1Barometerröhre einen soliden Cylinder, z.B. von 3 Pfund, an die
2Wage, und denke sich nun zwey gleichwirkende Stahlfedern über
3dem obern und untern Ende angebracht; die obere drückt den
4Cylinder hinunter, die untere drückt ihn hinauf. Es wirkt nichts
5weiter auf die Wage, als das Gewicht desselben. Legt man also in
6die gegenüber stehende Wagschale ein diesem Gewichte gleiches
7Gewicht, so muß die Waage balanciren. Wird nun ein Loth mehr
8in die Schale gelegt, so entsteht ein Uebergewicht, und man |
9könnte also in dieser Lage der Wage recht gut wägen. Dieß ist34
10nun der obige zweyte Fall denn die obere Stahlfeder ist der obere,
11und die untere der untere Druck der Luft. Hängt man aber an
12die untere Stahlfeder ein kleines Gewicht, z.B. von einem Loth, so
13wird die gleiche Wirkung der beyden Stahlfedern aufgehoben; die
14obere drückt mehr, und es muß also auch ein Loth in die Schale
15gelegt werden, um das Gleichgewicht herzustellen. Dieß ist nun
16der obige erste Fall.
17§. 215.
18Größe des Druckes der Luft.
19Die Erfahrung, daß das Quecksilber durch den Druck der Luft
2028 Zoll hoch erhalten werde, gibt ein vortreffliches Mittel an
21die Hand, diesen Druck der Luft zu berechnen. Nur muß man
22dabey nicht vergessen, daß jene Höhe veränderlich ist, | und diese35
23Veränderlichkeit jedesmahl in Anschlag bringen.
24Will man z.B. den Druck der Luft auf einen Quadratfuß wissen,
25so darf man sich nur eine Quecksilbersäule denken, deren Basis
26dieser Quadratfuß, und die Höhe 28 Zoll mehr oder weniger ist.
27Man braucht also nur das Gewicht des Quecksilbers zu wissen,
28um das Verlangte zu erhalten. Nun ein Rheinischer Kubikfuß
29Quecksilber wiegt 1176 Pfund Troygewicht;∗folglich | muß man36
30für jeden Zoll =112Fuß der Quecksilberhöhe über einem Qua-
31dratfuße, 98 Pfund, und für jede Linie =1144Fuß, 816Pfund
32rechnen. Es drückt daher die Luft auf einen Quadratfuß, bey