Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 440

Band 2 - Teil III - Von dem Wärmestoffe

Drittes und letztes Bändchen.
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1unter dem Kolben, in dem innern Cylinder befand, mit Heftigkeit
2in den luftleeren Raum des Condensators hinein, wo er augen-
3blicklich zu Wasser verdichtet wird. Jetzt ist ein Vakuum unter
4dem Kolben, in dem innern Cylinder, der Dampf ober demselben
5hat nun also keinen Widerstand mehr, und drückt folglich mit
6seiner ganzen Kraft den Kolben bis auf den Boden des Cylinders
7herab. – Das Uebergewicht des andern Arms der Balancierstange
8treibt ihn wieder | in die Höhe, der Dampfschieber wird aufs neue74
9geöffnet, der Ausleerungsschieber verschlossen, und so also die
10Maschine im Gang erhalten.
11Diese Wattsche Maschine unterscheidet sich also von der
12Newkomenschen darinn, daß sie einen doppelten Cylinder hat,
13oder besser, daß der Kolben nicht durch den Druck der Luft, son-
14dern durch die Kraft der Dämpfe herabgetrieben wird; und daß
15die Dämpfe nicht unterhalb des Cylinders, sondern ausserhalb
16desselben, in einem besondern Behältnisse – dem Condensator,
17abgekühlet werden. Hinaufgetrieben wird der Kolben in beyden
18Maschinen auf dieselbe Art – nämlich durch das Uebergewicht
19des einen Arms des Hebelbaums.
20Die verbesserte Wattsche Dampfmaschine unterscheidet sich
21von seiner ältern, eben beschriebenen, dadurch, daß bey derselben
22nicht mehr ein Cylinder im andern steht, und daß, da sonst der
23Kol|ben blos durch das Uebergewicht des Pumpenwerks geho-75
24ben wurde, jetzt eine Einrichtung getroffen ist, ihn auch durch
25Dämpfe zu heben. Durch diese Einrichtung werden die Dampf-
26maschinen so geschickt, auch alle Maschinen zu treiben, die man
27sonst durch ober oder unterschlächtige Wasserräder trieb. Sie ist
28folgende: ABCD (fig. 10) ist der eiserne Cylinder. Er ist mit einem
29hölzernen bekleidet, und der Zwischenraum zwischen beyden mit
30einem schlechten Leiter der Wärme, mit Kuhhaaren oder mit
31Asche ausgefüllt. (Man könnte so auch die Häuser bauen.) In der
32Oeffnung von beyden E, geht die runde Stange F des Kolbens G
33vollkommen luft- und dampfdicht auf und nieder. Uebrigens ist
34der Cylinder, so wie die mit demselben verbundene Röhre HIK,
35in der Figur abgekürzt gezeichnet, um das Verhältniß aller Theile
36der Maschine richtiger darstellen zu können.
37Die Röhre HIK stellt das vor, was | bey der ältern Einrichtung76
38der Zwischenraum zwischen beyden Cylindern war. Sie steht mit
39dem Cylinder oberhalb des Kolbens bey H und unterhalb des-
40selben bey D, überdieß aber mit den Röhren KL und MN in
41Verbindung.

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 243990 Sachregister ~ Dampfmaschine ~ Watts / Boultons. 23176 2 440 1-41 1 1 unter dem Kolben, in dem innern Cylinder befand, mit Heftigkeit in den luftleeren Raum des Condensators hinein, wo er augen- blicklich zu Wasser verdichtet wird. Jetzt ist ein Vakuum unter dem Kolben, in dem innern Cylinder, der Dampf ober demselben hat nun also keinen Widerstand mehr, und drückt folglich mit seiner ganzen Kraft den Kolben bis auf den Boden des Cylinders herab. – Das Uebergewicht des andern Arms der Balancierstange treibt ihn wieder | in die Höhe, der Dampfschieber wird aufs neue 74 geöffnet, der Ausleerungsschieber verschlossen, und so also die Maschine im Gang erhalten. Diese Wattsche Maschine unterscheidet sich also von der Newkomenschen darinn, daß sie einen doppelten Cylinder hat, oder besser, daß der Kolben nicht durch den Druck der Luft, son- dern durch die Kraft der Dämpfe herabgetrieben wird; und daß die Dämpfe nicht unterhalb des Cylinders, sondern ausserhalb desselben, in einem besondern Behältnisse – dem Condensator, abgekühlet werden. Hinaufgetrieben wird der Kolben in beyden Maschinen auf dieselbe Art – nämlich durch das Uebergewicht des einen Arms des Hebelbaums. Die verbesserte Wattsche Dampfmaschine unterscheidet sich von seiner ältern, eben beschriebenen, dadurch, daß bey derselben nicht mehr ein Cylinder im andern steht, und daß, da sonst der Kol|ben blos durch das Uebergewicht des Pumpenwerks geho- 75 ben wurde, jetzt eine Einrichtung getroffen ist, ihn auch durch Dämpfe zu heben. Durch diese Einrichtung werden die Dampf- maschinen so geschickt, auch alle Maschinen zu treiben, die man sonst durch ober oder unterschlächtige Wasserräder trieb. Sie ist folgende: ABCD ( fig . 10) ist der eiserne Cylinder. Er ist mit einem hölzernen bekleidet, und der Zwischenraum zwischen beyden mit einem schlechten Leiter der Wärme, mit Kuhhaaren oder mit Asche ausgefüllt. (Man könnte so auch die Häuser bauen.) In der Oeffnung von beyden E, geht die runde Stange F des Kolbens G vollkommen luft- und dampfdicht auf und nieder. Uebrigens ist der Cylinder, so wie die mit demselben verbundene Röhre HIK, in der Figur abgekürzt gezeichnet, um das Verhältniß aller Theile der Maschine richtiger darstellen zu können. Die Röhre HIK stellt das vor, was | bey der ältern Einrichtung 76 der Zwischenraum zwischen beyden Cylindern war. Sie steht mit dem Cylinder oberhalb des Kolbens bey H und unterhalb des- selben bey D, überdieß aber mit den Röhren KL und MN in Verbindung. siehe Gesamtregister.
0 243990 Personenregister ~ Newcomen, Thomas ~ Dampfmaschine. 16374 2 440 12 kapitalis Newkomenschen siehe Gesamtregister.
0 243990 Personenregister ~ Watt, James ~ Dampfmaschine. 16380 2 440 11 kapitalis Wattsche siehe Gesamtregister.
0 243990 Personenregister ~ Watt, James ~ Dampfmaschine. 16380 2 440 20 kapitalis Wattsche siehe Gesamtregister.

Abbildungen

Digitalisate

024399024402801tafelVNat_2gamn_tafeln-3-1.jpgfig. 10 Bändchen 3, Tafel 1 (Figur 10)
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