Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 225

Band 4 - IX. Von der Wärme und Kälte - Heffte

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0
1 Wenn sich z. B. Regentropfen an eine mit Oelfarbe bestrichene
2 Wand anhängen (die Farbe von der ich hier ziele, war gelb) so
3 verdunsten sie bey Sonnenschein sehr langsam. Eine sonst mit
4 Wasserfarbe bestrichene nasse Wand würde eher trocken gewor-
5 den seyn. Was ist das? vermuthlich weiter nichts als Folge der
6 größeren und besseren Zertheilung im lezten Fall. Also gar nichts
7 sonderbares, nach dem System, solte man immer hinzusetzen,
8 aber die securitas der Systeme ist eine gefährliche man lobt sie so
9 lange der daraus gehoffte Vortheil eintrifft und lacht hernach
10 desto hertzlicher wenn Votary des selben bezogen wird.503
11 HE. D. Scherer in einem Aufsatz {Dr Mayers Sammlung phys.
12 Aufsätze T. 2.} über Dr Ackermanns Eudiometer, durch Wein-
13 geist den er an einer Waage abbrennt, giebt einen sehr guten
14 Winck die verschiedene Wärme leitende Krafft könne auf die
15 Dauer des Brennens Einfluß haben.504 Dieses brachte mich auf
16 den Gedancken Leidenfrosts Pyrometer505 auch bey | 10v = 12diesem Ver-
17 suche nachzuahmen. Man müste nemlich allerley Körper von
18 gleicher Form und volumine auf einerley Grad erwärmen und da
19 erhalten welches wenigstens auf eine Zeitlang angeht, und dann
20 Alcohol, Aether auch Wasser darauf tröpfeln nur einen Tropfen
21 und die Zeit der Verdampfung bemercken. Es ist gewiß daß er
22 auf einem schlechten Leiter (im Mayerschen Verstand) schneller
23 verdampfen wird. Auch könte man vielleicht gewisse Quanti-
24 täten, Aether, Weingeist, Terpentin Spir. Kampfer pp abbrennen
25 und die Zeit bemercken die verstreicht, nicht an einer Waage wie
26 Dr Ackermann wozu soll das? sondern die gantze Dauer des
27 Brennens ohne Wage.
28 An das Seguinsche Eudiometer dabey zu dencken.506
29 Auch könten zu gleicher Absicht Räucher-Kertzchen abgebrannt
30 werden, denen man durch bearbeiten mit dem Federmesser eine
31 so viel als möglich ähnliche Figur und auf einer empfindlichen
32 Wage gleiche Gewichte gegeben hätte. Segner hat Versuche mit
33 Räucherkertzchen drucken lassen.507
34 Da nach den Versuchen des Chev. Thompson das Torricell. Va-
35 cuum ein schlechter Leiter ist,(331) er aber immer Glas gebraucht,

Textkritischer Kommentar

225 11  D.]
225erg.
textkritik 220713
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225 25 – 26  wie … Ackermann]
225erg.
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225 30  dem]
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225 34  Torricell.]
225erg.
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Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

581 (331) 
581 L.s Notiz bezieht sich auf die 1786 veröffentlichten „New Experi­ments upon Heat“ von Benjamin Thompson (= Graf Rumford). Thomp­sons Hauptaugenmerk gilt dabei der Wärmeleitfähigkeit („the conducting power“) des Torricellischen Vakuums (vgl. § 214, ErxH 242,13 – 15): „From the striking analogy between the electric fluid and heat respecting their conductors and non-conductors […], I was led to imagine that the Torricellian vacuum, which is known to afford so ready a passage to the electric fluid, would also have afforded a ready passage to heat.“ (Thomp­son, Experiments 1786, 274.) Thompson bestimmt die Wärmeleitfähigkeit nicht nur des Torricellischen Vakuums, sondern auch die von gemeiner, verdünnter und feuchter Luft und die von Quecksilber. (Zu den Details der Untersuchung vgl. ebd., 274 f.) Die die Wärmeleitfähigkeit bestimmende Größe ist die Zeit, die – „Taken out of freezing water, and plunged into boiling water“ (ebd., 282) – ein Medium benötigt, um von 0 °R auf 70 °R erwärmt zu werden. Die Ergebnisse seiner Experimente faßt Thompson in einer Tabelle zusammen, von der L. jedoch die von Thompson aufge­zeichneten Zwischenzeiten bei 10°, 20° etc. wegläßt. (Vgl. ebd., 303: „A Table of the conducting Powers of the under-mentioned Mediums, as determined by the foregoing experiments.“)
anmerkung 220318
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614 503 
614 „Votary“ = „One devoted, as by a vow, to any particular service, worship, study, or state of life“ (Johnson, Dictionary 2, 1778); „beziehen“ heißt hier: „hinterlistig betriegen“ (Adelung, Wörterbuch 1, 1793, 998.) Vgl. L.: „Menschen werden freylich so lange die Welt steht, immer bezogen werden, aber der Mensch, immer weniger und endlich niemahls mehr.“ (VS 4, 1802, 515.)
