Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 466

Band 2 - Teil III - Von dem Wärmestoffe

Drittes und letztes Bändchen.
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1Wassers verhält sich also zu der des Eßigs, wie 2 : 1.∗oder wie
21 : 0,5. Die Poren müssen daher bey dem Eßig um vieles kleiner
3seyn, als bey dem Wasser.
4Natürlich sind dieß nicht die einzigen Erfahrungen, auf welche143
5sich das Daseyn eines specifischen Wärmestoffs gründet. Man hat
6derselben noch viele andere angestellt, und die Resultate davon
7in ähnliche Tabellen gebracht, wie man sie über das specifische
8Gewicht der Körper hat. Ehe wir aber davon sprechen, ist es
9nöthig zu zeigen, wie sich die Sache, von welcher hier die Rede
10ist, in ihrer größten Allgemeinheit darstellen lasse.
11Es ist nähmlich in den zwey angeführten Exempeln, eine gleiche
12Masse, bloß in einem besondern Falle gebraucht worden. Es läßt
13sich aber eine allgemeine Auflösung auf folgende Art geben.
14Es sey m die Menge von freyem Wärmestoff, die ein Pfund
15eines Körpers (z.B. des Wassers) um einen Grad erhöht: so wird
16mn die Menge seyn, die nöthig ist, n Pfunde desselben um einen
17Grad, und mng die Menge die nöthig | ist n Pfunde um g Grade zu144
18erhöhen. Es ist also mng, ein allgemeiner Ausdruck für den freyen
19Wärmestoff einer jeden, dem Gewicht nach gegebenen Menge
20eines Körpers, (hier z.B. des Wassers) worinn das Thermometer
21auf g Graden steht. – Etwas Aehnliches bedeuten nun µνγ für
22jeden andern Körper, so ist die Summe des freyen Wärmestoffs in
23beiden zusammen = mng + µνγ. – Nun werden beyde gemischt,
24und das Thermometer zeige in der Mischung, g Grade: so ist,
25vermöge der Voraussetzung, daß die Summen des freyen Wärme-
26stoffes, vor und nach der Mischung gleich bleiben:
27mng + µνγ = mng + µνg .
28Untersucht man jetzt, wie viel Grade ein jeder Körper nach der
29Mischung verloren, oder gewonnen hat: so erhält man
30mn(g − g) = µν(g − γ) .
31Hieraus ergibt sich:
32mn = µν(g − γ)(g − g);145

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

466 ∗ 
466
1In der Prälection des vorhergehenden Semesters, gab Lichtenb. die
2Temperatur von dieser Mischung zu 95° an, so, daß also das Wasser um
315° kälter, und der Eßig dadurch um 45° wärmer geworden wäre, und
4daß sich folglich die Capacität des Wassers zu der des Eßigs wie 3 : 2 oder
5wie 1 : 0,33.. verhielte.
anmerkung 1
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Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 244016 Sachregister ~ Essig ~ Wärmekapazität. 23488 2 466 1-2 1 Wassers verhält sich also zu der des Eßigs, wie 2 : 1. ∗ oder wie 1 : 0,5. siehe Gesamtregister.
0 244016 798080 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Vorlesung/Kolleg ~ allgemein ~ Inkonsistenz. 23489 2 466 * kapitalis Lichtenberg siehe Gesamtregister.
0 244016 Sachregister ~ Wärme ~ freie (sensible) ~ Mischung verschiedener Stoffe. 23544 2 466 1-3 1 Wassers verhält sich also zu der des Eßigs, wie 2 : 1. ∗ oder wie 1 : 0,5. Die Poren müssen daher bey dem Eßig um vieles kleiner seyn, als bey dem Wasser. siehe Gesamtregister.
0 244016 Sachregister ~ Wärme ~ spezifische ~ Berechnung. 23490 2 466 14-32 1 Es sey m die Menge von freyem Wärmestoff, die ein Pfund eines Körpers (z.B. des Wassers) um einen Grad erhöht: so wird mn die Menge seyn, die nöthig ist, n Pfunde desselben um einen Grad, und mng die Menge die nöthig | ist n Pfunde um g Grade zu 144 erhöhen. Es ist also mng, ein allgemeiner Ausdruck für den freyen Wärmestoff einer jeden, dem Gewicht nach gegebenen Menge eines Körpers, (hier z.B. des Wassers) worinn das Thermometer auf g Graden steht. – Etwas Aehnliches bedeuten nun µνγ für jeden andern Körper, so ist die Summe des freyen Wärmestoffs in beiden zusammen = mng + µνγ. – Nun werden beyde gemischt, und das Thermometer zeige in der Mischung, g Grade: so ist, vermöge der Voraussetzung, daß die Summen des freyen Wärme- stoffes, vor und nach der Mischung gleich bleiben: mng + µνγ = mng + µνg . Untersucht man jetzt, wie viel Grade ein jeder Körper nach der Mischung verloren, oder gewonnen hat: so erhält man mn(g − g) = µν(g − γ) . Hieraus ergibt sich: mn = µν (g − γ)(g − g) ; siehe Gesamtregister.
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