Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 491

Band 5 - XIII. Von der Erde insbesondere - Texte

210941
210943
5
0
1 1)die Höhe über dem Horizont der See.
2 2)Alles was die Ausdünstung vermehrt, als Wälder pp.
3 3)Lage und Streichen hoher Gebirge.1020
4 weil aber dieses Locale einerley bleibt auch der cosmische Quell
5 derselbe ist und es dennoch kalte und Sommer und warme
6 Winter giebt, so hat man dieses in andern Dingen zu suchen, und
7 das sind die Winde von denen man noch so wenig gewisses weiß,
8 und die von Umständen abhängen vielleicht in unserer Erde, die
9 sich unter keine Regel bringen lassen. So entstehen trübe und
10 kalte Sommer und folglich Kalte Winter schon allein aus dieser
11 Quelle. Regengüsse verursachen große Ausdünstung.1021
12 Halley sezt die Krafft der 1 bloß dem Sinus der Höhe simpel
13 proportional. Bild im Text Stund.
14 Die Area dieser Curve ist die Warme für diesen Tag.1022
15 Mayer giebt die obige Formel. Er sagt wenn x und y die Bedeu-
16 tungen haben, wie oben, so sey Bild im Text die Mittlere Tempe-
17 ratur für die Polhöhe φ.1023 Dieses lasse sich leicht erweisen.1024
18 Ich dencke so: Wenn wir annehmen die Sonne stünde im Aequa-
19 tor und in einem Meridian stille so würde sich in einer gegebe-
20 nen Zeit über die gantze | 11vErde eine gewisse Wärme verbreiten.
21 Die sich nicht nach Halley’s sondern nach den von mir oben
22 angegebenen Regeln wie sin φ2 verhalten müßte.→ 370,5 – 13 (Diese
23 Regel hat also Mayer angenommen) und so mit allen darzwi-
24 schen liegen[den] Orten. Dreht sich nun die Erde, so wird jeder
25 Parallel eine Warme erhalten, die sich wie sin φ2. verhält. Neh-
26 men wir nun das gantze halbe Jahr zusammen, nämlich den
27 Gang der 1 vom Aequator nach dem Sommer Solst. und wieder
28 zurück zum Aequator so werden sich die Summen aller dieser
29 Wärmen in jedem Parallelen auch wie sin φ2 verhalten.
30 Hätte man nun den absoluten Unterschied zwischen den mittle-
31 ren Wärmen unter dem Aequator und Pol; wäre der gegeben, so
32 ist klar, daß wenn sich der Wachsthum der Wärme nach sin φ2
33 richtet, die Modification dieser Differentz auch wieder von dem

Textkritischer Kommentar

491 4 – 5  auch … ist]
491erg.
textkritik 238950
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491 12  simpel]
491erg.
textkritik 238952
774045 210942 5
491 20  Wärme]
491davor gestr. wa
textkritik 238956
774049 210942 5
491 28  so]
491davor gestr. und
textkritik 238957
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491 29  in]
491davor gestr. eben
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Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

901 1020 
901 Kirwan (Estimate 1787, 40 f.): „We have already seen that the higher regions of the atmosphere are the coldest; that land is colder in Winter, and warmer in Summer than water; and with respect to temper­ature, the covering of the surface of land, whether with vegetables, or with stone or sand, is not indifferent; from whence it naturally follows, that the circumstances that govern the temperature of land are, 1st. Elevation. 2dly. Vicinity to, or distance from, large tracts of water, particularly from the standard ocean, as its influence is most extensive, and as it is to its temperature that the temperature of all countries is to be referred, in most cases. 3dly. The vicinity, or distance of other tracts of land, which by their elevation or the circumstances of their surface, have a temperature peculiar to them, as stony, sandy, and wooded countries. 4thly. The bearing of neighbouring seas, mountains, forests, desarts, &c. 5thly. A more or less perfect communication with the standard ocean, seas, forests, &c.“
anmerkung 238949
774042 210942 5
901 1021 
901 Kirwan ging es um die mittleren Temperaturen; deshalb gehören die Überlegungen S. 491,4 – 11 nicht zum Gegenstand seiner Abhandlung.
anmerkung 238951
774044 210942 5
901 1022 
901 Halley (Discourse 1693, 878 f.): „Now the simple Action of the Sun is, as all other Impulses or Stroaks, more or less forceable, according to the Sinus of the Angle of Incidence, or to the Perpendicular let fall on the Plain, whence the Vertical Ray (being that of the greatest Heat) being put Radius, the force of the Sun on the Horizontal Surface of the Earth will be to that, as the Sinus of the Sun’s Altitude at any other time. This being allowed for true, it will then follow, that the time of the continuance of the Sun’s shining being taken for a Basis, and the Sines of the Sun’s Altitudes erected thereon as Perpendiculars, and a Curve drawn through the Extremities of those Perpendiculars, the Area comprehended shall be proportionate to the Collection of the Heat of all the Beams of the Sun in that space of time.“
anmerkung 238953
774046 210942 5
901 1023 
901 Mayer (De variationibus 1755, 4) hat die Formel m – n sin φ2 angegeben, vgl. oben S. 490,22. Diesen Ausdruck, dessen Bedeutung L. an­derswo erklärt, vgl. unten S. 493,27 – 494,8, hat L. – vermutlich unbeabsichtigt – durch die von ihm gesetzten Klammern geändert.
anmerkung 238954
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901 1024 
901 Mayer (De variationibus 1755, 4) verwendet m und n statt der Variablen x und y. Er leitet (ebd.) die knappe Vorstellung seiner Formel für die mittlere Temperatur mit der Phrase ein: „Facile autem ostendi potest, […].“ (Es kann aber leicht gezeigt werden […].) Vgl. Anm. 1034. |
902
anmerkung 238955
774048 210942 5

