206
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176 30  durch]
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Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

567 268 
567 Die Reduktion von Metalloxiden durch Erhitzen geschieht nach Scheeles Vorstellung dadurch, daß der Hitze das Phlogiston entrissen und die ihr zugrunde liegende Feuerluft freigesetzt wird.
anmerkung 220205
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567 269 
567 Hier geht es um die „Erhitzung, welche aus einer Mischung von Ei­senfeil, Schwefel und etwas Wasser entstehet“, und die nach Scheeles Auf­fassung „allein der Verbindung, so das Phlogiston des Eisens mit der Feuerluft eingegangen, zuzuschreiben“ ist. (Scheele, Abhandlung 1782, 55.) Durch das Ergebnis dieses Versuchs (und anderer ähnlicher) glaubt Scheele beweisen zu können, „daß die Hitze oder Wärme aus den zweyen Bestand­theilen, nemlich aus dem allgemeinen feuerfangenden Principio und der in unserer Luft vorhandenen Feuerluft bestehe. Ein Vernünftiger aber wird deswegen nicht alsobald den Schluß machen, daß allemal, wo Wärme ent­stehet, diese zwey Bestandtheile sich erstlich verbinden müssen. Nein, sie ist auch zum Theil in denen Zwischenräumchen der Körper vorhanden […].“ (Scheele, Abhandlung 1782, 56.) Und an anderer Stelle erklärt Scheele: „Die Hitze oder Wärme wird […] nicht allemal erstlich aus diesen zweyen Bestandtheilen zusammengesetzt, sondern sie ist schon vohero in denen meisten, wo nicht in allen Körpern vorhanden. […] Diejenige allein, welche, ohne daß die Luft dazu nöthig ist, auf irgend eine Art hervorgebracht wird, ist es, welche bereits in den Körpern zugegen […].“ Sie füllt „die zarten Zwischenräumchen der Körper aus, in welche sie sich gleichsam wie in die zartesten Haarröhrchen eingezogen. […] Die Hitze, welche sich in den Zwischenräumen aufhält, ist gänzlich unwirksam, weil die Anziehungs­kräfte der Materie selbiger an ihrer Elastizität hinderlich sind, indem auch alle Erfahrungen zu zeigen scheinen, daß alle Wirkungen, welche die Hitze an den Körpern zuwege bringt, blos der Ausdehnung zuzuschreiben sind.“ Die eingeschlossene Wärme läßt sich aber freisetzen „durch eine gegen­seitige Reibung zweyer Körper, durch die Beugung und Hämmerung der Metalle. Muß nicht die Wärme hervortreten, wenn die Zwischenräume durch die Hin- und Herbeugung der Metalle auf der einen Seite geöfnet und |
568 auf der andern zusammengedruckt werden?“ (Scheele, Abhandlung 1782, 97 f. [Note e])
anmerkung 220207
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568 270 
568 In den Paragraphen 61 ff. geht es um „Beweise vom Daseyn eines brennbaren Principii im Lichte“. (Scheele, Abhandlung 1782, 65.) In einem der dazu angestellten Versuche wird „das in der reinen Salpetersäure aufgelöste und mit Weinsteinalkali [Seignettesalz (K2C4H4O6)] präcipitirte Silber“, also ausgefälltes, unlösliches Silbertartrat (Ag2C4H4O6) in den Brennpunkt eines Brennglases gelegt. An der Oberfläche des Präparats zeigt sich dann reines Silber. „Dieses im Brennpunkte reducirte Silber, giebt der Salpetersäure während seiner Auflösung ein Röthe, und woher könnte dieses Phlogiston wohl anders gekommen seyn, als von dem Sonnenlichte?“ (Ebd., 66f.) Silber wird von konzentrierter Salpetersäure zunächst oxidiert, bevor das entstandene Silberoxid zu Silbernitrat gelöst wird. Dabei entsteht (farbloses) Stickstoffoxid, das an der Luft zu rotbraunem Stickstoffdioxid wird. Für Scheele stellen sich diese Reaktionen so dar: „Die Salpetersäure benimmt ohnstreitig sowohl den edlen als den unedlen Metallen ihr Phlo­giston, […] welches die in solchen Auflösungen entstehende Effervescenz [Aufbrausen] sowohl als auch die Röthe, so die Dünste enthalten, genug­sam beweisen. Die metallischen Präcipitate lösen sich zwar in der reinen Salpetersäure auf, doch ohne ihr die geringste Röthe beyzubringen“. (Ebd., 66) – Ist die Reduktion des Silbertartrats zu Silber eine Wirkung des Lichts, wie bei den Silberhalogeniden, so Scheele, oder Folge der Erhitzung im Brennpunkt der Linse, also eine thermische Zersetzung?
