1Wäscherinnen. – Wie merkwürdig das Verkürzen der Stricke sey,
2ist oben vorgekommen. (Siehe 1. Bändch. S. 526.)
3Man hat eine ungeheure Menge von Hygrometern im gemeinen
4Leben, die man aber besser Hygroscope nennen sollte. So z.B. das
5kleine Häuschen, wo ein Pärchen herauskömmt. Hinten ist eine
6Darmsaite angebracht. Regnet es, so kommt der Monsieur mit
7einem Parapluye heraus, bey schönem Wetter die Dame. Nimmt
8die | Feuchtigkeit zu, so dreht sich das Ding ein Paarmahl. Da hat185
9man also wohl darauf zu sehen, ob die Dame von hinten, oder von
10vorn, rückwärts oder vorwärts, mit dem positiven oder negativen
11Ende herauskömmt! Eine solche Art von Hygrometer, ist auch der
12Mönch mit der Kaputze, die er wenn es feucht ist, über den Kopf
13zieht.
14In der Krünitzischen Encyclopädie, Band 27, werden eine
15Menge noch anderer Hygrometer beschrieben.∗
16Am leichtesten kann man sich täglich selbst ein Hygrometer
17machen, wenn man zwischen zwey Stäben, einen Streifen Papier
18festklebt. Ist die Luft feucht, so wird er sich ausdehnen und einen
19Bogen machen, ist sie hingegen trocken, so wird er sich anspan-
20nen.
21§. 240. 243.186
22Diese Paragraphen, die vom Rosten der Metalle, von der Gäh-
23rung, von der Fäulniß und vom Verwittern handeln, wurden von
24Lichtenberg ganz übergangen; nur der Gährung gedachte er mit
25ein Paar Worten.
26Sie entsteht, wenn man abgestorbene thierische oder vegeta-
27bilische Theile in Wärme oder im Wasser der freyen Luft aus-
28setzt. Man bemerkt dann immer innere Bewegung; und diese
29wird die Gährung genannt; von welcher man drey Arten, die
30Weingährung, die Essiggährung und die faule Gährung, welche
31die Damm-Erde gibt, unterscheidet. Meistentheils gehen alle drey
32Veränderungen unter den erwähnten Umständen in einem Körper
33vor.