Georg Christoph Lichtenberg

  • Start
  • Bände
  • Register
  • Suche
  • Hilfe
Seite 438

Band 2 - Teil III - Von dem Wärmestoffe

Drittes und letztes Bändchen.
438
243987
243989
2
0
1Arm H des Balanciers, der die Stangen der Saugpumpen in den
2Bergwerken u.s.w. bewegt, bewegt auch zugleich ein Druckwerk,
3wodurch das Wasser|reservoir l, aus welchem das in den Stiefel68
4einzuspritzende Wasser herabkömmt, mittelst der Röhre QR,
5stets mit neuem Wasser versehen wird.
6Dieß ist die ursprüngliche Einrichtung der Newkomenschen
7Dampfmaschine, bey welcher, wie man sieht, blos der Druck der
8atmosphärischen Luft die ganze bewegende Kraft ist, und die
9Dämpfe nur dazu dienen, um in dem Stiefel ein Vakuum hervor-
10zubringen. Lichtenberg erhielt die Nachricht darüber von einem
11Freund, der sich bey Watt in England aufgehalten hat. Späterhin
12wurde sie natürlich vielfach verbessert. Die Beschreibung und
13Abbildung einer solchen verbesserten Maschine, findet man bey
14Belidor und im Auszuge im Gehlerschen Wörterbuche.
15Diese Dampfmaschine hatte selbst in ihrem verbessertesten
16Zustande, noch drey wesentliche Fehler. Der erste war: daß das
17eingespritzte Wasser, durch die große | Hitze des Cylinders selbst69
18erwärmt und zum Theil in Dampf verwandelt wird, welcher, dem
19Drucke der Atmosphäre auf den Embolus widersteht, und die
20Bewegung desselben um vieles vermindert; der zweyte, daß eben
21dieses eingespritzte Wasser, welches auf den Boden des Stiefels
22herabfällt, nicht nur ihn selbst abkühlet, sondern auch der aus
23dem Kessel eindringenden Dampf so lange verdichtet, und in
24Wasser verwandelt, bis dieses Wasser selbst wieder in Dampf
25verwandelt wird, wodurch ebenfalls die Bewegung der Maschine
26verzögert wird; der dritte, daß man genöthiget war, die obere
27Grundfläche des Emboli beständig mit Wasser bedeckt zu erhal-
28ten, sowohl um das Trocknen des Leders zu verhindern, als um
29jeden Zutritt der Luft in dem untern Theil des Stiefels, wo der
30Dampf hinein kam, abzuhalten, wodurch der Embolus während
31seines Heruntergehens die Wände des Stiefels feucht | machte70
32und abkühlte. – Man könnte wohl dieß alles durch eine großere
33Quantität von Dämpfen compensiren, aber dazu hätte man wieder
34theils einen größern Kessel, theils mehr Brennmaterial nöthig.
35Alle diese Unvollkommenheiten verbesserte nicht nur, seit dem
36Jahre 1764 der berühmte Watt auf das glücklichste, sondern
37fügte auch noch neue und große Vollkommenheiten hinzu. Man
38muß aber auch bey seiner Dampfmaschine, die ältere und die neu
39verbesserte∗recht wohl unterscheiden. Jene, von welcher man

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

438 ∗ 
438
1Hiezu kann noch die allerneueste gesetzt werden, wovon in Grens neu.
439
1Journal der Physik, B. VI. S. 143. und im Fischerschen Wörterbuche
2Art. Dampfmaschine, oder 1. Th. S. 665. Nachricht gegeben wird.
anmerkung 241810
798071 243988 2

