1derselbe nach a; aber wohlgemerkt nicht diagonaliter, sondern in
2einem Bogen. – Ein jeder Körper, den wir in Händen haben u.s.w.
3bleibt, wenn wir uns bewegen, gleichsam ein Theil von uns.
4Eine andere Anwendung ist die zur Widerlegung eines Einwur-
5fes gegen die Umdrehung der Erde um ihre Axe, welchen man
6dem Copernicus gemacht hat. Wenn man von einem Thurm
7sagt man, einen Stein herunterfallen läßt; so müßte er eigent-
8lich in Westen zurück bleiben, während jener mit der Erde nach
9Osten fortrückt! der Jakobithurm in Göttingen z.B. ist 250 Fuß
10hoch, und ein Stein braucht ungefähr 4 Sekunden zum Herun-
11terfallen von demselben. Nun bewegt sich in einer Sekunde auf
12dem Pa|rallelkreise von Göttingen, ein Punkt Ort oder Gegen-140
13stand 900 Fuß weit ostwärts fort. Also glischt auch der Jako-
14bithurm in einer Sekunde 900 Fuß und folglich in 4 Sekunden
153600 Fuß weit ostwärts fort – und zwar in einer geraden Linie,
16wie man wegen des kleinen Bogens von 4 Sekunden annehmen
17kann. Warum bleibt nun der Stein nicht westwärts zurück? –
18Warum fragt man doch nicht lieber: Warum fällt der ganze Thurm
19nicht auseinander? So, wie man hier antworten müßte, weil die
20Theile alle zusammen hängen und einander folgen: so antwortet
21man auch auf die vorige Frage, weil der herabfallende Stein gleich-
22sam ein Theil des Thurms ist. Mit einem Worte: der Stein wird
23von zweyerley Kräften getrieben. Nach der einen folgt er dem
24Umschwung der Erde, nach der andern dem Gesetze der Schwere
25und | fällt also allemal auf dem Punkt der Erdoberfläche wieder141
26herab, über welchem er beym Anfange seines Falles senkrecht
27war.∗
28Eben so muß eine aus einer genau senkrecht stehenden Kanone
29geschossene Kugel, wieder in die Mündung der Kanone zurück-
30fallen.
31Indeß man muß es nur auch hier nicht | zu weit treiben. Es142
32könnte auch bey den präcisesten Versuchen ein Unterschied ent-