anmerkung 220208
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568 271 
568 „Für sich allein kann das Phlogiston unmöglich erhalten werden, denn es scheidet sich von keinem Körper, wenn es auch noch so lokker mit ihm verbunden ist, woferne nicht ein anderer zugegen ist, welcher es un­mittelbar berühret.“ (Scheele, Abhandlung 1782, 88.)
anmerkung 220210
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568 272 
568 Im § 80 beschreibt Scheele Experimente mit dem „präcipitirten Mer­curio“ (rotes Quecksilberoxid), weil er sehen will, ob der „auch während der Reduction mit bloßer Hitze eine Feuerluft hergeben würde.“ Einen Teil des Präcipitats löste Scheele in Salzsäure auf. Er dampfte die Lösung ein und erhitzte weiter. „Es sublimirte sich alles und [es] entstund ein rechter corrosivischer Sublimat“ (ätzendes Quecksilbersublimat [HgCl2]). „Folglich ist dieser durch bloße Hitze gemachte Präcipitat ein calcinirter Mercurius“ (Quecksilberoxid). Den anderen Teil des Präcipitats erhitzte er in einer Re­torte, an die er eine Blase gebunden hatte. „So bald als die Retorte zu glühen anfieng, wurde die Blase ausgedehnet, und sogleich stieg der redu­cirte Mercurius in den Hals. […] Die erhaltene Luft, war eine reine Feuer­luft [Sauerstoff]. Dieses ist ein besonderer Umstand, daß die Feuerluft welche vorhero in einer langsamen Calcination dem Mercurio sein Phlo­giston entzogen, ihm eben dieses Phlogiston wiedergiebt, wenn nur der Kalch ins Glühen geräth. Doch wir haben mehrere dergleichen Erschei­nungen, wo die Hitze die Anziehungskräfte zwischen Körpern gleichfalls verändert.“ (Scheele, Abhandlung 1782, 107 f.)