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 210942 Sachregister ~ Berg(e) ~ Einfluß auf physisches Klima. 2236 5 491 3 lichtenberg Lage und Streichen hoher Gebirge siehe Gesamtregister.
0 210942 Sachregister ~ Erde (Erdkugel) ~ Wärme durch Sonneneinstrahlung. 2656 5 491 12-33 lichtenberg 1 Halley sezt die Krafft der 1 bloß dem Sinus der Höhe simpel proportional. Stund. Die Area dieser Curve ist die Warme für diesen Tag. 1022 Mayer giebt die obige Formel. Er sagt wenn x und y die Bedeu- tungen haben, wie oben, so sey die Mittle re Tempe- ratur für die Polhöhe φ . 1023 Dieses lasse sich leicht erweisen. 1024 Ich dencke so: Wenn wir annehmen die Sonne stünde im Aequa- tor und in einem Meridian stille so würde sich in einer gegebe- nen Zeit über die gantze  | 11v Erde eine gewisse Wärme verbreiten. Die sich nicht nach Halley’s sondern nach den von mir oben angegebenen Regeln wie sin  φ 2 verhalten müßte. → 370,5 – 13 (Diese Regel hat also Mayer angenommen) und so mit allen darzwi- schen liegen[den] Orten. Dreht sich nun die Erde, so wird jeder Parallel eine Warme erhalten, die sich wie sin  φ 2 . verhält. Neh- men wir nun das gantze halbe Jahr zusammen, nämlich den Gang der 1 vom Aequator nach dem Sommer Solst. und wieder zurück zum Aequator so werden sich die Summen aller dieser Wärmen in jedem Parallelen auch wie sin  φ 2 verhalten. Hätte man nun den absoluten Unterschied zwischen den mittle- ren Wärmen unter dem Aequator und Pol; wäre der gegeben, so ist klar, daß wenn sich der Wachsthum der Wärme nach sin  φ 2 richtet, die Modification dieser Differentz auch wieder von dem siehe Gesamtregister.
0 210942 Sachregister ~ Luftfeuchtigkeit ~ Einfluß auf physisches Klima. 28937 5 491 2 lichtenberg was die Ausdünstung vermehrt siehe Gesamtregister.
0 210942 774046 Personenregister ~ Halley, Edmond ~ Schriften ~ A discourse concerning the proportional heat of the sun in all latitudes (1693). 10285 5 901 1022 Halley (Discourse 1693, 878 f.) siehe Gesamtregister.
0 210942 Personenregister ~ Halley, Edmond ~ Erderwärmung durch Sonneneinstrahlung. 16506 5 491 12 lichtenberg Halley siehe Gesamtregister.
0 210942 774042 Personenregister ~ Kirwan, Richard ~ Schriften ~ An estimate of the temperature of different latitudes (1787). 7120 5 901 1020 Kirwan (Estimate 1787, 40 f.) siehe Gesamtregister.
0 210942 Sachregister ~ Temperatur ~ mittlere in verschiedenen Breiten. 25997 5 491 15-33 lichtenberg 1 Mayer giebt die obige Formel. Er sagt wenn x und y die Bedeu- tungen haben, wie oben, so sey die Mittlere Tempe- ratur für die Polhöhe φ . 1023 Dieses lasse sich leicht erweisen. 