anmerkung 220712
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614 504 
614 Vgl. die kritischen Bemerkungen J. A. Scherers zu einem von Johann Friedrich Ackermann ausgeführten eudiometrischen Versuch. Dieser Ver­such, so referiert Scherer (Bemerkungen 1792, 338), beruhe auf folgendem Erfahrungssatz: „Je mehr […] die gemeine Luft von […] der belebenden Luft [Sauerstoff] enthält, desto schleuniger wird, der Erfahrung gemäß, ein verbrennlicher Körper innerhalb eines gegebenen Zeitraumes darinnen ver­brennen; und umgekehrt, je weniger die gemeine Luft von jener Lebensluft in sich hat, desto langsamer wird das Verbrennen desselben Körpers in dieser gemeinen Luft bewirkt werden.“ Als Meßinstrument des Acker­mannschen Versuchs diente eine Waage, an deren einem Arm eine Waag­schale und an derem anderen ein Metallgefäß angebracht ist. In das Metallgefäß wird eine dem Gewicht in der Waagschale entsprechende Menge Weingeist gegossen und durch einen elektrischen Funken gezündet. Sodann beobachtet man, „bis zu welchem Grad des Bogens sich die Waage­|
615zunge während einer bestimmten Zeit beweget.“ (Ebd., 339.) Zu bedenken ist dabei, inwieweit das Versuchsergebnis durch das Metall beeinflußt wird, aus dem das Gefäß für den Weingeist besteht. „Man weiß“, schreibt Scherer (ebd., 341 f.), „daß nicht alle Metalle gleich gute Leiter des Wärme­stoffs sind. Diesemnach möchte wohl auch der Weingeist auf diesem oder jenen Metalle im Verhältnisse derselben größern oder geringern Leitungs­kraft des Wärmestoffes mehr oder weniger verflüchtiget, und sein Brennen mehr oder weniger beschleuniget werden. Langsamer müßte denn die Verflüchtigung des Weingeistes in einem Gefäße von Silber oder Kupfer statt finden, als in einem ähnlichen von Platina, Eisen oder Bley. Erstere sind, nach Herrn Ingenhouszens Versuche für die besten, letztere für die schlechtesten Leiter des Wärmestoffes befunden worden. Gute Wärmeleiter werden jeden Augenblick so viel Wärmestoff in die umgebende Luft aus­strömen, als ihnen durch die Zersetzung des Weingeistes mitgetheilet wor­den ist, und dieß desto geschwinder, je größer die Leitungs-Kraft des Metalles ist. Solchergestalt gehet immer eine gewisse Menge Wärmestoff, die eine gewisse Menge Weingeist verflüchtiget haben würde, verlohren. Ist hingegen das metallne Gefäß kein guter Wärmeleiter, so wird es den Wär­mestoff zum Theil gegen den Weingeist reflectiren, und dieser leidet nun in einem höhern Wärmegrade eine verhältnißmäßige Verflüchtigung. Ueber­dem kann sich auch vielleicht bey verschiedenen beträchtlichen Tempera­turen der umgebenden Luft das wärmeleitende Vermögen des metallischen Gefäßes in etwas ändern, in sofern die Ausdehnung oder Zusammen­ziehung desselben auf seine Dichte und spezifische Wärme Einfluß haben.“
anmerkung 220714
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615 505 
