Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 442

Band 5 - XIII. Von der Erde insbesondere - Texte

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5
0
1 erstreckt. Er war wo ich nicht irre um Himmelfahrt 1787.
2 wenigstens blies mir an diesem Tage der Wind ein Fenster ein.
3 Ich glaube auch es war derselbige von dem ich vorher redete  πμ)
4 Nr. 42IX E, 64r670
5 64rØ671
6 Vom Regelmäßigen Ostwinde zwischen
7 den Wendekreißen. Hube p. 335 Cap. 58.672
8 HE. H. widerlegt eigentlich die gemeine Halleyische Mei[n]ung
9 im vorhergehenden Capitel. (57. Cap.673 Der Unterschied der
10 Temperatur der Lufft ist von dem Aequator an nach Süden und
11 Norde[n] zu starcker als von Westen nach osten, denn die 90
12 Grade von Osten bis ins Zenith durchläuft sie 6 Stunde, und so
13 eben von Zenith nach Westen. aber in das Zenith von den
14 andern kömt sie gar nie (NB) Die Folge ist also daß dort die
15 Lufft überhaupt ein specifischere Leichtigkeit erhält und nach
16 den Polen zu abfließt, also muß nothwendig die schwere Kältere
17 Lufft von Seite nach dem Aequator hin fließen. Indem aber diese
18 Lufftmassen immer in kleinere und kleinere Breiten kommen, so
19 bleiben sie immer etwas in Absicht der Erdflache gegen Westen
20 zurück {wenn die Lufft gantz stille stünde, der hefftigste
21 Ostwind}674, und daher entsteht ein Ostwind. Ueber dem festen
22 Lande theilt die Reibung, die Berge u. s. w. der Lufft bald die
23 nöthige Geschwindigkeit mit, besonders wenn sie langsam fließt
24 zwischen den Wende kreißen hingegen ist wenig Land, (Afrika
25 ausgenommen wo auch diese Winde die grösten Abweichungen
26 erleiden μπ) an dem Wasser reibt sich die Lufft wenig. Auch
27 erzeugen sich die besondern Local Erhitzungen und schmeltzun-
28 gen eigene Richtungen.675 Diese Theorie ist sehr schön, die
29 Erfahrung bestattigt sie vortrefflich
30 Man findet diesseits der Linie, auf den Meere gewöhnlich Nord-
31 ost jenseit Südostwinde. Auf dem stillen Meere sehr regelmäßig
32 und starck weil es groß ist. 2) werden sie gemeiniglich nach dem
33 Lande nicht angetroffen (theils weil die Hauptursache wegfällt,
34 theils neue sich ergeben πμ). 3) Auch unter der Linie unmittelbar
35 lassen Sie nach, vermuthlich weil da der Unterschied der Wärme

Textkritischer Kommentar

442 2  blies]
442danach gestr. er
textkritik 238377
773470 210893 5
442 15  erhält]
442davor gestr. ha[?]
textkritik 238382
773475 210893 5
442 32  und starck]
442erg.
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Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

800 670 
800 Auf Bl. 64v hat L. die Zahl der Tage zwischen Frühlings- und Herbstäquinoktium monatsweise addiert, die erhaltene Summe (184 Tage) von den 365 Tagen eines Jahres abgezogen und so die Differenz von 181 Tagen erhalten: In der Zeit zwischen Frühjahrs- und Herbstbeginn befindet sich die Sonne auf der Nordhalbkugel 184 Tage über dem Horizont, auf der Südhalbkugel dagegen nur 181 Tage.
anmerkung 238378
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800 671 
800 Durch dieses Verweisungszeichen ist der Text mit L.s Marginalie zum § 715 von Erxlebens Kompendium verbunden, vgl. ErxH, 762,21 – 25 (Randbemerkung).
anmerkung 238379
773472 210893 5
800 672 
800 Hube (Ausdünstung 1790, 335 – 340): „Acht und funfzigstes Kapi­tel. / Von den wahren Ursachen des allgemeinen Ostwindes zwischen den Wendekreisen.“ Hubes Erklärung der Passatwinde entspricht im wesent­lichen derjenigen von Hadley (Cause 1735).
anmerkung 238380
773473 210893 5
800 673 
800 In seinem 57. Kapitel „Von dem allgemeinen Ostwinde des heißen Erdstrichs überhaupt“ erklärt Hube (Ausdünstung 1790, 328 – 334) zuerst, daß es entgegen Halleys Theorie, vgl. S. 351,5 – 11, nicht die im Tages­verlauf auftretenden Temperaturunterschiede sein können, die für den beständigen Ostwind zwischen den Wendekreisen verantwortlich sind, da die täglichen Temperaturunterschiede in den gemäßigten Zonen größer sind, ohne daß ein beständiger Ostwind entsteht. Außerdem ändert sich die Temperatur in der Zeit kurz nach Sonnenaufgang am meisten, was einen Westwind zur Folge haben müßte. Gegen Halleys Theorie sprechen auch die relativ geringe mittlere tägliche Temperaturdifferenz, die Verteilung die­ser Differenz über den gesamten Breitenkreis eines Ortes und die Trägheit der Luftmassen.
anmerkung 238381
773474 210893 5
800 674 
800 Diese Aussage findet sich so nicht bei Hube, aber bei Hadley (Cause 1735, 60 f.).
anmerkung 238383
773476 210893 5
800 675 
800 Hube, Ausdünstung 1790, 335 f.
anmerkung 238384
773477 210893 5