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 243988 Personenregister ~ Bélidor, Bernard Forest de ~ Schriften ~ Architecture hydraulique (1737). 5889 2 438 14 kapitalis Belidor siehe Gesamtregister.
0 243988 Sachregister ~ Dampfmaschine ~ Funktionsprinzip. 2403 2 438 6-10 lichtenberg Dieß ist die ursprüngliche Einrichtung der Newkomenschen Dampfmaschine, bey welcher, wie man sieht, blos der Druck der atmosphärischen Luft die ganze bewegende Kraft ist, und die Dämpfe nur dazu dienen, um in dem Stiefel ein Vakuum hervor- zubringen. siehe Gesamtregister.
0 243988 Sachregister ~ Dampfmaschine ~ Watts / Boultons. 23176 2 438 35-39 1 Alle diese Unvollkommenheiten verbesserte nicht nur, seit dem Jahre 1764 der berühmte Watt auf das glücklichste, sondern fügte auch noch neue und große Vollkommenheiten hinzu. Man muß aber auch bey seiner Dampfmaschine, die ältere und die neu verbesserte ∗ recht wohl unterscheiden. Jene, von welcher man siehe Gesamtregister.
0 243988 Sachregister ~ Dampfmaschine ~ Newcomens. 23232 2 438 1-34 1 Arm H des Balanciers, der die Stangen der Saugpumpen in den Bergwerken u.s.w. bewegt, bewegt auch zugleich ein Druckwerk, wodurch das Wasser|reservoir l, aus welchem das in den Stiefel 68 einzuspritzende Wasser herabkömmt, mittelst der Röhre QR, stets mit neuem Wasser versehen wird. Dieß ist die ursprüngliche Einrichtung der Newkomenschen Dampfmaschine, bey welcher, wie man sieht, blos der Druck der atmosphärischen Luft die ganze bewegende Kraft ist, und die Dämpfe nur dazu dienen, um in dem Stiefel ein Vakuum hervor- zubringen. Lichtenberg erhielt die Nachricht darüber von einem Freund, der sich bey Watt in England aufgehalten hat. Späterhin wurde sie natürlich vielfach verbessert. Die Beschreibung und Abbildung einer solchen verbesserten Maschine, findet man bey Belidor und im Auszuge im Gehlerschen Wörterbuche. Diese Dampfmaschine hatte selbst in ihrem verbessertesten Zustande, noch drey wesentliche Fehler. Der erste war: daß das eingespritzte Wasser, durch die große | Hitze des Cylinders selbst 69 erwärmt und zum Theil in Dampf verwandelt wird, welcher, dem Drucke der Atmosphäre auf den Embolus widersteht, und die Bewegung desselben um vieles vermindert; der zweyte, daß eben dieses eingespritzte Wasser, welches auf den Boden des Stiefels herabfällt, nicht nur ihn selbst abkühlet, sondern auch der aus dem Kessel eindringenden Dampf so lange verdichtet, und in Wasser verwandelt, bis dieses Wasser selbst wieder in Dampf verwandelt wird, wodurch ebenfalls die Bewegung der Maschine verzögert wird; der dritte, daß man genöthiget war, die obere Grundfläche des Emboli beständig mit Wasser bedeckt zu erhal- ten, sowohl um das Trocknen des Leders zu verhindern, als um jeden Zutritt der Luft in dem untern Theil des Stiefels, wo der Dampf hinein kam, abzuhalten, wodurch der Embolus während seines Heruntergehens die Wände des Stiefels feucht | machte 70 und abkühlte. – Man könnte wohl dieß alles durch eine großere Quantität von Dämpfen compensiren, aber dazu hätte man wieder theils einen größern Kessel, theils mehr Brennmaterial nöthig. siehe Gesamtregister.
0 243988 Personenregister ~ Gehler, Johann Samuel Traugott ~ Schriften ~ Physikalisches Wörterbuch (1787–1796) ~ Art. Dampfmaschine, Feuermaschine. 12755 2 438 14 Gehlerschen Wörterbuche siehe Gesamtregister.
0 243988 798071 Personenregister ~ Gren, Friedrich Albrecht Carl ~ Herausgeber ~ Journal der Physik (1790–). 5520 2 438 * kapitalis Gren siehe Gesamtregister.
0 243988 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ benachrichtigt über die Dampfmaschine. 23233 2 438 10 kapitalis Lichtenberg siehe Gesamtregister.
0 243988 Personenregister ~ Newcomen, Thomas ~ Dampfmaschine. 16374 2 438 6 kapitalis Newkomenschen siehe Gesamtregister.
0 243988 Personenregister ~ Watt, James. 988 2 438 11 kapitalis Watt siehe Seite 1047. siehe Gesamtregister.
0 243988 Personenregister ~ Watt, James ~ Dampfmaschine. 16380 2 438 36 kapitalis Watt siehe Gesamtregister.
0 243988 798071 Personenregister ~ Fischer, Johann Carl ~ Schriften ~ Physikalisches Wörterbuch (1798–1827) ~ 1: 1798 ~ Art. Dampfmaschine. 16794 2 439 1-2 * Fischerschen Wörterbuche 2 Art. Dampfmaschine , oder 1. Th. S. 665. Nachricht gegeben wird siehe Gesamtregister.
0 243988 798071 Personenregister ~ Mundt, Georg Wilhelm ~ Schriften ~ Nachricht von Watts neuesten Verbesserungen seiner Dampfmaschinen (1797). 18340 2 438-439 1 * Grens neu. 1 Journal der Physik, B. VI. S. 143. siehe Gesamtregister.
1426162845819

Abbildungen

Digitalisate

Vorherige Seite Gehe zu
Seite
Nächste Seite
  • Impressum
  • Akademie der Wissenschaften zu Göttingen