1Die Erscheinung beym Isländischen Krystall, war von jeher das410
2Crux Physicorumund ist bis auf diese Stunde noch nicht erklärt.
3Die Hauptschwierigkeit dabey | ist folgende: einmahl werden die411
4dadurch gesehenen Gegenstände verdoppelt, oder es findet eine
5doppelte Refraktion Statt. Und dann, wenn man einen andern
6Doppelspath in homogener Richtung darunter hält, so verdop-
7peln sich die Strahlen nicht, aber in heterogener Richtung verdop-
8peln sie sich wieder. Siehe Fig. 63. und Fig. 64. Wer nun dieß durch
9Vibration erklären sollte! Der Alles erklärende Silberschlag hat
10gerade das Schwerste bey der Sache nicht einmahl berührt. Siehe
11die Note Lichtenbergs §. 346. des Verfassers.∗
12Unter dioptrischen Anamorphosen werden Zeichnungen ein-
13zelner Theile von Gegenständen verstanden, die durch ein poly-
14edrisches Glas betrachtet, als ein Ganzes erscheinen.
15Brechen der Lichtstrahlen in gekrümmten Flächen.412
16§. 348. 349.
17Linsen oder Linsengläser. (lentes.)
18Zu den Linsengläsern bedient man sich blos der sphärischen,
19und theilt sie in Konvexgläser und in Hohlgläser ein. – Zu jenen
20gehören folgende Linsen:
211. Die konvexkonvexe (lens utrinque convexa.)
222. Die plankonvexe (lens plano-convexa.)
233. Der Meniskus oder Mond (Meniscus, Lunula.)
24Zu den Hohlgläsern gehören folgende Linsen:
251. Die konkavkonkave (lens utrinque concava.)
262. Die plankonkave (lens plano-concava.)413
273. Die konkavkonvexe (lens concavo convexa.)
28Die beyden ersten konvexen Linsen, dieutrinquekonvexe und die
29plankonvexe, heißen von ihrer Gestalt im eigentlichen Verstande
30Linsen. – Der Meniskus ist eigentlich auch ein konkavkonvexes
31Glas. Allein verba valent sicut nummi. Unter konkavkonvexer
32Linse versteht man eine solche Linse, deren eine Seite hohl, die
33andere erhaben ist, so daß der Halbmesser der erhabenen Seite