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der in der vorigen Ordnung. Das
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Wasser geht hierbey immerfort von
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Osten nach Westen, so wie der
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Mond weiter fortrückt, oder so wie
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sich die Erde unter ihm gleichsam
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wegdreht. Zur Zeit des Voll- und
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Neumondes, oder vielmehr wann
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der Mond schon Grad weiter ge-
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rückt ist, imgleichen zur Zeit der
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Nachtgleichen, ist die Fluth am
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größten; zur Zeit der Mondsvier-
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theile und der Sonnenwenden aber
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am kleinsten.
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§. 722.
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Diese Bewegung ist ihrer Art und
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Ursache nach ganz der ähnlich, wel-
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che der Mond in der Atmosphäre
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erweckt, in welcher sie von uns nur
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weniger verspürt werden kann.
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Wenn C, 98 Fig. die Erde um und
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um mit Wasser umgeben vorstellt,
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und der Mond sich in E gerade über
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a befindet, so geht wegen der
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Anziehung des Wassers gegen den
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Mond das Wasser von b und d nach
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a hin und häuft sich daselbst. Weil
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aber das Wasser zu dieser Bewe-
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gung Zeit erfordert und sich die
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Erde beständig von We|638sten nach
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Osten um ihre Axe drehet, so ge-
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langt der Punct a, wo eigentlich
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Fluth seyn sollte, in der Zeit nach
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A, und da ist jetzt wirklich Fluth,
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nachdem der Mond bereits durch
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den Mittagskreis gegangen ist und
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in B ist Ebbe, in F ebenfalls Fluth,
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weil da die anziehende Kraft des
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Mondes sich am wenigsten äußern