anmerkung 220211
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587 (381) 
587 Welche Absicht der englische Arzt Adair Crawford in seiner Theorie der Wärme verfolgt, geht unmißverständlich aus dem Titel der zweiten Auf­lage seines Buches hervor: „Experiments and observations on animal heat, and the inflammation of combustible bodies; being an attempt to resolve these phenomena into a general law of nature“, in der Übersetzung von Crell (Versuche 1789): „Versuche und Beobachtungen über die Wärme der Thiere und die Entzündung der verbrennlichen Körper. Ein Versuch alle diese Erscheinungen auf ein allgemeines Naturgesetz zurückzubringen“. Vor allem das „allgemeine Naturgesetz“, d. h. der physikalische Teil von Crawfords Theorie ist es, der von der ersten Auflage an L.s Interesse ge­weckt hat. „Was dünckt Ew. Wohlgebohren von Crawford’s Theorie vom Feuer?“, schreibt er am 18. Oktober 1781 an Reimarus, „Mich dünckt, das ist ein Meisterstück. Es kan freylich vor Gott alles gantz anders seyn, aber dem Menschen wird es immer ein herrliches Mittel bleiben, sich die Sache vorstellig und begreiflich zu machen.“ (Bw 2, Nr. 864 [269 f.].) Im Besitz eines Exemplars von Crawfords 1779 erschienenen ‚Experiments‘ ist L. zu dieser Zeit nicht. „Daß der Crawford nicht hier ist, war für mich ein Ver­lust“, klagt er im Mai 1782 Heyne. „Ich habe ihn excerpirt, da ich ihn vom alten Forster hatte, aber ohne besondere Absicht, nach der Hand da ich auf einen Gedancken gerihet, den ich Königlicher Societät vorlegen wolte, merckte ich, daß meine Excerpte nicht gnau genug waren. Ich glaubte ihn von HE. HofR. Brandes zu erhalten. Ich erhielt aber die Nachricht, daß er ihn nicht hätte, daß er aber mit dem nächsten Transport kommen würde. In London ist er nicht mehr in den Läden, und weil die Buchhändler wissen, daß C. an der 2ten Auflage arbeitet, so unternimmt keiner einen zweyten Abdruck.“ (Bw 2, Nr. 911 [321].) Offenbar hat die Genauigkeit der Exzerpte für eine Darstellung von Crawfords Theorie ausgereicht. In der dritten, der ersten von L. bearbeiteten Auflage der Erxlebenschen ‚Natur­lehre‘, steht am Ende des Kapitels „Von der Wärme und Kälte“ in § 494 b bis 494 s ein „Kurzer Abriß der Crawfordischen Theorie vom Feuer“. Als L. die auch auf Grund zahlreicher Experimente erheblich erweiterte und verbesserte zweite Auflage der ‚Experiments‘ (London 1788) in Händen hält (BL 545b), kann er sich intensiver mit Crawfords Theorie befassen. Diese erneute Auseinandersetzung findet ihren Niederschlag in der 5. Aufl. von Erxlebens ‚Naturlehre‘. Nicht nur vermehren sich die Zusätze bis zum § 494 z, sondern es ändert sich auch die Konzeption: Aus dem „Kurzen |
588 Abriß der Crawfordischen Theorie vom Feuer“ wird eine „Theorie der Wärme und des Feuers, größten Theils nach Crawford.“ – nur „größten Theils“, weil L. sich in § 494 w, bei der Entstehung von „Licht, Feuer und Flamme“, lieber an Delucs Theorie hält als an die Erklärungen Crawfords und so eine „etwas modificirte Crawfordsche Theorie“ gibt. – In den ‚Ver­suchen‘ definiert Crawford zunächst die Begriffe, die er in seiner Ab­handlung zu benutzen gedenkt: Absolute Wärme (absolute heat); relative Wärme (relative heat); empfindbare Wärme (sensible heat); Temperatur der Wärme (temperatur of heat) und komparative Wärme (comparative heat). „absolute Wärme“ ist für Crawford „die äußere abgezogene [abstracte] Ursache, ohne Rücksicht auf die besonderen Wirkungen, die sie hervor­bringen kann. […] die äußere Ursache aber im Verhältnisse zu den Wirkungen, die sie hervorbringt […], heißt relative Wärme.