615 Was es mit dem Leidenfrostschen Pyrometer und dessen Zusammen­hang mit dem Leidenfrostschen Phänomen auf sich hat, erklärt Lambert in § 236 und 237 seiner ‚Pyrometrie‘. Nach der Bemerkung, daß bei höheren Temperaturen das Wasser fast augenblicklich in Dampf verwandelt wird, heißt es: „Man sieht daher mit einigem Befremden, daß wenn Wasser auf geschmolzenes Silber oder glühend Eisen gegossen wird, nur anfangs ein schneller Dampf entsteht, alles Wasser aber, das mit diesem Dampfe nicht weggeht, auf dem geschmolzenen Silber oder glühenden Eisen liegenbleibt oder vielmehr auf demselben herum flattert, und nur sehr langsam auf­trocknet und glänzend helle scheint. […] // Leidenfrost in seinem Werkchen de aquae communis nonullis qualitatibus erzählt einige Versuche, die er mit solch glühenden Wassertropfen angestellt hat, und glaubt, daß sie statt eines Pyrometers dienen können, wenn man beobachtet, in wie viel Zeit sie auftröcknen. Man kann dazu einen sehr glatten und von allem Fette ge­reinigten eisernen Löffel gebrauchen. Leidenfrost fand, daß wenn der Löffel nur die Hitze des siedenden Wassers hatte, ein kleiner Wassertropfen in einer Secunde Zeit ganz wegdünstete. Auf geschmolzenem Bley wurden 14 Secunden, und auf glühendem Eisen 30, und wenn es höchst glühend war, 35 Secunden Zeit erfordert. Leidenfrost bediente sich eines gläsernen Röhrchens, um Wassertropfen zu erhalten, die, so viel möglich, gleiche Größe hatten. Darauf kömmt es fürnemlich an, wenn man die Zeiten mit |
616 einander vergleichen will. Denn größere Tropfen gebrauchen allerdings mehr Zeit zum Auftröcknen.“ (Lambert, Pyrometrie 1779, 129 f.)
anmerkung 220715
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616 506 
616 Das Eudiometer, das Séguin in Gemeinschaft mit Lavoisier ent­wickelt und gebraucht hat, besteht aus einem oben geschlossenen und unten offenen Kristallglasrohr von etwa einem Zoll im Durchmesser und sieben bis acht Zoll Höhe, das mit Quecksilber gefüllt wird. Anschließend läßt man ein kleines Stück (spezifisch leichteren) Phosphors im Quecksilber aufsteigen und schmilzt es, indem man etwas glühende Kohle dicht an den oberen Teil des Glasrohrs bringt. Nun läßt man solange genau abgemessene kleinere Mengen von der zu untersuchenden Luft zum Phosphor aufsteigen, bis dieser vollständig verbrannt ist; anschließend mißt man die Menge der bei der Verbrennung übrigbleibende Luft. „Der Unterschied des Volumens vor und nach dem Versuch“, behauptet Séguin (Abhandlung 1791, 155), „zeigt die Menge der Lebensluft an, die die versuchte Luft enthalten hatte.“ Der übersetzende Herausgeber Gren, der nach wie vor der Phlogiston­hypothese anhängt, merkt hierzu an: „Dieser Schluß gründet sich auf die unerwiesene Voraussetzung, daß die Lebensluft bey dieser Operation völlig und durchaus vernichtet werde; sie wird aber zur phlogistisirten Luft, und diese erzeugte phlogistisirte Luft kömmt zu der in der atmosphärischen Luft schon präexistirenden phlogistisirten Luft noch hinzu; folglich wird die Schätzung nach der angeführten Methode die Quantität der reinen Luft kleiner angeben, als sie wirklich ist.“ (Ebd., 155.) Bei einer unvollkom­menen Verbrennung wird bei diesem Verfahren der Anteil des Sauerstoffs in der Luft in der Tat zu gering angegeben, weil – so erklärt man heute – der nicht verbrauchte Sauerstoff dem Anteil des Stickstoffs zugeschlagen wird.
anmerkung 220717
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616 507 
616 Vgl. Segner, Ignis 1743.
anmerkung 220719
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Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 200855 Sachregister ~ Eudiometer ~ auf Phosphorbasis (Seguin). 23652 4 225 28 lichtenberg Eudiometer siehe Gesamtregister.
