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richtige Schlüsse aus sichern Beobachtungen auf den großen
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Gedancken geleitet worden ist, daß die aufsteigenden Dünste in
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der Atmosphäre in wahre Atmosphärische Lufft übergehen, und
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daß also der Regen umgekehrt eine Zersetzung dieser atmosphä-
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rischen Lufft sey, fängt es auch in diesem dunckeln Revier der
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Physik an wenigstens zu dämmern. Dieses zu zeigen will ich nur
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die Haupt Glieder einer eintzige[n] Gedancken-Reihe, die sich
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auf den großen Satz des HE. DeLüc stützt und nach der Auflö-
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sung dieses verwickelten Problems hinführt hieher setzen. [Für
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etwas mehr als] einen bloßen Winck | 19vgebe ich sie nicht aus.
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1)Was uns bey dem Phänomen des Hagels so sehr frappirt ist
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hauptsächlich die große Kälte die nöthig ist eine solche Menge
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Wasser und zwar mitten im Sommer in Eis zu verwandeln.
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Weniger frappirt die Menge Wasser selbst, nicht weil ihre
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Erklärung leichter ist, sondern weil Regengüsse häufiger sind
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als Hagelwetter. Im Grunde ist eines so schwer oder so leicht,
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(wie man will zu erklären als das andere.
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2)Wenn ich in einer Kälte worin das Fahrenheitische Thermo-
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meter 70 Grade unter dem Gefrier punckt stünde also un-
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gefähr das Quecksilber gefröre ein Talglicht anzündete, so
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würde das licht wenn anders nur die Lufft rein wäre gantz
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abbrennen.
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Wie in einer Lufft die unsere Thermometer als warm oder doch
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nicht als sehr kalt angeben große Kälte, in einer sehr . Warmen,
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wo Kälte ist, kalte wo Warme
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man kennt die direckten Processen, die umgekehrten. Wir haben
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schon sehr deutliche begriffe über die Entstehung der Hitze in
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der Kälte; der Feuchte in der Trockenheit. chemisch.