1§. 170.456
2Hydrostatische Waage.
3Die Brandersche hat dadurch eine so große aber unverdiente
4Celebrität erhalten, weil Lambert zu der Beschreibung derselben
5Anmerkungen gemacht hat. Sie kostet 7 Dukaten. Der Spiegel
6rückwärts ist recht läppisch angebracht. Man sieht sich viel eher
7darin, als die Zahlen.
8Von dem Wasser, welches bey der Bestimmung der specifischen
9Gewichte zu Grunde gelegt wird, wird immer verstanden, daß es
10eine Temperatur von 15°Reaum. oder 65°Fahrenh. habe.
11§. 171.
12Erfindung der specifischen Gewichte der Körper.
13Unter dem specifischen Gewichte versteht man das Verhältniß des
14Gewichtes zweyer Körper zu ihrem Volumen. | Sind die Volumina457
15gleich, so verhalten sich ihre specifischen Gewichte, wie ihre abso-
16luten; oder es ist G : g = v : V. Sind weder Volumina noch
17Gewichte gleich: so verhalten sich ihre specifischen Gewichte wie
18die Quotienten der absoluten Gewichte, durch die Volumina, oder
19es ist G : g =P:pV:v.
20Nimmt man für V v einerley Maaß, z.B. Pariser-Cubikfuß, für
21P p einerley Gewicht z.B. Pariser-Gewicht, für G g einerley Dichte
22z.B. des Wassers an, so kann man statt den eben angeführten
23Verhältnissen, Gleichungen brauchen, und es ist:
24G =PV,P = GV,V =PG;wo also
25Gdas specifische Gewicht
26Pdas absolute Gewicht, und
27Vdas Volumen bedeutet.
28Die zu wiegenden Körper können am bequemsten in zwey Classen458
29eingetheilt werden:
301. in Fluida, und
312. in feste Körper; und diese sind wieder von der Art, daß sie
32entweder
33a. im Wasser untergehen, oder
34b. auf demselben schwimmen, oder
35c. darinn aufgelöst werden.