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§. 740.
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Wir können hier, so wie wir
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wirklich thun, die Tropfen A und B,
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und die dazwischen liegenden, als
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unbeweglich ansehen. Sie fallen
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zwar beständig, und der Tropfen,
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der anfänglich das rothe Licht zu-
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rückwarf, wirft gleich darauf das
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orangegelbe, gelbe, grüne, hell-
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blaue, dunkelblaue und violette zu-
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rück, aber es tritt beständig sogleich
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wieder ein anderer in seine Stelle, so
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lange es noch regnet. Ueberhaupt
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müssen alle die Tropfen, von denen
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eine Linie nach T gezogen mit TW
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den Winkel von 42° 2' macht, dem
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Auge in T roth erscheinen, und so
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mehrere andere orange, gelb, grün,
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u. s. w. Die Tropfen aber, die diese
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erforder|656lichen Winkel machen, lie-
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gen alle in einem Kreise, dessen Pol
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T ist. So bekömmt also der Regen-
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bogen die Gestalt eines Kreises von
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sieben Streifen mit den Farben des
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Prisma, wovon der rothe Streif aus-
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wendig, der violette inwendig liegt.
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Um ihn zu sehen, muß man die Son-
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ne im Rücken haben, und es kann
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also uns niemals ein Regenbogen in
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Süden erscheinen; ein jeder sieht
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auch seinen eignen Regenbogen,
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und jeden Augenblick sieht man
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einen andern. Je dunkler der Grund
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hinter dem Regenbogen ist, um
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desto lebhafter erscheinen seine
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Farben.
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Ueber die Bogen um den
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Schatten des Kopfs S. D.
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Merkur XI St. 1795 1438
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und 1tes Stück 1796. 1439
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Anmerckung über jenen
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von Kries. Es giebt würk-
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lich Nebelbogen. Die der
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frantz. Mathem. (Mem de
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Paris 1744. p. 367.) 944
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Die Farben stimmten
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nicht mit dem Regen-
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bogen überein. Bouguer
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bemerkt ausdrücklich,
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daß das Phänomen nur
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und selbst bey gefrornen
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Statt finde nie bey Regen.
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