1damit angefüllt haben, sie solches alsdann in den Windkessel
2durch die Oeffnungen n und m hinein treiben. Hier wird nun
3die Luft, weil sie, sobald das Wasser über das Loch G in die
4Höhe gestiegen, keinen weitern Ausgang findet, in dem obern
5Theil des Kessels zusammengedrängt und um so mehr verdichtet,
6je mehr Wasser in den Kessel tritt, da die Mündung des Loches
7G an sich weit kleiner ist, als die Mündungen der Stiefel, folg-
8lich mehr Wasser in dem | Kessel beysammen verbleiben muß,193
9als davon in eben der Zeit wieder abgehen kann. Solchergestalt
10wird denn das Wasser ohne Unterlaß fortgetrieben, nicht allein,
11weil zwey Kolben vorhanden, die ihren Druck wechselweise ver-
12richten, sondern auch deßhalb, weil die Oberfläche des in dem
13Windkessel eingeschlossenen Wassers von der stemmenden Kraft
14der eingeschlossenen und verdichteten Luft niederwärts gedruckt
15wird, welche stemmende Kraft beynahe fast mit eben der Gewalt
16wirket, als diejenige beträgt, mit welcher die Kolben niederwärts
17getrieben werden; so daß also das Wasser fast ununterbrochen
18fort, mit einerley Geschwindigkeit fortgespritzet wird, ungeachtet
19der unstäten und ungleichen Wirkung derjenigen Personen, die an
20den beyden Armen des Hebels EF beschäftiget sind.
21Man kann sich die Wirkungen des Windkessels auch im
22Kleinen und ohne Feuerspritze sinnlich machen, durch folgende
23Vor|richtung. Es sey A (Fig. 25.) ein rundes kupfernes Gefäß, B194
24eine Oeffnung an dessen Boden, mit einem Ventil versehen. An
25dieser Oeffnung sey die Röhre CB angelöthet, und von oben herab
26gehe durch das Gefäß die Röhre DE, die bey F mit einem Hahne
27versehen ist, durch welchen sie geschlossen werden kann. Man
28bringe durch das Zapfenloch G so viel Wasser in das Gefäß, daß
29es ungefähr bis H zu stehen kömmt. Nun schraube man das Gefäß
30bey der Oeffnung B an einen Luftverdichter, mittelst welchem
31man die Luft in den Windbüchsen verdichtet, und pumpe Luft
32in dasselbe hinein. Die Luft tritt nun durch die Röhre BC über
33das Wasser hinauf und verdichtet sich daselbst desto mehr, jemehr
34man hinein pumpt. Schraubt man nun den Luftverdichter wieder
35ab, und öffnet den Hahn F, so treibt die verdichtete Luft das
36Wasser durch die Röhre ED in dem Ver|hältniß heraus und in die195
37Höhe, in welchem sie verdichtet ist.