0 200855 Sachregister ~ Eudiometer ~ auf Weingeistbasis (Ackermanns). 23653 4 225 12 lichtenberg Eudiometer siehe Gesamtregister.
0 200815 745877 Verweise ~ Vorlesungen zur Naturlehre ~ 1: Erxleben ~ Kap. 7 Luft ~ S. 242. 33137 4 581 331 ErxH 242 ,13 – 15): „From the striking analogy between the electric fluid and heat respecting their conductors and non-conductors […], I was led to imagine that the Torricellian vacuum, which is known to afford so ready a passage to the electric fluid, would also have afforded a ready passage to heat.“ (Thomp­son, Experiments 1786, 274.) Thompson bestimmt die Wärmeleitfähigkeit nicht nur des Torricellischen Vakuums, sondern auch die von gemeiner, verdünnter und feuchter Luft und die von Quecksilber. (Zu den Details der Untersuchung vgl. ebd., 274 f.) Die die Wärmeleitfähigkeit bestimmende Größe ist die Zeit, die – „ siehe Gesamtregister.
0 200855 Sachregister ~ Pyrometer ~ zur Messung hoher Temperaturen ~ Leidenfrosts. 23650 4 225 16 lichtenberg Leidenfrosts Pyrometer siehe Gesamtregister.
0 200757 746274 Personenregister ~ Lambert, Johann Heinrich ~ Schriften ~ Pyrometrie oder vom Maaße des Feuers und der Wärme (1779). 7184 4 616 505 Lambert, Pyrometrie 1779 siehe Gesamtregister.
0 200855 746276 Personenregister ~ Lavoisier, Antoine Laurent ~ Kritik an seiner Theorie des Eudiometers. 23654 4 616 506 Lavoisier siehe Gesamtregister.
0 200855 Sachregister ~ Vakuum ~ Torricellisches ~ Wärmeleitung. 23428 4 225 34-35 lichtenberg Torricell. Va- cuum siehe Gesamtregister.
0 200855 746271 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Schriften ~ Vermischte Schriften. Hrsg von L.C. Lichtenberg und F.C. Kries (1800–1806). 7240 4 614 503 VS 4, 1802 siehe Gesamtregister.
0 200855 Sachregister ~ Wärmeleitung. 4809 4 225 1-35 lichtenberg 1 1 Wenn sich z. B. Regentropfen an eine mit Oelfarbe bestrichene Wand anhängen (die Farbe von der ich hier ziele, war gelb) so verdunsten sie bey Sonnenschein sehr langsam. Eine sonst mit Wasserfarbe bestrichene nasse Wand würde eher trocken gewor- den seyn. Was ist das? vermuthlich weiter nichts als Folge der größeren und besseren Zertheilung im lezten Fall. Also gar nichts sonderbares, nach dem System , solte man immer hinzusetzen, aber die securitas der Systeme ist eine gefährliche man lobt sie so lange der daraus gehoffte Vortheil eintrifft und lacht hernach desto hertzlicher wenn Votary des selben bezogen wird. 503 HE. D. Scherer in einem Aufsatz { D r Mayers Sammlung phys. Aufsätze T. 2. } über D r Ackermanns Eudiometer , durch Wein- geist den er an einer Waage abbrennt, giebt einen sehr guten Winck die verschiedene Wärme leitende Krafft könne auf die Dauer des Brennens Einfluß haben. 504 Dieses brachte mich auf den Gedancken Leidenfrosts Pyrometer 505 auch bey | 10v = 12 diesem Ver- suche nachzuahmen. Man müste nemlich allerley Körper von gleicher Form und volumine auf einerley Grad erwärmen und da erhalten welches wenigstens auf eine Zeitlang angeht, und dann Alcohol, Aether auch Wasser darauf tröpfeln nur einen Tropfen und die Zeit der Verdampfung bemercken. Es ist gewiß daß er auf einem schlechten Leiter (im Mayerschen Verstand) schneller verdampfen wird. Auch könte man vielleicht gewisse Quanti- täten, Aether, Weingeist, Terpentin Spir. Kampfer pp abbrennen und die Zeit bemercken die verstreicht, nicht an einer Waage wie Dr Ackermann wozu soll das? sondern die gantze Dauer des Brennens ohne Wage. An das Seguinsche Eudiometer dabey zu dencken. 506 Auch könten zu gleicher Absicht Räucher-Kertzchen abgebrannt werden, denen man durch bearbeiten mit dem Federmesser eine so viel als möglich ähnliche Figur und auf einer empfindlichen Wage gleiche Gewichte gegeben hätte. Segner hat Versuche mit Räucherkertzchen drucken lassen. 507 Da nach den Versuchen des Chev. Thompson das Torricell. Va- cuum ein schlechter Leiter ist, (331) er aber immer Glas gebraucht, siehe Gesamtregister.