“ (Crawford, Versuche 1789, 2.) Es gibt dreierlei Wirkungen, wodurch die Wärme ge­fühlt und gemessen werden kann: 1. die Wirkung auf das Gefühl, das körperliche Empfinden, das ist die empfindbare Wärme; 2. die Wirkung auf ein zur Messung geeignetes Werkzeug, d. h. auf das Thermometer, das ist die Temperatur der Wärme; 3. folgt aus Beobachtungen und Versuchen, „daß in Körpern von verschiedener Art, die Quantitäten der absoluten Wärme ungleich seyn können, wenn gleich die Temperaturen und Gewichte [bzw. Massen] dieselbigen sind. […] Wird das Principium der Wärme, im Bezug auf die ganze Quantität derselben, in solchen Körpern betrachtet, die von verschiedener Art, aber von gleichen Gewichten und Temperaturen sind“, so nennt Crawford das „komparative Wärme.“ (Ebd., 3.) Crawford faßt zusammen: „Empfindbare Wärme wird durch die Stärke der Emp­findung geschätzt, die sie erregt; Temperatur durch die Ausdehnung der Flüssigkeit im Thermometer: und komparative Wärme durch die Abwech­selungen der Temperatur, welche gleiche Quantitäten von absoluter Wärme in Körpern von gleichen Gewichten hervorbringen.“ (Ebd., 3.) Unter­schiedliche Körper können aber trotz gleichem Gewicht (gleicher Masse) und gleicher Temperatur unterschiedliche Mengen absoluter Wärme ent­halten. Manche Körper haben also die Kraft (oder das Vermögen), Wärme „in größerer Menge aufzunehmen und zu behalten, als andere.“ Diese unterschiedlichen Kräfte nennt Crawford, „die Kapazitäten der Körper, Wärme zu behalten“. (Ebd., 6.) L. referiert in § 494 d. und 494 e der 5. Aufl. des Erxleben die Crawfordschen Begriffsdefinitionen und ergänzt: „Die comparative Wärme heißt auch mit einem viel schicklicheren von Hr. Wilke gebrauchten Ausdrucke die specifische, und dieses Ausdrucks werde ich mich bedienen.“ (Erx5, 420.) – NB. In seiner Darstellung und Kritik der Crawfordschen Theorie setzt F. A. C. Gren Crawfords Terminologie in Beziehung zu derje­nigen anderer Physiker: „Was Herr C. absolute Wärme nennt, heißt sonst auch Wärmestoff; seine empfindbare Wärme ist nach an­deren freye, bewegte, Wärmematerie, Thermometerwärme; und seine kom­parative Wärme ist spezifische oder eigenthümliche Wärme. […] Herr C. leugnet freylich die chemische Vereinigung oder Bindung des Wärmestoffs, |
589 und braucht dafür das Wort Kapazität der Körper gegen die Wärme. Mir scheint aber dadurch doch nur das Wort und nicht der Begriff geändert zu seyn.“ (Gren, Prüfung 1790, 27 f.) – Seine eigentliche Theorie faßt Craw­ford in sieben sogenannten „Grundsätzen“ zusammen: 1. Wärme verteilt sich zwischen den Körpern gleichförmig bis zum Erreichen einer gemein­samen, gleichen Temperatur. 2. Alle Körper enthalten Wärme. 3. Bei Kör­pern von einerlei Materie verhalten sich die Mengen absoluter Wärme wie die Volumina. 4. Die Ausdehnung des Quecksilbers in Quecksilber­thermometern ist in einerlei Körpern proportional zur Menge der absoluten Wärme. 5. Bei unveränderter Form bleiben die Kapazitäten der Körper unverändert. 6. Schmelzende Körper „verschlucken“ Wärme, d. h. die Tem­peratur erhöht sich trotz Wärmezufuhr bis zum Ende des Schmelzprozesses nicht. Gleiches gilt beim Verdampfen von Flüssigkeiten. Aus eigenen Beob­achtungen und aus denjenigen von Black, Deluc und Wilcke folgert Craw­ford, daß „die Körper, wenn sie vermittelst der Einwürkung der Wärme auf den Schmelz- oder Kochpunkt gekommen sind, eine Menge von Wärme ein­schlucken, die zur Entstehung ihres Zustandes als unelastische Flüssigkei­ten, oder als Dampf nothwendig ist, die jedoch aber ihre Temperatur nicht vermehrt: und daß hingegen Dämpfe, wenn sie verdichtet werden, oder unelastische Flüssigkeiten, wenn sie gestehen [erstarren], ihre Wärme wiederum absetzen, die sie vorher eingeschluckt hatten.“ (Crawford, Versuche 1789, 64.) 