1024 Ich dencke so: Wenn wir annehmen die Sonne stünde im Aequa- tor und in einem Meridian stille so würde sich in einer gegebe- nen Zeit über die gantze  | 11v Erde eine gewisse Wärme verbreiten. Die sich nicht nach Halley’s sondern nach den von mir oben angegebenen Regeln wie sin  φ 2 verhalten müßte. → 370,5 – 13 (Diese Regel hat also Mayer angenommen) und so mit allen darzwi- schen liegen[den] Orten. Dreht sich nun die Erde, so wird jeder Parallel eine Warme erhalten, die sich wie sin  φ 2 . verhält. Neh- men wir nun das gantze halbe Jahr zusammen, nämlich den Gang der 1 vom Aequator nach dem Sommer Solst. und wieder zurück zum Aequator so werden sich die Summen aller dieser Wärmen in jedem Parallelen auch wie sin  φ 2 verhalten. Hätte man nun den absoluten Unterschied zwischen den mittle- ren Wärmen unter dem Aequator und Pol; wäre der gegeben, so ist klar, daß wenn sich der Wachsthum der Wärme nach sin  φ 2 richtet, die Modification dieser Differentz auch wieder von dem siehe Gesamtregister.
0 210942 Sachregister ~ Wälder ~ Einfluß auf physisches Klima. 15434 5 491 2 lichtenberg Wälder siehe Gesamtregister.
0 210942 Sachregister ~ Wind ~ Einfluß auf physisches Klima. 25986 5 491 7 lichtenberg das sind die Winde siehe Gesamtregister.
0 210942 Personenregister ~ Mayer, Tobias ~ Schriften ~ Opera inedita I, edidit G.C. Lichtenberg (1775; ersch. 1774) ~ De variationibus thermometri accuratius definiendis ~ Exzerpt. 28939 5 491 15-33 lichtenberg 1 Mayer giebt die obige Formel. Er sagt wenn x und y die Bedeu- tungen haben, wie oben, so sey die Mittlere Tempe- ratur für die Polhöhe φ . 1023 Dieses lasse sich leicht erweisen. 1024 Ich dencke so: Wenn wir annehmen die Sonne stünde im Aequa- tor und in einem Meridian stille so würde sich in einer gegebe- nen Zeit über die gantze  | 11v Erde eine gewisse Wärme verbreiten. Die sich nicht nach Halley’s sondern nach den von mir oben angegebenen Regeln wie sin  φ 2 verhalten müßte. → 370,5 – 13 (Diese Regel hat also Mayer angenommen) und so mit allen darzwi- schen liegen[den] Orten. Dreht sich nun die Erde, so wird jeder Parallel eine Warme erhalten, die sich wie sin  φ 2 . verhält. Neh- men wir nun das gantze halbe Jahr zusammen, nämlich den Gang der 1 vom Aequator nach dem Sommer Solst. und wieder zurück zum Aequator so werden sich die Summen aller dieser Wärmen in jedem Parallelen auch wie sin  φ 2 verhalten. Hätte man nun den absoluten Unterschied zwischen den mittle- ren Wärmen unter dem Aequator und Pol; wäre der gegeben, so ist klar, daß wenn sich der Wachsthum der Wärme nach sin  φ 2 richtet, die Modification dieser Differentz auch wieder von dem siehe Gesamtregister.
0 210942 Personenregister ~ Mayer, Tobias ~ mittlere Temperatur. 28936 5 491 15-17 lichtenberg Mayer giebt die obige Formel. Er sagt wenn x und y die Bedeu- tungen haben, wie oben, so sey die Mittlere Tempe- ratur für die Polhöhe φ . 1023 Dieses lasse sich leicht erweisen. 1024 siehe Gesamtregister.
0 210942 Sachregister ~ Höhe (über dem Meer) ~ Einfluß auf physisches Klima. 25978 5 491 1 lichtenberg die Höhe über dem Horizont der See siehe Gesamtregister.
210821
210942
210941
210944
210945
210944
21094252e162c021df1064482765
21094652e162d85816a451737349
21059852e15d1945ef0595808034
21089252e161ddf0b34885740445
1474890840110

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Digitalisate

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