0 200757 746274 Sachregister ~ Wasser ~ Leidenfrost-Effekt. 12734 4 615 505 Leidenfrostschen Phänomen siehe Gesamtregister.
0 200855 Sachregister ~ Weingeist ~ Eudiometer. 23651 4 225 12-13 lichtenberg Wein- geist siehe Gesamtregister.
0 200855 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Instrumente ~ zu Abschnitt 7: Luft ~ Eudiometer nach Reboul und Seguin von Renard (Nr. 383). 22233 4 225 28 lichtenberg Seguinsche Eudiometer siehe Gesamtregister.
0 200855 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Vorhaben/Pläne ~ Versuche zur Wärmeleitung. 23616 4 225 1-35 lichtenberg 1 1 Wenn sich z. B. Regentropfen an eine mit Oelfarbe bestrichene Wand anhängen (die Farbe von der ich hier ziele, war gelb) so verdunsten sie bey Sonnenschein sehr langsam. Eine sonst mit Wasserfarbe bestrichene nasse Wand würde eher trocken gewor- den seyn. Was ist das? vermuthlich weiter nichts als Folge der größeren und besseren Zertheilung im lezten Fall. Also gar nichts sonderbares, nach dem System , solte man immer hinzusetzen, aber die securitas der Systeme ist eine gefährliche man lobt sie so lange der daraus gehoffte Vortheil eintrifft und lacht hernach desto hertzlicher wenn Votary des selben bezogen wird. 503 HE. D. Scherer in einem Aufsatz { D r Mayers Sammlung phys. Aufsätze T. 2. } über D r Ackermanns Eudiometer , durch Wein- geist den er an einer Waage abbrennt, giebt einen sehr guten Winck die verschiedene Wärme leitende Krafft könne auf die Dauer des Brennens Einfluß haben. 504 Dieses brachte mich auf den Gedancken Leidenfrosts Pyrometer 505 auch bey | 10v = 12 diesem Ver- suche nachzuahmen. Man müste nemlich allerley Körper von gleicher Form und volumine auf einerley Grad erwärmen und da erhalten welches wenigstens auf eine Zeitlang angeht, und dann Alcohol, Aether auch Wasser darauf tröpfeln nur einen Tropfen und die Zeit der Verdampfung bemercken. Es ist gewiß daß er auf einem schlechten Leiter (im Mayerschen Verstand) schneller verdampfen wird. Auch könte man vielleicht gewisse Quanti- täten, Aether, Weingeist, Terpentin Spir. Kampfer pp abbrennen und die Zeit bemercken die verstreicht, nicht an einer Waage wie Dr Ackermann wozu soll das? sondern die gantze Dauer des Brennens ohne Wage. An das Seguinsche Eudiometer dabey zu dencken. 506 Auch könten zu gleicher Absicht Räucher-Kertzchen abgebrannt werden, denen man durch bearbeiten mit dem Federmesser eine so viel als möglich ähnliche Figur und auf einer empfindlichen Wage gleiche Gewichte gegeben hätte. Segner hat Versuche mit Räucherkertzchen drucken lassen. 507 Da nach den Versuchen des Chev. Thompson das Torricell. Va- cuum ein schlechter Leiter ist, (331) er aber immer Glas gebraucht, siehe Gesamtregister.
