Georg Christoph Lichtenberg

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Band 2 - Teil III - Von dem Wärmestoffe

IX. Von dem Wärmestoffe. §. 433.
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1Durch die Röhre MN, welche die Dampfröhre (Steampipe)
2heißt, tritt der Dampf bey vorschloßenem Ventile a, in den Cylin-
3der oberhalb des Kolbens und drückt denselben auf den Boden
4des Cylinders hinab. Das Uebergewicht des Pumpenwerks – bey
5der Einrichtung nämlich, welche die Figur zeigt, – treibt ihn in die
6Höhe. Zugleich wird das Ventil a geöffnet, und nun dringt der
7Dampf auch unterhalb dem Kolben hinein. Wie dieß geschehen,
8schließt sich wieder das Ventil a, und es öffnet sich das Ventil b,
9und nun strömt der Dampf, der sich unterhalb dem Kolben befin-
10det, bey der Oeffnung D, in die luftleere Röhre KL, und von da
11in | den ebenfalls luftleeren Condensator P, mit großer Heftigkeit77
12hinein. Er begegnet da einer Einspritzung von kaltem Wasser, und
13wird also zu Wasser verdichtet. – So ist nun unter dem Kolben in
14dem Cylinder ein Vakuum hervorgebracht; der Dampf oberhalb
15derselben erfährt keinen Widerstand mehr; er drückt also den
16Kolben wieder herab; das Uebergewicht des Pumpenwerks treibt
17ihn in die Höhe, und das Spiel der Maschine fängt von neuem an.
18Der Condensator P, steht in einem Behältniß von kaltem Was-
19ser. Das Wasser das in denselben, theils durch die eben erwähnte
20Einspritzung, theils durch die Verdichtung des Dampfes hinein-
21kömmt, wird, so wie die darinn befindliche Luft, durch Pumpen,
22welche die Maschine selbst treibt, wieder herausgezogen. Q ist
23eine Luftpumpe, welche mit der Wasserpumpe R in Verbindung
24steht. Diese bringt das | Wasser in die Röhre ST, von welcher es78
25in den Kessel O fließt, um ihm stets neues Wasser zuzuführen.
26Sie heißt daher die Speisungsröhre, (pipe to setd the boiler with
27water). – Y ist eine Handpumpe.
28Der Gebrauch der Steuerungsstange (Plagtree) UV ist schon
29aus der Einrichtung der Newcomenschen Dampfmaschine be-
30kannt. Sie öffnet durch einen künstlichen Mechanismus, dessen
31Erklärung aber zu weitläufig seyn würde, das Ventil a, während
32sie das Ventil b verschließt, und umgekehrt.
33Der Streifen WX stellt den Fußboden vor. Cylinder, Kessel,
34Condensator, und alle Pumpen stehen unter demselben; und nur
35der Balancier über demselben. Eine der größesten Maschinen die-
36ser Art ist diejenige, welche zu Chaillot bey Paris nach den Vor-
37schriften Watts durch die Gebrüder Perrier erbaut worden ist.
38Der | Kessel hält 16 Fuß, 8 Zoll im Durchmesser, und 12 Fuß in79
39der Höhe; der Cylinder hat 59 Zoll, und der Stiefel der Luftpumpe
4026 Zoll im Durchmesser; der Kolbenhub, sowohl im Stiefel, als in
41der Luftpumpe beträgt 8 Fuß 4 Zoll; das Druckwerk, was durch

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 243991 Sachregister ~ Dampfmaschine ~ Watts / Boultons. 23176 2 441 1-41 1 1 Durch die Röhre MN , welche die Dampfröhre ( Steampipe ) heißt, tritt der Dampf bey vorschloßenem Ventile a, in den Cylin- der oberhalb des Kolbens und drückt denselben auf den Boden des Cylinders hinab. Das Uebergewicht des Pumpenwerks – bey der Einrichtung nämlich, welche die Figur zeigt, – treibt ihn in die Höhe. Zugleich wird das Ventil a geöffnet, und nun dringt der Dampf auch unterhalb dem Kolben hinein. Wie dieß geschehen, schließt sich wieder das Ventil a, und es öffnet sich das Ventil b, und nun strömt der Dampf, der sich unterhalb dem Kolben befin- det, bey der Oeffnung D, in die luftleere Röhre KL, und von da in | den ebenfalls luftleeren Condensator P, mit großer Heftigkeit 77 hinein. Er begegnet da einer Einspritzung von kaltem Wasser, und wird also zu Wasser verdichtet. – So ist nun unter dem Kolben in dem Cylinder ein Vakuum hervorgebracht; der Dampf oberhalb derselben erfährt keinen Widerstand mehr; er drückt also den Kolben wieder herab; das Uebergewicht des Pumpenwerks treibt ihn in die Höhe, und das Spiel der Maschine fängt von neuem an. Der Condensator P, steht in einem Behältniß von kaltem Was- ser. Das Wasser das in denselben, theils durch die eben erwähnte Einspritzung, theils durch die Verdichtung des Dampfes hinein- kömmt, wird, so wie die darinn befindliche Luft, durch Pumpen, welche die Maschine selbst treibt, wieder herausgezogen. Q ist eine Luftpumpe, welche mit der Wasserpumpe R in Verbindung steht. Diese bringt das | Wasser in die Röhre ST, von welcher es 78 in den Kessel O fließt, um ihm stets neues Wasser zuzuführen. Sie heißt daher die Speisungsröhre, ( pipe to setd the boiler with water ). – Y ist eine Handpumpe. Der Gebrauch der Steuerungsstange ( Plagtree ) UV ist schon aus der Einrichtung der Newcomenschen Dampfmaschine be- kannt. Sie öffnet durch einen künstlichen Mechanismus, dessen Erklärung aber zu weitläufig seyn würde, das Ventil a, während sie das Ventil b verschließt, und umgekehrt. Der Streifen WX stellt den Fußboden vor. Cylinder, Kessel, Condensator, und alle Pumpen stehen unter demselben; und nur der Balancier über demselben. Eine der größesten Maschinen die- ser Art ist diejenige, welche zu Chaillot bey Paris nach den Vor- schriften Watts durch die Gebrüder Perrier erbaut worden ist. Der | Kessel hält 16 Fuß, 8 Zoll im Durchmesser, und 12 Fuß in 79 der Höhe; der Cylinder hat 59 Zoll, und der Stiefel der Luftpumpe 26 Zoll im Durchmesser; der Kolbenhub, sowohl im Stiefel, als in der Luftpumpe beträgt 8 Fuß 4 Zoll; das Druckwerk, was durch siehe Gesamtregister.
0 243991 Sachregister ~ Paris ~ Dampfmaschine in Chaillot. 23234 2 441 36 Chaillot bey Paris siehe Gesamtregister.
0 243991 Personenregister ~ Newcomen, Thomas ~ Dampfmaschine. 16374 2 441 29 kapitalis Newcomen siehe Gesamtregister.
0 243991 Personenregister ~ Périer, Auguste Charles. 717 2 441 kapitalis Périer siehe Seite 1039. siehe Gesamtregister.
0 243991 Personenregister ~ Périer, Jacques Constantin. 719 2 441 37 Perrier siehe Seite 1039. siehe Gesamtregister.
0 243991 Personenregister ~ Watt, James ~ Dampfmaschine. 16380 2 441 37 kapitalis Watt siehe Gesamtregister.
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