7. Ungleichartige Körper erfordern ungleiche Mengen absoluter Wärme, um bei gleichen Massen gleiche Temperaturverän­derungen hervorzurufen. Aus der Veränderung, die unterschiedliche Körper zeigen, wenn sie, von je verschiedener Temperatur, auf eine gemeinsame Temperatur gebracht werden, kann die komparative Wärme bestimmt werden. – NB. Einige für das folgende wichtige Begriffe der Wärmelehre: 1. Die Wärmemenge Q = cmΔΔT, wo c die spezifische Wärmekapazität, m die Masse und ΔT die Temperaturdifferenz bedeuten. Die Wärmemenge Q – eine Energie – wird in Joule = Newtonmeter Bild im Text gemessen; die spezifische Wärmekapazität c in Joule pro Kilogramm und Grad; die Temperatur T in Celsiusgraden (°C) oder in Kelvin (K). 2. Die Wärmekapazität C = c m ist die zum Erwärmen des Körpers um 1 °C (oder 1 K) benötigte Wärmemenge. 3. Für ein Stoffgemisch aus zwei Substanzen gilt Bild im Text. 4. Es gilt Bild im Text bei der Wärmemischung zweier Substanzen 5. Daraus folgt für das Verhältnis der spezifischen WärmekapazitätenBild im Text. Ist eine der beiden beteiligten Substanzen Wasser und wird dessen spezifische Wärmekapazität vereinbarungsgemäß als Einheit gesetzt, dann läßt sich aus dem Mischungsverhältnis die spezifische Wärme der anderen Substanz bestimmen: Bild im Text.
anmerkung 220413
745972 200806 4 1

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 200809 745972 Verweise ~ Briefwechsel ~ Nr. 911 an Heyne. 19152 4 587 381 Bw 2, Nr. 911 siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Verweise ~ Briefwechsel ~ Nr. 864 an Reimarus. 19501 4 587 381 Bw 2, Nr. 864 siehe Gesamtregister.
0 200806 Verzeichnis der edierten Handschriften ~ NL VIII E 2 ~ Bl. 2/3. 30431 4 176 30 3r siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Black, Joseph ~ Wärmelehre ~ Anteil an Crawfords Wärmetheorie. 13168 4 589 381 Black siehe Gesamtregister.
0 200806 Personenregister ~ Crawford, Adair ~ Wärmetheorie. 1057 4 176 4 lichtenberg Crawford siehe Gesamtregister.
0 200806 Personenregister ~ Crawford, Adair ~ Wärmetheorie. 1057 4 176 15 lichtenberg Crawford siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Crawford, Adair ~ Schriften ~ Experiments and observations on animal heat (1779). 1178 4 587 381 Crawfords 1779 erschienenen ‚Experiments‘ siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Crawford, Adair ~ Schriften ~ Experiments and observations on animal heat (1779) ~ 21788. 6330 4 587 381 „Experiments and observations on animal heat, and the inflammation of combustible bodies; being an attempt to resolve these phenomena into a general law of nature“ zweite Auflage der ‚Experiments‘ (London 1788) siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Crawford, Adair ~ Schriften ~ Experiments and observations on animal heat (1779) ~ 21788 ~ Versuche und Beobachtungen über die Wärme der Thiere und die Entzündung der verbrennlichen Körper (dt. von L.F.F. v. Crell 1789). 8189 4 587-589 381 Versuche 1789 Crawford, Versuche 1789 Crawford, Versuche 1789 siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Crell, Lorenz Florens Friedrich von ~ Übersetzer ~ [1789] Crawford, Experiments and observations on animal heat (21788). 8191 4 587 381 Crell siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Deluc, Jean André (sen.) ~ Theorie der Wärme ~ Anteil an Crawfords Wärmetheorie. 23537 4 589 381 Deluc siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Erxleben, Johann Christian Polykarp ~ Schriften ~ Anfangsgründe der Naturlehre ~ Anfangsgründe der Naturlehre (51791). 1121 4 587-588 381 5. Aufl. von Erxlebens ‚Naturlehre‘ 5. Aufl. des Erxleben siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Erxleben, Johann Christian Polykarp ~ Schriften ~ Anfangsgründe der Naturlehre ~ Anfangsgründe der Naturlehre (31784). 8303 4 587 381 dritten, der ersten von L. bearbeiteten Auflage der Erxlebenschen ‚Natur­lehre‘ siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Gren, Friedrich Albrecht Carl ~ Schriften ~ Prüfung der neuern Theorien über Feuer, Wärme, Brennstoff, und Luft (1790). 8481 4 589 381 Gren, Prüfung 1790 siehe Gesamtregister.
