Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 231

Band 2 - Teil II - Von der Luft

VII. Von der Luft. §. 214.
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1Barometerröhre einen soliden Cylinder, z.B. von 3 Pfund, an die
2Wage, und denke sich nun zwey gleichwirkende Stahlfedern über
3dem obern und untern Ende angebracht; die obere drückt den
4Cylinder hinunter, die untere drückt ihn hinauf. Es wirkt nichts
5weiter auf die Wage, als das Gewicht desselben. Legt man also in
6die gegenüber stehende Wagschale ein diesem Gewichte gleiches
7Gewicht, so muß die Waage balanciren. Wird nun ein Loth mehr
8in die Schale gelegt, so entsteht ein Uebergewicht, und man |
9könnte also in dieser Lage der Wage recht gut wägen. Dieß ist34
10nun der obige zweyte Fall denn die obere Stahlfeder ist der obere,
11und die untere der untere Druck der Luft. Hängt man aber an
12die untere Stahlfeder ein kleines Gewicht, z.B. von einem Loth, so
13wird die gleiche Wirkung der beyden Stahlfedern aufgehoben; die
14obere drückt mehr, und es muß also auch ein Loth in die Schale
15gelegt werden, um das Gleichgewicht herzustellen. Dieß ist nun
16der obige erste Fall.
17§. 215.
18Größe des Druckes der Luft.
19Die Erfahrung, daß das Quecksilber durch den Druck der Luft
2028 Zoll hoch erhalten werde, gibt ein vortreffliches Mittel an
21die Hand, diesen Druck der Luft zu berechnen. Nur muß man
22dabey nicht vergessen, daß jene Höhe veränderlich ist, | und diese35
23Veränderlichkeit jedesmahl in Anschlag bringen.
24Will man z.B. den Druck der Luft auf einen Quadratfuß wissen,
25so darf man sich nur eine Quecksilbersäule denken, deren Basis
26dieser Quadratfuß, und die Höhe 28 Zoll mehr oder weniger ist.
27Man braucht also nur das Gewicht des Quecksilbers zu wissen,
28um das Verlangte zu erhalten. Nun ein Rheinischer Kubikfuß
29Quecksilber wiegt 1176 Pfund Troygewicht;∗folglich | muß man36
30für jeden Zoll =112Fuß der Quecksilberhöhe über einem Qua-
31dratfuße, 98 Pfund, und für jede Linie =1144Fuß, 816Pfund
32rechnen. Es drückt daher die Luft auf einen Quadratfuß, bey

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

231 ∗ 
231
1Nach köllnischem Gewicht wiegt ein Pariser Kubikfuß Quecksilber nahe
2950 Pf. ein Kubikzoll Duodezimalmaß 17 Loth, 2 4/9 Quentchen. Wenn
3also der Druck der Luft das Gleichgewicht hält mit einer Quecksilbersäule
4von 28 Zoll oder 2 1/3 Fuß, so beträgt er gegen eine Fläche von einem
5Quadratfuß 2216 2/3 Pf., und von einem Quadratzoll 15 Pf. 12 256/432
6Loth. Um jede Linie, um welche das Quecksilber höher oder niedriger
7als 28 Zoll ist, beträgt der Druck der Luft auf eine Fläche von einem
8Quadratfuß 6 43/72 Pf. mehr oder weniger. Grens Naturl. §. 770.
anmerkung 241768
798029 243781 2

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 243781 Sachregister ~ Luftdruck (Barometerhöhe) ~ atmosphärischer ~ veränderlich. 3596 2 231 21-22 Nur muß man dabey nicht vergessen, daß jene Höhe veränderlich ist siehe Gesamtregister.
0 243781 Sachregister ~ Luftdruck (Barometerhöhe) ~ atmosphärischer ~ Gewicht der Luftsäule über der Fläche von einem Quadratfuß. 21661 2 231 24-32 1 Will man z.B. den Druck der Luft auf einen Quadratfuß wissen, so darf man sich nur eine Quecksilbersäule denken, deren Basis dieser Quadratfuß, und die Höhe 28 Zoll mehr oder weniger ist. Man braucht also nur das Gewicht des Quecksilbers zu wissen, um das Verlangte zu erhalten. Nun ein Rheinischer Kubikfuß Quecksilber wiegt 1176 Pfund Troygewicht; ∗ folglich | muß man 36 für jeden Zoll = 112 Fuß der Quecksilberhöhe über einem Qua- dratfuße, 98 Pfund, und für jede Linie = 1144 Fuß, 8 16 Pfund rechnen. Es drückt daher die Luft auf einen Quadratfuß, bey siehe Gesamtregister.
0 243781 798029 Personenregister ~ Gren, Friedrich Albrecht Carl ~ Schriften ~ Grundriss der Naturlehre (1788) ~ 21793. 6055 2 231 8 * 1 Grens Naturl. §. 770. siehe Gesamtregister.
0 243781 Sachregister ~ Gedankenexperiment. 21659 2 231 1-16 1 Barometerröhre einen soliden Cylinder, z.B. von 3 Pfund, an die Wage, und denke sich nun zwey gleichwirkende Stahlfedern über dem obern und untern Ende angebracht; die obere drückt den Cylinder hinunter, die untere drückt ihn hinauf. Es wirkt nichts weiter auf die Wage, als das Gewicht desselben. Legt man also in die gegenüber stehende Wagschale ein diesem Gewichte gleiches Gewicht, so muß die Waage balanciren. Wird nun ein Loth mehr in die Schale gelegt, so entsteht ein Uebergewicht, und man | könnte also in dieser Lage der Wage recht gut wägen. Dieß ist 34 nun der obige zweyte Fall denn die obere Stahlfeder ist der obere, und die untere der untere Druck der Luft. Hängt man aber an die untere Stahlfeder ein kleines Gewicht, z.B. von einem Loth, so wird die gleiche Wirkung der beyden Stahlfedern aufgehoben; die obere drückt mehr, und es muß also auch ein Loth in die Schale gelegt werden, um das Gleichgewicht herzustellen. Dieß ist nun der obige erste Fall . siehe Gesamtregister.
1425989118783

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