1– Es kömmt nähmlich beym Aräometer auf folgende zwey Sätze
2an:
31. Wenn Körper gleiche Volumina haben, so verhalten sich ihre
4specifischen Gewichte, wie die absoluten.
52. Wiegen die Körper gleichviel, unter ungleichen Räumen: so429
6verhalten sich die specifischen Gewichte verkehrt, wie die
7Volumina, oder es ist G =PV.
8Dieß wäre also ein sehr gutes Mittel. Allein, es ist nicht wohl aus-
9führbar, weil es sehr schwer ist, einen Körper vertikal schwimmen
10zu machen. Man hat also diesen Stäbchen eine andere Einrichtung
11gegeben, sie z.B. von Glas gemacht, und Aräometer genannt.
12Je dünner der Schaft ist, desto besser sind sie. Sie haben enorm
13viele Nahmen. Van Swinden nennt sie gar Hygrometra. Diesen
14Nahmen muß man aber nicht gebrauchen, weil derselbe schon
15eine bestimmte Bedeutung in der Physik hat.
16Alle Aräometer kann man unter folgende zwey Klassen bringen.
171. Solche von beständigem Gewichte, die das specifische Gewicht430
18des Fluidums, durch ihr mehr oder wenigeres Einsinken ange-
19ben, also durch die Räume, in welche sie einsinken. Es wird
20nichts hinzugethan, und nichts hinweg genommen.
212. Solche von unbeständigem Gewichte, die sich nur bis an eine
22gewisse Stelle einsenken. Oben ist eine Schale, wo man Ge-
23wichte nachlegt oder wegnimmt. Bey diesen bleibt der Raum
24einerley, und das Gewicht verändert sich. Bey den vorigen ist
25es umgekehrt.
26Das berühmteste und brauchbarste Aräometer der zweyten
27Gattung ist das Ciarcysche. Eigentlich ist Herr Prof. Schmidt
28zu Gießen der Veranlasser davon. Er hat dasselbe – nach
29der ältern Einrichtung, in dem ältern Grenschen Journal der
30Physik, 7. Band, 2. Heft um|ständlich beschrieben, und kritische431
31Bemerkungen über die bisher bekannten Aräometer beygefügt.
32– Ciarcy hat auch davon – nach einer etwas veränderten
33Einrichtung, eine Beschreibung herausgegeben, unter dem Titel:
34»Beschreibung des allgemeinen Aräometers, verfertiget durch
35Joseph Ciarcy, Fürstlich Hessen-Darmstädtischen Hofphysikus.
36Gießen 1793.« kl. 8. 24. S. Die Quintessenz davon ist folgende.
37A und C (Fig. 63) sind zwey mit einander durch ein Glas-
38stängelchen verbundene hohle gläserne Kugeln. In den untern
39kleinern befindet sich so viel Quecksilber, damit das Instrument