1liert der, der das größere eigenthümliche Gewicht hat, weniger,
2als der das geringere besitzt. Taucht man eine halbpfündige
3Kugel von Bley, und eine halbpfündige Kugel von Zinn in
4Wasser, so bleibt die Zinnkugel leichter.
5§. 166.
6Versuche mit Eyern in Salz- und Regenwasser. In jenen ruhen sie
7mitten im Wasser, in diesem sinken sie zu Boden. Versteht sich
8von selbst, daß man das Salzwasser so stark machen könne, daß
9sie auch auf demselben schwimmen müssen.
10§. 167.
11Die Fische im Wasser können eine dreyfache Lage haben. Entwe-
12der sieht ein | Theil derselben noch aus dem Wasser heraus, oder427
13sie bleiben in der Mitte desselben, oder sie befinden sich auf dem
14Boden des Wassers. Und hier läßt sich wieder eine doppelte Lage
15denken: Der Fisch ist entweder so schwer als das Wasser, oder er
16drückt den Boden. In allen diesen Fällen treibt er nur gerade so
17viel Wasser aus der Stelle, als er wiegt.
18Eben so verhält sichs mit einem Schiffe. Wenn man es aus dem
19Wasser heraus nehmen könnte, ohne daß dasselbe zusammen-
20flöße, so würde die Aushöhlung gerade so viel wiegen, als das
21Schiff selbst.
22§. 168.
23Aräometer oder Dichtigkeitsmesser.
24Auf die vorigen Lehren gründen sich nun Instrumente, die Fluida
25zu wiegen, welche man Aräometer nennt. Man | muß dabey428
26von folgenden Vorstellungen ausgehen. – Im Wasser würde sich
27ein Stäbchen, das ein vollkommenes Parallelepipedum wäre, z.B.
28bis b (Fig. 62) eintauchen, und das aus der Stelle getriebene
29Wasser genau so viel wiegen, als das ganze Stäbchen. Im Weingeist
30hingegen wird das nähmliche Stäbchen tiefer. z.B. bis c sinken,
31und der aus der Stelle getriebene Weingeist wiederum eben so viel
32wiegen, als das ganze Stäbchen. Da nun die specifischen Gewichte
33sich verkehrt, wie die Volumina verhalten, so ist
ac : ab =:V.
