Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 198

Band 4 - IX. Von der Wärme und Kälte - Heffte

200827
200829
4
0
1 Die Differentzen sind = und der Stand des Therm. in der
2 Mischung das arithmetische Mittel. Aber nun
3 Diff.
4 1 , Wasser110°151
5 95
6 1 , Wein Essig50°453.
7 Was sagt dieses? Dieses: Das Wasser braucht nur | 2v = 41° sensibler
8 Hitze zu verliehren, um dem Essig 3° zu geben.
9 Also ein Grad von frischem Wasser giebt dem Essig 3.
10 Wo also 1° Wärme beym Wasser hinreicht, da ist beym Essig nur
11 Bild im Text nöthig. Das ist klar.
12 Habe ich also gleich warmes Wasser und Essig so kan ich über-
13 zeugt seyn im Essig ist nur Bild im Text des Feuers.
14 Dieses gilt aber durchaus, sie mögen Grade der Temperatur (er-
15 klärt) wählen welche sie wollen.
16 Ist also dieses nicht eine vortreffliche Methode die specifischen
17 Wärmen der Körper zu untersuchen
18 Die absolute Menge des Feuers mag also seyn was sie will, wir
19 wissen nun sie verhalten sich im Wasser und Essig wie Bild im Text oder
20 wie 3 : 1.
21 Noch ein Beyspiel:1 ,     B212°
22 601
23 152=152
24 1202
25 1 , Leinöl  32 
25 –––––––––––––––––––––––––––––
26 Was hier Mischung ist?391
27 Hieraus die allgemeine Methode her geleitet:392
28 Die Specifischen Wärmen zweyer Flüssigkeiten verhalten sich
29 (wenn die Gewichte gleich sind) verkehrt wie die Differentzen
30 zwischen Ihren Temperaturen vor der Mischung und der mittle-
31 ren Temperatur nach der Mischung. |
32 3r = 5Setzen sie also ein FluidumATemperatura
33 a – m
34 m
35 m – b
36 und –––––––––––––––––––BMischungb

Textkritischer Kommentar

198 10 – 11 
198Absatz durch drei Schrägstriche am Rand hervorgehoben
textkritik 220440
745999 200828 4
198 13  im]
198danach gestr. Wasser ist 3 mal
textkritik 220441
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198 26  hier]
198erg.
textkritik 220442
746001 200828 4
198 28  Flüssigkeiten]
198für Cörper
textkritik 220445
746004 200828 4
198 30 – 31  der2 … Temperatur]
198für dem Mittel
textkritik 220446
746005 200828 4
198 32 – 199,4  Setzen … Bild im Text]
198die Variablen in diesem Absatz wurden wie folgt geändert: m zu a ; n zu b ; s zu m
textkritik 220447
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Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

591 391 
591 „Was hat sich hiebey ereignet?“, heißt es bei Gamauf, „Offenbar dieß: das Wasser wurde um 60 Grade abgekühlt, und durch diese 60 Grade wurde das Leinöhl um 120° Grade erhitzt; oder jeder eine Grad Wärme­stoff, den das Wasser verlor, erhitzte das Leinöhl um zwey Grade. – Was folgt nun aber hieraus? Wollte man zwey gleiche Massen von Wasser und Leinöhl, die einerley Temperatur haben, noch weiter so erwärmen, daß zwey in dieselben getauchten Thermometer immer in beyden gleiche Grade zeigten: so müßte dem Wasser in gleichen Zeiten immer noch einmahl so viel Wärmestoff zugeführt werden, als dem Oehl. Wäre z. B. das Pfund |
592 Wasser, und das Pfund Leinöhl, jedes von 152°, und würde die Flamme einer Lampe, das Thermometer im Oehl um 60 Grade erhöhen, so müßte man zwey solcher Lampen haben, um eben diese Veränderung, in eben der Zeit, im Wasser hervorzubringen. – Und was ergibt sich nun aus diesem Allen? Offenbar dieses: das Wasser muß bey gleichen Massen und Tem­peraturen, noch einmahl so viel Wärmestoff enthalten können, und wirk­lich enthalten, als das Leinöhl, es muß etwa noch einmahl so große Poren haben, als das Leinöhl; oder seine Capacität = 1 gesetzt, muß [die] des Lein­öhls = 0,5 seyn. Nur das wird hierbey nothwendig vorausgesetzt, daß sowohl die Summe des freyen Wärmestoffes beyder Körper vor und nach der Mischung, als auch ihre Capacitäten bey allen Graden einerley bleiben – eine Voraussetzung, die bis zu einer gewissen Gränze wohl richtig seyn mag.“ (GamN, 465) – Wenn Gamauf, wie zumeist, auch hier getreu berichtet, dann hat L. die Beispiele den Hörern in größter Breite vorgeführt. L. bringt das Beispiel der Mischung von Wasser und Leinöl auch im § 494 i der 5. Aufl. des Erxleben, aber mit Leinöl von 70 °C und Wasser von 100 °C. (Erx5, 423.)
anmerkung 220443
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592 392 
592 Die „allgemeine Methode“ demonstriert L. im § 494 k der 5. Aufl. des Erxleben an einer Mischung von 3 Pfund Wasser von 212 °F mit 42 Pfund Quecksilber von 32 °F; Gamauf stimmt in Wortlaut und Beispiel nahezu wörtlich damit überein. Am Ende des Abschnitts merkt L. an: „Diese Versuche erfordern viele Vorsicht und die genauesten Werkzeuge. Es muß 1) gesorgt werden, daß so wenig Wärme als möglich während der Operation verlohren gehe und die verlohrne berechnet werde, welches da­durch geschieht, daß man vermittelst einer Uhr das Gesetz des Verlustes für gleiche Zeiten zu entdecken sucht, und nachdem sich die Temperatur der Mischung gesetzt hat, diese Temperatur für die Zeit des ersten Zusam­mengießens aus diesem Gesetze berechne. 2) Muß die Capacität des Ge­fäßes für die Wärme gesucht werden, denn kennt man diese, so kann das Gefäß selbst als Wasser angesehen gleichsam in Wasser verwandelt und so zu dem übrigen Wasser geschlagen werden. 3) Muß man überzeugt seyn daß die Capacität der gemischten Körper für die Wärme bey der Mischung keine Veränderung leide […]. 4) Müssen die Thermometer genau und empfindlich seyn und kleine Grade angeben.“ (Erx5, 423 – 425) – Das Vor­gehen entspricht im großen und ganzen dem Vorgehen im physikalischen Praktikum. Vgl. etwa Walcher, Praktikum 2006, 107 – 110.
anmerkung 220444
746003 200828 4

