1Daß man mit der neueren Luftpumpe die Luft auch verdich-
2ten könne, ist bekannt. Nahmentlich ist dazu die Smeatonsche
3vortreflich eingerichtet. – Siehe die Beschreibung derselben. –
4Schraubt man über die Oeffnung des Tellers eine zusammengefal-
5tene Blase, und verdichtet die Luft: so dehnt sich die Blase beym
6ersten Zuge aus, und zerplatzt bald, mit einem großen Knall. –
7Auch eine Blase von Federharz, läßt sich auf diese Art ausdehnen,
8wenn man vorsichtig zu Werke geht.
9Nähere Untersuchung der Luft.
10§. 225
11Die Luft durchdringt nicht alle Körper.
12Glas, Metall und nasses Leder permeirt die Luft nicht; wohl aber
13das Holz | und tausend andere Körper. – Vom Holze hat hierüber62
14schon Guericke die (für ihn) so traurige Erfahrung gemacht,
15wie wir oben gesehen haben. – Welch eines engen Weges die
16Luft bedürfe, um in die Körper zu dringen, kann man sich auch
17durch die Luftpumpe versinnlichen. Man schraube eine messin-
18gene Röhre, die sich oben in die engste Oeffnung endet, die eine
19Röhre nur haben kann, in das Loch des Tellers derselben, stürze
20eine Glocke darüber und pumpe die Luft aus: die Glocke wird
21eben so fest auf dem Teller sitzen bleiben, als wenn man ohne
22Röhre gepumpt hätte.
23§. 226.
24Druck der Luft durch die Luftpumpe erwiesen.
25Lichtenberg stellte folgende Versuche über den Druck der Luft
26mit der Luftpumpe an.
271. Wird eine Glocke auf den Teller der Luftpumpe gesetzt, und
28die Luft heraus|gepumpt: so sitzt sie fest an dem Teller. Der63
29simpelste und zugleich offenbarste Beweis für den Druck der
30Luft!
312. Wird das sogenannte Daumenglas – ein gläserner, hohler,
32unten etwas weiterer Cylinder – über das Loch des Tellers der
33Luftpumpe gesetzt; die obere Oeffnung mit dem Daumen oder
34der Hand bedeckt; und dann die Luft darunter ausgepumpt: so
35wird der Daumen oder die Hand so fest an das Glas gezogen,