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Gebrauch, der sich von den Verfinste-
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rungen der Jupitersmonde machen
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läßt, die geographische Länge eines
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Orts zu bestimmen.
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Nuncius sidereus Galilei Galilei;
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Opere Tom. II. pag. 1.
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Sim. Marii mundus jovialis A. 1609 de-
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tectus ope perspicilli belgici. Norimb.
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1614. 4.
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§. 636.
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Diese Verfinsterungen der Jupi-
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tersmonden haben uns die vorher
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(§. 310.) erwähnte merkwürdige Ei-
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genschaft des Lichtes kenen gelehrt,
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daß es nämlich eine gewisse Zeit ge-
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braucht, um sich durch einen Raum
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zu bewegen. Denn wenn sich der-
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gleichen Verfinsterungen zutragen,
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wann die Erde zwischen dem Jupi-
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ter und der Sonne steht, so bemerkt
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man ihren Anfang und ihr Ende
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früher als man sie berechnet hatte;
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befindet sich die Erde an der andern
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Seite ihrer Bahn, so geschieht die
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Verfinsterung später, und endigt
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sich später, als sie berechnet war.
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Dieß kann nicht wohl einen andern
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Grund haben als den, daß, weil die
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Erde sich nun weiter vom Jupiter
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entfernt befindet, das Licht auch
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um so viel mehr Zeit gebraucht zu
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unserm Auge zu kommen. So hat
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man gefunden, daß das Licht
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8 Min. 13 Sec. Zeit nöthig hat, um
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einen Weg zurück zu legen, der so
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lang ist als der Halbmesser der
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Erdbahn. Es bewegt sich also | 568in
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einer Secunde durch mehr als
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44336 Meilen, und ist folglich mehr