1
§. 564.
2
Ein natürlicher oder künstlicher
3
Magnet verliert seine Kraft, wann
4
man ihn glühend werden und dann
5
von selbst erkalten läßt, wann man
6
ihn nach der entgegengesetzten
7
Richtung oder mit dem verkehrten
8
Pole eines andern reibt, wann man
9
ihn auf Stein mit Stein schlägt oder
10
auch nur oft fallen läßt. Blitz und
11
starke Elektricität können eben das
12
bewirken. Auch durch den Rost
13
verliert der Magnet seine Kraft, und
14
wann er lange Zeit ohne Eisen zu
15
tragen hängt oder liegt. Der natür-
16
liche Magnet wird auch vernichtet,
17
wenn man ihn pulvert.
18
Theorie.
19
§. 565.
20
Um die Erscheinungen am Mag-
21
nete zu erklären nimmt ein großer
22
Theil der Naturfor|503scher eine feine
23
flüssige Materie an, welche man die
24
magnetische Materie nennt. Fein
25
müßte sie freylich wohl seyn, wann
26
sie vorhanden ist, da sie so dichte
27
Körper durchdringen kann (§. 557).
28
Im Eisen und im Magnete allein soll
29
diese magnetische Materie bey dem
30
Durchgange einigen Widerstand
31
finden *), und den Magnet insbe-
32
sondere soll sie nicht nach allen
33
Richtungen durchdringen können;
34
vielmehr glaubt man, sie gehe aus
35
dem einen Pole des Magnetes her-
36
aus, um den Magnet herum und zu