Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 384

Band 1 - ...dexemplar - Text und Marginalien - 8. Abschnitt: Vom Lichte

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1 §. 367.
2 Man wird leicht muthmaßen
3 können, daß Euler die Hervor-
4 bringung der Farben durch das
5 Prisma ganz anders erklären müsse.
6 Er gedenkt sich einen Lichtstrahl als
7 eine Reihe von Schlägen auf den
8 Aether, die aber nicht mit gleichen
9 Geschwindigkeiten auf einander fol-
10 gen. Hierin besteht nach Euler das
11 Zusammengesetzte in einem Licht-
12 strahle; die Theilchen des Aethers
13 selbst sind unter sich gleichartig.
14 Wenn nun ein solcher zusammen-
15 gesetzter Lichtstrahl schief gegen
16 einen brechenden durchsichtigen
17 Körper fällt, so werden die Schläge,
18 welche schneller auf einander fol-
19 gen, weniger gebrochen, als die
20 welche weiter von einander liegen,
21 und so entstehen also durch das
22 Brechen aus Einem Strahle mehrere.
23 Dann würde folglich das rothe
24 Licht die größte | 298Geschwindigkeit
25 der Schläge, das violete die gering-
26 ste haben.
27 Nachher hat Euler es für wahrschein-
28 licher gehalten, daß das rothe Licht
29 die geringste, das violete aber die
30 größte Geschwindigkeit habe.
31 §. 368.
32 So wären also die Farben für das
33 Auge das, was die Töne für das Ohr
34 sind; die violete Farbe wäre gleich-
35 sam der tiefere Ton, die rothe der
36 höhere (oder vielleicht umgekehrt);
37 das Weiße wäre das für das Auge,
38 was ein unordentliches Geräusche

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

384 384,22    Strahle]
384Srrahle
herausgeber 240704
793027 242207 1

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 242207 Sachregister ~ Farbe(n) ~ Analogie zu Tönen. 3397 1 384 32-38 1 So wären also die Farben für das Auge das, was die Töne für das Ohr sind; die violete Farbe wäre gleich- sam der tiefere Ton, die rothe der höhere (oder vielleicht umgekehrt); das Weiße wäre das für das Auge, was ein unordentliches Geräusche siehe Gesamtregister.
0 242207 Sachregister ~ Farbe(n) ~ Ursache ~ Wellenhypothese. 2704 1 384 2-26 Man wird leicht muthmaßen können, daß E uler die Hervor- bringung der Farben durch das Prisma ganz anders erklären müsse. Er gedenkt sich einen Lichtstrahl als eine Reihe von Schlägen auf den Aether, die aber nicht mit gleichen Geschwindigkeiten auf einander fol- gen. Hierin besteht nach E uler das Zusammengesetzte in einem Licht- strahle; die Theilchen des Aethers selbst sind unter sich gleichartig. Wenn nun ein solcher zusammen- gesetzter Lichtstrahl schief gegen einen brechenden durchsichtigen Körper fällt, so werden die Schläge, welche schneller auf einander fol- gen, weniger gebrochen, als die welche weiter von einander liegen, und so entstehen also durch das Brechen aus Einem Strahle mehrere. Dann würde folglich das rothe Licht die größte | 298 Geschwindigkeit der Schläge, das violete die gering- ste haben. siehe Gesamtregister.
0 242207 Personenregister ~ Euler, Leonhard ~ Licht ~ Farben. 12361 1 384 3 E uler siehe Gesamtregister.

Abbildungen

Digitalisate

< 0242207138401handschriftVNat_1N-8-00328_2_297.jpg297 N8° 00328, 297 >
024220713842401handschriftVNat_1N-8-00328_2_298.jpg298 N8° 00328, 298
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