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 210893 Sachregister ~ Afrika ~ Winde. 14830 5 442 24 lichtenberg Afrika siehe Gesamtregister.
0 210893 773471 Verweise ~ Vorlesungsnotizen ~ Hefte NL IX E ~ Bl. 64v. 21990 5 800 670 Bl. 64v siehe Gesamtregister.
0 210893 Verzeichnis der edierten Handschriften ~ NL IX E ~ Bl. 64. 30956 5 442 5 64r siehe Gesamtregister.
0 210893 773472 Verweise ~ Vorlesungen zur Naturlehre ~ 1: Erxleben ~ Kap. 13 Erde insbesondere ~ S. 762. 33376 5 800 671 ErxH, 762 siehe Gesamtregister.
0 210893 Verweise ~ Kompendium (41787) ~ § 715. 28167 5 442 5 lichtenberg Ø siehe Gesamtregister.
0 210893 Personenregister ~ Halley, Edmond ~ Winde. 28142 5 442 8 lichtenberg Halleyische siehe Gesamtregister.
0 210893 Personenregister ~ Hube, Johann Michael ~ Schriften ~ Ueber die Ausdünstung und ihre Wirkungen in der Atmosphäre (1790) ~ Exzerpt zum Ostwind. 28166 5 442 6-7 lichtenberg wichtig Vom Regelmäßigen Ostwinde zwischen den Wendekreißen. Hube p. 335 Cap . 58. siehe Gesamtregister.
0 210893 Sachregister ~ Pazifik ~ beständiger Ostwind. 28169 5 442 31 lichtenberg stillen Meere siehe Gesamtregister.
0 210893 Sachregister ~ Wind ~ Ostwind, beständiger. 4903 5 442 6-7 lichtenberg wichtig Vom Regelmäßigen Ostwinde zwischen den Wendekreißen siehe Gesamtregister.
0 210893 Sachregister ~ Wind ~ Ostwind, beständiger ~ Ursache. 4904 5 442 9-29 lichtenberg Der Unterschied der Temperatur der Lufft ist von dem Aequator an nach Süden und Norde[n] zu starcker als von Westen nach osten, denn die 90 Grade von Osten bis ins Zenith durchläuft sie 6 Stunde, und so eben von Zenith nach Westen. aber in das Zenith von den andern kömt sie gar nie ( NB ) Die Folge ist also daß dort die Lufft überhaupt ein specifischere Leichtigkeit erhält und nach den Polen zu abfließt, also muß nothwendig die schwere Kältere Lufft von Seite nach dem Aequator hin fließen. Indem aber diese Lufftmassen immer in kleinere und kleinere Breiten kommen, so bleiben sie immer etwas in Absicht der Erdflache gegen Westen zurück { wenn die Lufft gantz stille stünde, der hefftigste Ostwind } 674 , und daher entsteht ein Ostwind. Ueber dem festen Lande theilt die Reibung, die Berge u. s. w. der Lufft bald die nöthige Geschwindigkeit mit, besonders wenn sie langsam fließt zwischen den Wende kreißen hingegen ist wenig Land, (Afrika ausgenommen wo auch diese Winde die grösten Abweichungen erleiden μπ ) an dem Wasser reibt sich die Lufft wenig. Auch erzeugen sich die besondern Local Erhitzungen und schmeltzun- gen eigene Richtungen. 675 Diese Theorie ist sehr schön, die Erfahrung bestattigt sie vortrefflich siehe Gesamtregister.
0 210893 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ gez. πμ ~ Meteorologie. 31758 5 442 3 lichtenberg 1 πμ siehe Gesamtregister.
0 210893 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ gez. πμ ~ Meteorologie. 31758 5 442 26 lichtenberg μπ siehe Gesamtregister.
0 210893 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ gez. πμ ~ Meteorologie. 31758 5 442 34 lichtenberg πμ siehe Gesamtregister.
0 210893 773473 Personenregister ~ Hadley, George ~ Schriften ~ Concerning the cause of the general trade-winds (1735–1736). 10273 5 800 672 Hadley (Cause 1735) siehe Gesamtregister.
0 210893 773476 Personenregister ~ Hadley, George ~ Schriften ~ Concerning the cause of the general trade-winds (1735–1736). 10273 5 800 674 Hadley (Cause 1735, 60 f.) siehe Gesamtregister.
210802
21076352e1606f3db99725718373
21076952e16093dd74c163563437
21089452e161e814f7c100294058
1473072302880

Abbildungen

Digitalisate

< 0210893544201handschriftVNat_5IX_E_01_062v.jpg62v IX E, 62v >
02108935442501handschriftVNat_5IX_E_01_064r.jpg64r IX E, 64r
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