0 200806 Sachregister ~ Metallkalke ~ Reduktion gibt dephlogistisierte Luft. 3786 4 176 1-2 lichtenberg 1 so entreißt der Braunstein, der Hitze | 2v ihr Phlogiston, und die Reine Lufft geht fort siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Heyne, Christian Gottlob ~ Brief von L.. 23535 4 587 381 Heyne siehe Gesamtregister.
0 200806 Sachregister ~ Phlogiston (brennbares Wesen) ~ Verhältnis zum Licht. 12326 4 176 22-23 lichtenberg Phlogiston auch ein Bestandtheil des Lichts siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Bibliothek ~ Crawford, Experiments and observationes (21788). 23536 4 587 381 BL 545b siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Herausgeber ~ Erxleben, Anfangsgründe der Naturlehre ~ 51791 ~ Zusätze zur Wärmetheorie. 29730 4 587 381 Nicht nur vermehren sich die Zusätze bis zum § 494 z, sondern es ändert sich auch die Konzeption siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Herausgeber ~ Erxleben, Anfangsgründe der Naturlehre ~ 31784. 8315 4 587 381 von L. bearbeiteten siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Brief an ~ J.A.H. Reimarus. 23383 4 587 381 schreibt er siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Brief an ~ C.G. Heyne. 23534 4 587 381 klagt er siehe Gesamtregister.
0 200806 Sachregister ~ Wärme ~ Theorie ~ Scheele ~ Kritik. 23381 4 176 20-36 lichtenberg Warum nicht in der Lufft? Allein das kan ich mir nicht wohl gedencken. Solte das in gar keine Entfer- nung sich erstrecken? siehe Gesamtregister.
0 200806 Sachregister ~ Wärme ~ Theorie ~ Vergleich. 23380 4 176 7-18 lichtenberg Jedes hat seine Vorzüge HE. Scheele erklärt vortrefflich die Verminderung der Lufft durch das Verbrennen. Es muß so folgen, weil aus seiner Feuer Lufft mit dem Phlogiston eben die Wärme grade wird, die durch die Gefäße durchgeht. Hingegen hat HE. Crawford wieder einiges Uebergewicht, darin, daß man nach Herrn Scheele nicht so leicht einsieht, warum die metallischen Kalcke schwerer werden, oder warum sie mehr specifisches Feuer haben, da nach HE. Crawford gar wohl angenommen werden kan, daß sich die Feuer-Lufft mit den Kalcken verbinde, die dadurch theils ihr großeres Absolutes Gewicht als ihre größere specif. Wärme er- halten, und so könnte auch Verminderung der Lufft entstehen. siehe Gesamtregister.
0 200806 Sachregister ~ Wärme ~ Feuer(materie) ~ Bestandteil der Luftarten. 16249 4 176 5-6 lichtenberg Feuerwesen als einen Bestand- theil der Feuerlufft an siehe Gesamtregister.
