Drittes und letztes Bändchen.
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1Die Glasfäden oder Glaswürmer (vermiculi vitrei), die die
2nähmliche Eigenschaft, wie die Glastropfen besitzen, werden ohne
3Zuthun der Arbeiter spiralförmig. Es ist gerade so, wie mit klei-
4nen | Papierstreifchen oder Hobelspänen. – Die Hobelspäne wer-28
5den auf der einen Seite gespannt, indem auf sie losgestossen wird.
6§. 423.
7Springkolben oder Bologneser-Flaschen.
8Fast ganz das Nähmliche ist es auch mit den Springkolben (Phia-
9lae bononienses – ova philosophica). Ihre Eigenschaft wurde von
10einem Canonikus zu Bologna, Nahmens Amadei im Jahr 1716
11entdeckt. Sie sind so stark, daß man Nägel damit einschlagen
12könnte. Läßt man eine Bleykugel hineinfallen, so zerplatzen sie
13nicht; wohl aber von dem kleinsten Schiefer eines Feuersteins. Es
14ist völlig so, als wenn man einen Stab biegt, und auf die konvexe
15Seite ein Messer fallen läßt; sogleich ist ein erstaunender Riß da. –
16Die Entdeckung muß nicht schwer zu machen gewesen seyn, weil
17sich dieses Phänomen in dem Glashütten so oft | zeigt. – In die29
18Syrakuser-Flaschen kann man siedendes Wässer giessen.
19II. Verwandlung der Körper durch den Wärmestoff.
20a. Das Gefrieren und Schmelzen.
21§. 424.
22Phänomen des Gefrierens.
23In der Kälte kommen die Theilchen der flüßigen Körper immer
24in einen kleinerm Raum zusammen, so daß sie in einen stärkern
25Zusammenhang übergehen können, d.h. mit andern Worten, sie
26gefrieren. Man braucht dieß Wort nicht von allen Körpern, son-
27dern nur von den flüßigen, wiewohl es billig wäre, daß man auch
28das Eisen, Fett u.s.w. gefroren nennen sollte. – Die allgemeine
29Eigenschaft gefrorner Körper ist die: daß sie nach dem Gefrieren
30einen kleineren Raum einnehmen.