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§. 201.n.
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Wir haben oben gesehen (§. 200.) daß
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ein aufgelöster Körper im Auflösungsmit-
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tel zuweilen niederfällt, wenn man einen
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andern in eben demselben auflösen will,
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dieses würde nicht geschehen können,
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wenn dieser zweyte Körper nicht stärker
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von dem Menstruo gezogen würde, sich
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also gleichsam zwischen die Theilchen des
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Menstruums und des ersten Körpers ein-
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schöbe, und solchen ganz von dem
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Menstruum trennte, da er denn, je nach-
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dem er schwerer oder leichter oder eben
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so schwer als die neue Verbindung ist,
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fällt oder aufsteigt oder schweben bleibt,
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doch kann auch der getrennte selbst noch
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im Menstruo aufgelöset bleiben. Die
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Chemie giebt also vortreffliche Mittel an
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die Hand durch Auflösungen sowohl auf
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diese Kräfte der Körper zu untersuchen.
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Wenn ein Körper A zwey untereinander
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durch wechselseitiges Anziehen ver-
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bundene B und C trennt, und sich dafür
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selbst mit einem von beiden z. B. mit B
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wieder auf ähnliche Weise verbindet: so
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sagt man B und A haben eine nähere
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Verwandschaft (affinitas) als B und C; ihre
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Wahlanziehung sey stärker. Diese eben
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beschriebene, da nämlich zwey verbun-
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dene Körper von einem dritten getrennt
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werden, der sich eines von beiden wieder
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bemächtiget, heißt die einfache Wahlan-
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ziehung (attractio electiva simplex). Wenn
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hingegen ein Körper A, der selbst in zwey
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andere a und α zerlegt werden kann, bey