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 200828 Verzeichnis der edierten Handschriften ~ NL VIII E 12 ~ Bl. 3/4. 30457 4 198 32 3r siehe Gesamtregister.
0 200828 Sachregister ~ Essig ~ Wärmekapazität. 23488 4 198 7-20 lichtenberg Das Wasser braucht nur | 2v = 4 1° sensibler Hitze zu verliehren, um dem Essig 3° zu geben. Also ein Grad von frischem Wasser giebt dem Essig 3. Wo also 1° Wärme beym Wasser hinreicht, da ist beym Essig nur nöthig. Das ist klar. Habe ich also gleich warmes Wasser und Essig so kan ich über- zeugt seyn im Essig ist nur des Feuers. Dieses gilt aber durchaus, sie mögen Grade der Temperatur (er- klärt) wählen welche sie wollen. Ist also dieses nicht eine vortreffliche Methode die specifischen Wärmen der Körper zu untersuchen Die absolute Menge des Feuers mag also seyn was sie will, wir wissen nun sie verhalten sich im Wasser und Essig wie oder wie 3 : 1. siehe Gesamtregister.
0 200828 746002 Personenregister ~ Erxleben, Johann Christian Polykarp ~ Schriften ~ Anfangsgründe der Naturlehre ~ Anfangsgründe der Naturlehre (51791). 1121 4 592 391 Erx 5 siehe Gesamtregister.
0 200828 746003 Personenregister ~ Erxleben, Johann Christian Polykarp ~ Schriften ~ Anfangsgründe der Naturlehre ~ Anfangsgründe der Naturlehre (51791). 1121 4 592 392 Erx 5 siehe Gesamtregister.
0 200828 746002 Verweise ~ Gamaufs Erinnerungen aus Lichtenbergs Vorlesungen ~ Experimentalphysik III ~ 140. 19502 4 592 391 GamN, 465 siehe Gesamtregister.
0 200828 Sachregister ~ Wärme ~ freie (sensible) ~ Mischung verschiedener Stoffe. 23544 4 198 2-26 lichtenberg Aber nun Diff. 1 , Wasser 110° 15 1 95 1 , Wein Essig 50° 45 3. Was sagt dieses? Dieses: Das Wasser braucht nur | 2v = 4 1° sensibler Hitze zu verliehren, um dem Essig 3° zu geben. Also ein Grad von frischem Wasser giebt dem Essig 3. Wo also 1° Wärme beym Wasser hinreicht, da ist beym Essig nur nöthig. Das ist klar. Habe ich also gleich warmes Wasser und Essig so kan ich über- zeugt seyn im Essig ist nur des Feuers. Dieses gilt aber durchaus, sie mögen Grade der Temperatur (er- klärt) wählen welche sie wollen. Ist also dieses nicht eine vortreffliche Methode die specifischen Wärmen der Körper zu untersuchen Die absolute Menge des Feuers mag also seyn was sie will, wir wissen nun sie verhalten sich im Wasser und Essig wie oder wie 3 : 1. Noch ein Beyspiel: 1 ,       B 212° 60 1 152 = 152 120 2 1 , Leinöl   32   ––––––––––––––––––––––––––––– Was hier Mischung ist? 391 siehe Gesamtregister.
0 200828 Sachregister ~ Wärme ~ spezifische ~ Berechnung. 23490 4 198 27-36 lichtenberg 1 Hieraus die allgemeine Methode her geleitet: 392 Die Specifischen Wärmen zweyer Flüssigkeiten verhalten sich (wenn die Gewichte gleich sind) verkehrt wie die Differentzen zwischen Ihren Temperaturen vor der Mischung und der mittle- ren Temperatur nach der Mischung. | 3r = 5 Setzen sie also ein Fluidum A Temperatur a a – m m m – b und ––––––––––––––––––– B Mischung b siehe Gesamtregister.
0 200828 746003 Personenregister ~ Walcher, Wilhelm ~ Schriften ~ Praktikum der Physik (1966 u.ö.). 9489 4 592 392 Walcher, Praktikum 2006 siehe Gesamtregister.
1458037137341

Abbildungen

Digitalisate

0200828419800handschriftVNat_4VIII_E_12_002r.jpg2r = 3 VIII E 12, 2r = 3
02008284198701handschriftVNat_4VIII_E_12_002v.jpg2v = 4 VIII E 12, 2v = 4
020082841983201handschriftVNat_4VIII_E_12_003r.jpg3r = 5 VIII E 12, 3r = 5
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