VI. Wirkungen der anziehenden Kraft. §. 184. – 188.
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1denn da die Attraktion der Röhre längst des Stückchens Cc durch
2die längst des Stückchens Bc aufgehoben wird: so befindet sich
3das Wassertheilchen c, in Ansehung der wirkenden Röhre CD,
4ganz in demselben indifferenten Zustande, in welchem sich das
5Wassertheilchen | a in Ansehung der Röhre BC befindet; folglich506
6wird es von dem Glase CD eben so (wie dieses vom Glase BC)
7aufwärts gezogen. – Da es sich nun auf die nämliche Art mit
8allen übrigen Wassertheilchen verhält, die man innerhalb AB und
9innerhalb BC in gleichen Entfernungen mit einander vergleicht,
10so hat man zwey Glasröhrchen, oder zwey Theile der Röhre, BC
11und CD, die beyde zu gleicher Zeit, und ganz auf dieselbe Art
12wirken; der eine, der untere Theil oder | BC wirkt auf das Wasser,507
13das außerhalb und unter der Röhre sich befindet; der andere –
14der obere Theil oder CD hingegen wirkt auf das Wasser, das
15innerhalb der Röhre, in der Länge CD enthalten ist. – – Was die
16Theile der Röhre über den Punkt D hinauf betrifft, so kömmt ihre
17Wirkung in gar keinen Betracht, weil sie durch die Wirkung der
18unmittelbar unterhalb gelegenen Theile aufgehoben wird. Jedes
19Wassertheilchen wird eben so von oben herab | gezogen, als es508
20von unten hinauf gezogen wird, und man hat folglich nur auf die
21zwey erstern Theile der Röhre, auf BC und CD sein Augenmerk
22zu richten, bey welchen die Wirkung durch keine Gegenwirkung
23aufgehoben werden kann.
24Es ist noch eine dritte Betrachtung, oder eine dritte Ursache
25übrig, die das Steigen des Wassers in dem Theile der Röhre erklärt,
26der sich außerhalb des Wassers befindet, und auf die Oberflä-
27che | desselben, sowohl von innen, als von aussen wirket, um509
28die benachbarten Theile desselben in die Höhe zu ziehen. Es ist
29wahr, der Theil EB der Röhre, welche unter der Oberfläche des
30Wassers ist, wirkt auf die entgegengesetzte Art. Aber er hat die
31Stelle einer Wasserröhre eingenommen, die auch im natürlichen
32Zustand wirkte; folglich wird die Wirkung des obern Theils der
33Röhre EG nicht ganz durch diesen untern Theil EB aufgehoben.
34Die auf der Oberfläche des Wassers befind|lichen Theile desselben510
35haben von unten hinauf eine ganz neue Attraktion, die vor der
36Eintauchung der Glasröhre nicht statt fand, und sie haben von
37oben herab eine Attraktion, davon ein Theil schon da war, weil
38sich an der Stelle des Glases Wasser befand. – Freylich zieht das
39Glas EB mehr, als das Wasser vorhin zog, aber es war doch
40ein Theil von der Attraktion vorhanden, welche jetzt wirklich