Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 227

Band 2 - Teil II - Von der Luft

VII. Von der Luft. §. 207.
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1§. 207.
2Verschiedene Dichtigkeit der Luft.
3Aus der Schwere der Luft und ihrer Eigenschaft sich zusammen-
4drücken zu lassen, zusammengenommen, folgt natürlich, daß sie
5an einer jeden niedrigeren Stelle dichter | und zusammengepreßter23
6seyn müsse, als an einer höhern. Auf dem Hainberge (bey Göttin-
7gen) steht das Quecksilber um 6 Linien tiefer als im Thale. Die uns
8umgebende Luft ist also viel dichter, als die auf hohen Gebirgen,
9und die in tiefen Schachten wieder viel dichter, als die uns umgibt.
10§. 210.
11Saugwerk. Ventilatoren.
12Wenn man ein Glas mit Wasser auf Wasser umstürzt, so fließt aus
13demselben nichts heraus. Könnte man also von einer Stelle eines
14mit Wasser gefüllten Gefäßes, den Druck der Luft wegnehmen,
15so daß er auf allen übrigen bliebe, so würde das Wasser gleich
16aufsteigen. Hierauf gründet sich nun das ganze Saugwerk. Statt
17vieler Beyspiele darüber nur das eine, das man täglich vor Augen
18hat, von unsern gewöhnlichen Pumpenbrunnen. – Sie bestehen
19gewöhnlich aus drey luftdicht, mit|telst der sogenannten Büch-24
20sen übereinander gesetzten hölzernen Röhren, der obern oder
21Dockenröhre, der mittleren oder Stieselröhre, und der unteren
22oder dem Ventilstocke, und die Hauptsache dabey ist, ein hohler
23messingner Cylinder AB, (Fig. 6.) der Stiefel genannt, und die
24Ventilbüchse CD. In dem Stiefel der ungefähr 1 und 1/2 Schuh
25lang ist, und an dem unteren Ende der Mittelröhre steckt, spielt
26der durchbohrte, und bey a mit einer Klappe versehene Stäm-
27pel oder Kolben FC. Die Ventilbüchse CD mit dem Ventile EM
28steckt am obern Ende der untern Röhre oder des Ventilstocks,
29die ungefähr 3 Schuh lang, zum Eindringen des Wassers bey G,
30H, I, K durchbohret ist, und auf dem Boden des Brunnen steht.
31Der Stiefel und die Ventilbüchse bilden eigentlich ein Ganzes. Sie
32werden aber darum als besondere Theile auf solche Art mitein-
33ander verbunden, damit theils die Einsetzung derselben in die |
34Röhren, theils bey einer vorfallenden Stockung, die Reparatur25
35desto leichter könne vorgenommen werden. – Sobald nun der
36Stämpel in die Höhe gezogen wird, erhebt sich das Ventil E, und
37das Wasser muß die Klappe am durchbohrten Stämpel öffnen,
38und in den Stiefel in die Höhe steigen. Geschieht ein neuer Zug des

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 243777 Sachregister ~ Göttingen ~ Hainberg ~ Barometerstand. 21563 2 227 6-7 Hainberge (bey Göttin- gen) steht das Quecksilber um 6 Linien tiefer als im Thale siehe Gesamtregister.
0 243777 Sachregister ~ Luft, atmosphärische ~ Dichtigkeit ~ nimmt mit der Höhe ab. 3515 2 227 3-6 Aus der Schwere der Luft und ihrer Eigenschaft sich zusammen- drücken zu lassen, zusammengenommen, folgt natürlich, daß sie an einer jeden niedrigeren Stelle dichter | und zusammengepreßter 23 seyn müsse, als an einer höhern. siehe Gesamtregister.
0 243777 Sachregister ~ Pumpe ~ Wasserpumpe. 4070 2 227 18 Pumpenbrunnen siehe Gesamtregister.
0 243777 Sachregister ~ Saugwerk ~ Anwendung der Luftverdünnung. 4227 2 227 11 wichtig Saugwerk. siehe Gesamtregister.
0 243777 Sachregister ~ Ventilator ~ Anwendung der Luftverdünnung. 4627 2 227 11 wichtig Ventilatoren. siehe Gesamtregister.
1448276957413

Abbildungen

Digitalisate

024377722272301tafelVNat_2gamn_tafeln-2-1.jpgFig. 6. Bändchen 2, Tafel 1 (Figur 6)
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