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Nr. 101IX D 1, 19r–20v
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19rTheorie der Erde
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Ordnung des Vortrags
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Es könte Verwegenheit scheinen über die Entstehung der Welt zu
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urtheilen.
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Es belebt uns ein Principium Vervoll-
kommnungEs lebt ein thätiges Principium in uns, das uns umtreibt überall
kommnungEs lebt ein thätiges Principium in uns, das uns umtreibt überall
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zu erklären und Gründe zu suchen. Dieser Trieb hat Ubung und
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Vervollkommnung unsers Geistes zum Zweck
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Er läßt sich nicht unterdrücken und muß auch nicht unterdrückt
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vielleicht die Entstehung der jetzigen Form nicht sowohl unserer
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Erde, als unserer Erdkruste ein sehr würdiger Gegenstand unsere
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Kräffte zu üben. Er ist unerschöpflich und alle Hoffnung endlich
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abgeschnitten, weil wir der Sache selbst nahe sind.
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Geist der Critik bei schweren StellenNie hat sich der Geist der Critick und Philos. stärcker gezeigt als
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bey dunckeln Stellen von Büchern, wo man Sinn und Ordnung
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vermuthen aber nicht gleich finden konte. Wäre die Bibel ein
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simples leicht geschriebenes Buch, so würden wir vielleicht in
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giösen abliegen gewiß sehr weit zurückseyn.
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Bücher die zuerst leicht werden, werden nach und nach schwer.
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die Entstehung der Materie mit allen ihren Kräfften über-
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sich hat, einmal zu versuchen, ob wir nicht die Entstehung unse-
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rer Erde etwa so erklären können so wie wir die von einer
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einfach als möglich annehmen, alsdann aber auch nichts weiter,
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sondern so bald dieser festgesezt ist nun mehr nach allgemein
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eingestandenen Gesetzen und Eigenschafften der Materie dasje-