0 200806 Sachregister ~ Wärme ~ Feuer(materie) ~ Bestandteile. 21357 4 176 3-4 lichtenberg Hitze entsteht, wenn Phlogiston sich mit reiner Lufft verbindet siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Sachregister ~ Datierung ~ 1781 Oktober 18. 23382 4 587 381 18. Oktober 1781 siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Sachregister ~ Datierung ~ 1782 Mai. 23533 4 587 381 Mai 1782 siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Reimarus, Johann Albert Heinrich ~ Brief von L.. 23384 4 587 381 Reimarus siehe Gesamtregister.
0 200806 Personenregister ~ Scheele, Carl Wilhelm ~ Schriften ~ Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer (1777) ~ 21782. 9290 4 176 3-33 lichtenberg Scheele sagt HE. Scheele erklärt vortrefflich nach Herrn Scheele HE. Scheele §. 54 p. 56 Nach HErr Scheele davon §. 61. 62 pp HE. Scheele sagt HE. Scheele nimmt wircklich § 80. p. 108 seines Wercks siehe Gesamtregister.
0 200806 Personenregister ~ Scheele, Carl Wilhelm ~ Schriften ~ Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer (1777) ~ 21782 ~ Exzerpt. 23372 4 176 1-36 lichtenberg 1 1 so entreißt der Braunstein, der Hitze | 2v ihr Phlogiston, und die Reine Lufft geht fort 268 Scheele sagt also Hitze entsteht, wenn Phlogiston sich mit reiner Lufft verbindet, Crawford sagt eben das, nur ist seine vorstel- lungs Art anders, er nimmt das Feuerwesen als einen Bestand- theil der Feuerlufft an, und behauptet das Feuer wesen werde durch das Phlog daraus niedergeschlagen. (381) Jedes hat seine Vorzüge HE. Scheele erklärt vortrefflich die Verminderung der Lufft durch das Verbrennen. Es muß so folgen, weil aus seiner Feuer Lufft mit dem Phlogiston eben die Wärme grade wird, die durch die Gefäße durchgeht. Hingegen hat HE. Crawford wieder einiges Uebergewicht, darin, daß man nach Herrn Scheele nicht so leicht einsieht, warum die metallischen Kalcke schwerer werden, oder warum sie mehr specifisches Feuer haben, da nach HE. Crawford gar wohl angenommen werden kan, daß sich die Feuer-Lufft mit den Kalcken verbinde, die dadurch theils ihr großeres Absolutes Gewicht als ihre größere specif. Wärme er- halten, und so könnte auch Verminderung der Lufft entstehen. Auch nimt HE. Scheele §. 54 p. 56 , doch auch schon eine Fertige Wärme an, und zwar im Eisen sehr reichliche. Warum nicht in der Lufft? 269 Nach HErr Scheele ist das Phlogiston auch ein Bestandtheil des Lichts Beweise davon §. 61. 62 pp 270 (Solte nicht nach Crawfords Theorie die Reducktion der edlen Metalkalche so erklärt werden können, daß man annähme, daß wenn die Metalle ihres Brennbaren beraubt sind und ferner fortgeglüht wird ein solches Vacuum von Brennbaren entstehen konne, daß sie es durch den Tigel an sich rissen. HE. Scheele sagt zwar das Phlogiston lasse sich nicht aus den Körpern entbinden, in welchen es sich befinde als durch innige Berührung, des | 3r Kör- pers der eine nähere Verwandschafft hat. 271 Allein das kan ich mir nicht wohl gedencken. HE. Scheele nimmt wircklich § 80. p. 108 seines Wercks schon verschiedene Anziehungs Kräffte gegen das Phlogiston an, die durch die Hitze bewürckt wird. Solte das in gar keine Entfer- nung sich erstrecken? 272 siehe Gesamtregister.
0 200809 745972 Personenregister ~ Wilcke, Johan Carl ~ Wärmelehre ~ Anteil an Crawfords Wärmetheorie. 13170 4 589 381 Wilcke siehe Gesamtregister.
1457112243334

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