1Schenkel. Die Zolle sind in Linien, und diese mit rothen Strichen
2in Viertel getheilt, welche das Auge leicht noch einmahl in Viertel
3theilen, und so also Sechzehntheile der Pariser Linie unterscheiden
4kann. Die Angaben beyder Scalen werden addirt. Steht z.B. wie in
5der Figur, B bey 22, C bey 6 Zoll, so ist die ganze Höhe von B über
6C, also die eigentliche Barometerhöhe = 28 Zoll. Fiele B z.B. auf
7einem Berge auf 18 Zoll herab, so müßte es in C auf 2 Zoll steigen,
8und die Barometerhöhe wäre dann = 20 Zoll.
9Die Vorzüge dieses Barometers bestehen:236
101. In der größten Präcision, welche nur immer einem Instrumente
11gegeben werden kann. Der vorhin erwähnte Fehler der Kap-
12selbarometer wird dadurch gänzlich gehoben. Zu dem Ende
13sind die beyden Schenkel der Röhre, auf das genaueste gleich
14calibrirt.
152. In der leichten Transportabilität. Wie Herr Delüc den Harz
16bereiste, schnallte er ein solches Barometer an das Pferd seines
17Kerls, und es wurde nicht im mindesten etwas daran beschä-
18diget.
193. In der verhältnißmäßigen Wohlfeilheit. Man kann das beste
20für 3 Louisd’or haben. Das, welches Lichtenberg besaß,
21wurde von Schröder verfertiget. –
22Die einzige Unbequemlichkeit bey diesem Barometer ist die dop-
23pelte Operation des Zählens. Aber für so viele Vorzüge | kann man237
24sich wohl diese Unbequemlichkeit gefallen lassen.
25§. 260. 261.
26Versuche, die Barometer empfindlicher zu machen.
27Weil der Unterschied des Steigens und Fallens des Barometers, nur
28zwey Zolle beträgt: so hat man lange vor Delüc die Barometer
29auf verschiedene Weise empfindlicher zu machen gesucht. Hie-
30her gehört zuvörderst, das Morlandsche Barometer, woran der
31obere Theil der Röhre in einem schiefen Winkel gebogen ist. Fällt
32oder steigt das Quecksilber: so muß es in dieser schiefen Röhre
33einen beträchtlichen Raum zurücklegen und dadurch die Grade
34bemerklich groß angeben.
35Hooks Radbarometer könnte auf einem Stadtthurm für
36die Wäscherinnen angebracht werden. Auf dem Quecksil|ber238
37schwimmt ein Gewichtchen, welches an einem über einer
38Rolle geführten Faden, von einem am andern Ende desselben