1so groß, als wir wollen, denken. Sie | können also vielleicht339
2Raum genug haben. Hier zeigt sich recht der Nutzen von der
3unendlichen Theilbarkeit. – Was die Diskrezion der Licht-
4strahlen betrifft: so ist es ja gewiß, daß sich das Licht allmählig
5fortpflanze. Es braucht, wie schon erinnert wurde, 8 Minuten,
6um von der Sonne, die 21 Millionen Meilen von uns entfernt
7ist, zu uns herab zu kommen. Nun nimmt man an, daß das
8Auge den Eindruck des Lichtes12Sekunde lang erhalten kann.
9Man sieht dieß, wenn man eine glühende Kohle in der Hand
10schwingt. Es scheint ein ununterbrochener Kreis gebildet zu
11werden. Man steht dieß ferner, wenn man ein durchlöchertes
12Blech auf etwas Gedrucktes legt. Hält man es still, so kann
13man nichts lesen; fährt man aber mit dem Blech hin und her
14auf dem Papier, so kann man lesen. – Nun in einer halben
15Sekunde legt das Licht, von der Sonne zu uns herab, 21 Tau-
16send Meilen zurück. Die Theilchen der Lichtstrahlen können
17daher in einem | Zwischenraume von 21 Tausend Meilen von340
18einander abstehen und unserem Auge würde es doch noch
19scheinen, als ob sie beysammen wären, oder ein Kontinuum
20bildeten.
213. Die durchsichtigen Körper müßten alle in geradlinigen Gän-
22gen, nach allen Richtungen so durchbohret seyn, daß für die
23undurchdringliche Materie derselben kein Raum übrig bliebe.
24Unstreitig der stärkste Einwurf gegen das Emanazionsystem.
25Allein man kann immer darauf antworten: wir kennen die
26Beschaffenheit der kleinsten Theilchen der Körper und die Art
27ihres Zusammenhangs nicht – worauf unstreitig ihre Durch-
28sichtigkeit beruht. Auch der dichteste Körper, den wir ken-
29nen, kann noch so locker seyn, daß er für die subtile Licht-
30materie eine Art von Sieb bildet und also undurchdringliche
31Materie genug noch übrig behält. – Die Undurchsichtigkeit
32so mancher lockeren Körper erklärt | man recht gut aus der341
33nähern Verwandtschaft der Theilchen derselben zum Lichte,
34nach welcher dasselbe entweder verschluckt oder zurückge-
35worfen wird. – Was die Eulerianer damit sagen wollen, daß
36manche Körper dadurch durchsichtiger werden, wenn man
37ihnen eine größere Dichtigkeit gibt, sieht man gar nicht ein. Es
38ist wohl wahr, daß das Papier z.B. durchsichtiger wird, wenn
39man es in Wasser oder Oehl tränkt, aber es ist auch eben so