0 200855 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Hinweise zur wissenschaftlichen Praxis ~ warnt vor Systemgläubigkeit. 23645 4 225 6-10 lichtenberg Also gar nichts sonderbares, nach dem System , solte man immer hinzusetzen, aber die securitas der Systeme ist eine gefährliche man lobt sie so lange der daraus gehoffte Vortheil eintrifft und lacht hernach desto hertzlicher wenn Votary des selben bezogen wird. siehe Gesamtregister.
0 200855 Personenregister ~ Segner, Johann Andreas von ~ Schriften ~ De igne (1743). 9324 4 225 32-33 lichtenberg Segner hat Versuche mit Räucherkertzchen drucken lassen siehe Gesamtregister.
0 200855 746276 Personenregister ~ Séguin, Armand ~ Schriften ~ Mémoire sur l’eudiométrie (1791) ~ Abhandlung über die Eudiometrie (1792). 11828 4 616 506 Abhandlung 1791 siehe Gesamtregister.
0 200815 745877 Personenregister ~ Thompson, Benjamin, Reichsgraf von Rumford ~ Schriften ~ New experiments upon heat (1786). 9414 4 581 331 1786 veröffentlichten „New Experi­ments upon Heat“ von Benjamin Thompson siehe Gesamtregister.
0 200855 Personenregister ~ Thompson, Benjamin, Reichsgraf von Rumford ~ Wärmeleitung. 13069 4 225 34 lichtenberg Thompson siehe Gesamtregister.
0 200855 Personenregister ~ Mayer, Johann Tobias ~ Wärmeleitung. 23367 4 225 22 lichtenberg Mayerschen siehe Gesamtregister.
0 200855 Personenregister ~ Scherer, Johann Andreas ~ Schriften ~ Bemerkungen über die Prüfung der Luftgüte, vermittelst des brennenden Weingeists (1792). 9292 4 225 11-12 lichtenberg HE. D. Scherer in einem Aufsatz { D r Mayers Sammlung phys. Aufsätze T. 2. } siehe Gesamtregister.
0 200855 Personenregister ~ Ackermann, Johann Carl Heinrich ~ Schriften ~ Versuch über die Prüfung der Luftgüte, nebst einem Beytrage zur medicinischen Polizey (1791). 7798 4 225 12 lichtenberg Ackermanns siehe Gesamtregister.
0 200855 Personenregister ~ Ackermann, Johann Carl Heinrich ~ Schriften ~ Versuch über die Prüfung der Luftgüte, nebst einem Beytrage zur medicinischen Polizey (1791). 7798 4 225 26 lichtenberg Ackermann siehe Gesamtregister.
0 200855 746271 Personenregister ~ Johnson, Samuel ~ Schriften ~ A dictionary of the English language (61778). 8666 4 614 503 Johnson, Dictionary 2, 1778 siehe Gesamtregister.
0 200855 746271 Personenregister ~ Adelung, Johann Christoph ~ Schriften ~ Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuches der Hochdeutschen Mundart (1774–1786) ~ 21793–1801 u.d.T. »Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart«. 9641 4 614 503 Adelung, Wörterbuch 1, 1793 siehe Gesamtregister.
0 200855 Personenregister ~ Mayer, Johann ~ Herausgeber ~ Sammlung Physikalischer Aufsätze, besonders die Böhmische Naturgeschichte betreffend (1791–1794). 23648 4 225 11 lichtenberg Mayers siehe Gesamtregister.
20085752cefe44f27f2753042152
1458562457638

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0200855422500handschriftVNat_4VIII_E_10_010r.jpg10r = 11 VIII E 10, 10r = 11
020085542251601handschriftVNat_4VIII_E_10_010v.jpg10v = 12 VIII E 10, 10v = 12
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