Georg Christoph Lichtenberg

  • Start
  • Bände
  • Register
  • Suche
  • Hilfe
Seite 189

Band 2 - Teil I - Wirkungen der anziehenden Kraft bey flüssigen Körpern

VI. Wirkungen der anziehenden Kraft. §. 184. – 188.
189
243738
243740
2
0
1Am besten hat unstreitig Herr De La Lande das Phänomen
2erklärt∗. Seine Schrift kam im Jahre 1770 zu Paris heraus (§. 192).
3Er nimmt folgende drey Momente an:
41. Das Anziehen der Glasröhre gegen das Wasser, das unter ihr497
5steht – unten am Ende außerhalb der Röhre.
62. Den Zug des Glases auf das Wasser, was schon in der Röhre
7steht – unten am Ende innerhalb der Röhre.
83. Den Zug des Glases auf das Wasser, in der Oberfläche – oben
9in der Röhre.
10Er nennt die anziehende Kraft einer Glasröhre von der Länge einer
11Linie = u (verre), die anziehende Kraft einer Wasserröhre von
12gleicher Länge = e (eau); und behauptet nun, daß nach der ersten
13Rücksicht das Wasser mit u − e; nach der zweyten ebenfalls mit
14u − e; also nach beyden zusammen mit 2u − 2e; nach der dritten
15mit u − (u − e) = +e; folglich nach allen dreyen | zusammen mit498
162u − 2e + e = 2u − e aufwärts gezogen werde.
17Hier folgt eine treue Uebersetzung seiner Abhandlung imJour-
18nal des Savans1768, Oktob., welche diese Theorie umständli-
19cher enthält; so wie die Abhandlung im Originale selbst. [Siehe
20Seite 194 ff.]
21»In dem ruhigen Zustande des Wassers haben alle lothrechte
22Säulen desselben von einerley Höhe auch einerley Gewicht; alle
23Wassertheilchen ziehen sich wechselseitig an; sie befinden sich alle
24im | Gleichgewichte und das Wasser erhält sich allzeit wagrecht.499
25Taucht man eine gläserne Röhre in Wasser, so nimmt das Glas
26die Stelle eines gleichen Raumes der Flüssigkeiten ein. Aber die
27Glastheile, die man an die Stelle der Flüssigkeit setzt, sind dich-
28ter, und haben mehr anziehende Kraft, als das Wasser, dessen
29Raum sie eingenommen haben; also werden die Wassertheile,
30die sich gerade unter der Röhre befinden, stärker in die Höhe
31gezogen, als da statt des Glases nur Wasser da war, also hat
32die Wassersäule, die gerade auf | die Oeffnung der Röhre paßt,500
33und durch dieselbe eindringen kann, gewisse Theile, die durch
34das Anziehen der Röhre in die Höhe gehoben, unterstützt und
35leichter gemacht werden; das Gewicht dieser Säule wird dadurch

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

189 ∗ 
189
1Die neueste Theorie der Haarröhrchen ist von Laplace in einer
2Abhandlung, die er im J. 1806 als einen Nachtrag zum zehnten Buche
3der Mécanique celeste heraus gab. Siehe Hall. Allg. Lit. Zeit. 1807. Intbl.
44 u. 27.
anmerkung 241758
798019 243739 2

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 243739 798019 Personenregister ~ Delambre, Jean-Baptiste Joseph ~ Schriften ~ Des travaux de la classe des sciences mathématiques et physiques [...] (1806) ~ Bericht über die Arbeiten der mathematisch-physicalischen Classe des französischen National-Instituts [...] (dt. 1807). 16737 2 189 3-4 * Siehe Hall. Allg. Lit. Zeit. 1807. Intbl. 4 4 siehe Gesamtregister.
0 243739 798019 Personenregister ~ Delambre, Jean-Baptiste Joseph ~ Schriften ~ Des travaux de la classe des sciences mathématiques et physiques [...] (1806) ~ Übersicht der Arbeiten der mathematisch-physicalischen Classe des französischen National-Instituts [...] (dt. 1807). 16738 2 189 3-4 * 1 Siehe Hall. Allg. Lit. Zeit. 1807. Intbl. 27. siehe Gesamtregister.
0 243739 Sachregister ~ Haarröhrchen ~ Theorie. 20789 2 189 3-16 Er nimmt folgende drey Momente an: 1. Das Anziehen der Glasröhre gegen das Wasser, das unter ihr 497 steht – unten am Ende außerhalb der Röhre. 2. Den Zug des Glases auf das Wasser, was schon in der Röhre steht – unten am Ende innerhalb der Röhre. 3. Den Zug des Glases auf das Wasser, in der Oberfläche – oben in der Röhre. Er nennt die anziehende Kraft einer Glasröhre von der Länge einer Linie = u ( verre ), die anziehende Kraft einer Wasserröhre von gleicher Länge = e ( eau ); und behauptet nun, daß nach der ersten Rücksicht das Wasser mit u − e; nach der zweyten ebenfalls mit u − e; also nach beyden zusammen mit 2u − 2e; nach der dritten mit u − (u − e) = +e; folglich nach allen dreyen | zusammen mit 498 2 u − 2 e + e = 2 u − e aufwärts gezogen werde. siehe Gesamtregister.
0 243739 Sachregister ~ Kapillareffekt ~ mathematische Formulierung. 6213 2 189 4-16 1. Das Anziehen der Glasröhre gegen das Wasser, das unter ihr 497 steht – unten am Ende außerhalb der Röhre. 2. Den Zug des Glases auf das Wasser, was schon in der Röhre steht – unten am Ende innerhalb der Röhre. 3. Den Zug des Glases auf das Wasser, in der Oberfläche – oben in der Röhre. Er nennt die anziehende Kraft einer Glasröhre von der Länge einer Linie = u ( verre ), die anziehende Kraft einer Wasserröhre von gleicher Länge = e ( eau ); und behauptet nun, daß nach der ersten Rücksicht das Wasser mit u − e; nach der zweyten ebenfalls mit u − e; also nach beyden zusammen mit 2u − 2e; nach der dritten mit u − (u − e) = +e; folglich nach allen dreyen | zusammen mit 498 2 u − 2 e + e = 2 u − e aufwärts gezogen werde. siehe Gesamtregister.
0 243739 Personenregister ~ LaLande, Joseph Jérôme le Français de ~ Schriften ~ Lettre sur les tubes capillaires (1768). 6245 2 189 17-18 Abhandlung im Jour- nal des Savans 1768, Oktob. siehe Gesamtregister.
0 243739 Personenregister ~ LaLande, Joseph Jérôme le Français de ~ Schriften ~ Lettre sur les tubes capillaires (1768) ~ Dissertation sur la cause de l’elévation des liqueurs dans les tubes capillaires (Buchausgabe 1770). 6234 2 189 2 Seine Schrift siehe Gesamtregister.
0 243739 Personenregister ~ LaLande, Joseph Jérôme le Français de ~ Haarröhrchen. 6202 2 189 1 kapitalis De La Lande siehe Gesamtregister.
0 243739 798019 Personenregister ~ Laplace, Pierre Simon de ~ Schriften ~ Traité de mécanique céleste (1798–1825) ~ Supplément au dixieme livre (1806). 16702 2 189 1-3 * von Laplace in einer Abhandlung, die er im J. 1806 als einen Nachtrag zum zehnten Buche 3 der Mécanique celeste heraus gab. siehe Gesamtregister.
1432805260056

Abbildungen

Digitalisate

Vorherige Seite Gehe zu
Seite
Nächste Seite
  • Impressum
  • Akademie der Wissenschaften zu Göttingen