Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 476

Band 2 - Teil III - Von dem Wärmestoffe

Drittes und letztes Bändchen.
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1a. Phänomene wo Wärmestoff
2verschluckt wird.
3Hieher gehört vor allen Dingen die Fixität des Siedpunktes, von
4welchem schon oben (§. 435. 436) | und die Fixität des Gefrier-169
5punktes beym schmelzenden Eise, wovon beym Calorimeter die
6Rede war.
7Hieher gehören ferner alle Erkältungen die bey Mischungen
8von Salzen und bey Verdampfungen entstehen.
9Vermischt man auf einem zinnernen Teller, klein gestossenes
10Eis mit grobem Salz, setzt den Teller, auf ein hölzernes ebenes
11Brettchen, auf welches vorher Wasser gegossen wurde: so friert
12der Teller in ein Paar Minuten an das Brettchen an, ungeachtet
13dasselbe über ein Becken glühender Kohlen gelegt wird. Es ent-
14steht hiebey ein ordentlicher Feuerleerer Raum.
15Hiebey wurde aber doch Eis gebraucht. Man kann aber auch
16Eis machen, ohne Eis zu haben. Dieß ist für Eisliebhaber im
17Sommer sehr wichtig. Das Schöne dabey ist noch das, daß man
18die dazu gehö|rigen Materialien immer brauchen kann. Zu diesem170
19Eisapparat gehört folgendes: Man nimmt krystallinischen Salpe-
20ter 6 Unzen; und krystallinischen Salmiak auch 6 Unzen, stößt
21beyde klein, vermengt sie, und theilt sie in zwey Portionen von 5
22und 7 Unzen ein. Beyde müssen sehr trocken seyn. – Nun braucht
23man vier Behältnisse; die von Blech seyn können, um den Apparat
24so woh feil als möglich zu machen. In das Behältniß A (Fig. 19)
25kommen die 7 Unzen, auf welche Wasser von der kältesten Tem-
26peratur geschüttet wird, um sie aufzulösen. Das Wasser wird aus
27dem Eimer genommen, den man nebenbey zur Hand hat. Vorher
28aber, ehe dieses geschieht, füllt man die Behältnisse B und D mit
29Wasser, und in das Behältniß C, welches einen Deckel hat, werden
30die 5 Unzen trocken gebracht. Wozu das Wasser in B gehört,
31soll gleich gesagt werden; das Wasser in D ist dasjenige, welches
32gefrieren | soll. Man schüttet es voll mit Wasser, weil sonst der171
33Prozeß zu lange dauert. Wenn man nun also die Gefäße B, C und
34D so gefüllt hat, so gibt man ihnen die Temperatur des kältesten
35Wassers, das man zur Hand hat, das heißt, man hält sie eine Weile
36in den Eimer mit Wasser, den man neben sich stehen, und aus
37welchem man das Wasser genommen hat.
38Nun fängt der eigentliche Proceß erst an. Während die eine Per-
39son, die Gefäße B, C und D in den Eimer hält, bringt die andere,

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 244026 Sachregister ~ Eis ~ Schmelzen. 2461 2 476 5 schmelzenden Eise siehe Gesamtregister.
0 244026 Sachregister ~ Fluida, tropfbare (Flüssigkeiten) ~ Siedepunkt. 2823 2 476 3 Siedpunktes siehe Gesamtregister.
0 244026 Sachregister ~ Kältemischung. 3197 2 476 7-8 Mischungen von Salzen siehe Gesamtregister.
0 244026 Sachregister ~ Kochsalz ~ Kältemischung. 3230 2 476 10 Salz siehe Gesamtregister.
0 244026 Sachregister ~ Salmiak ~ Kältemischung. 4193 2 476 20 Salmiak siehe Gesamtregister.
0 244026 Sachregister ~ Salpeter ~ Kältemischung. 4196 2 476 19-20 Salpe- ter siehe Gesamtregister.
0 244026 Sachregister ~ Verdunstungskälte. 4649 2 476 8 Verdampfungen siehe Gesamtregister.
0 244026 Sachregister ~ Versuche (Wärme) ~ Gefrieren von Wasser mittels Kältemischung. 23461 2 476 9-39 1 Vermischt man auf einem zinnernen Teller, klein gestossenes Eis mit grobem Salz, setzt den Teller, auf ein hölzernes ebenes Brettchen, auf welches vorher Wasser gegossen wurde: so friert der Teller in ein Paar Minuten an das Brettchen an, ungeachtet dasselbe über ein Becken glühender Kohlen gelegt wird. Es ent- steht hiebey ein ordentlicher Feuerleerer Raum. Hiebey wurde aber doch Eis gebraucht. Man kann aber auch Eis machen, ohne Eis zu haben. Dieß ist für Eisliebhaber im Sommer sehr wichtig. Das Schöne dabey ist noch das, daß man die dazu gehö|rigen Materialien immer brauchen kann. Zu diesem 170 Eisapparat gehört folgendes: Man nimmt krystallinischen Salpe- ter 6 Unzen; und krystallinischen Salmiak auch 6 Unzen, stößt beyde klein, vermengt sie, und theilt sie in zwey Portionen von 5 und 7 Unzen ein. Beyde müssen sehr trocken seyn. – Nun braucht man vier Behältnisse; die von Blech seyn können, um den Apparat so woh feil als möglich zu machen. In das Behältniß A (Fig. 19) kommen die 7 Unzen, auf welche Wasser von der kältesten Tem- peratur geschüttet wird, um sie aufzulösen. Das Wasser wird aus dem Eimer genommen, den man nebenbey zur Hand hat. Vorher aber, ehe dieses geschieht, füllt man die Behältnisse B und D mit Wasser, und in das Behältniß C, welches einen Deckel hat, werden die 5 Unzen trocken gebracht. Wozu das Wasser in B gehört, soll gleich gesagt werden; das Wasser in D ist dasjenige, welches gefrieren | soll. Man schüttet es voll mit Wasser, weil sonst der 171 Prozeß zu lange dauert. Wenn man nun also die Gefäße B, C und D so gefüllt hat, so gibt man ihnen die Temperatur des kältesten Wassers, das man zur Hand hat, das heißt, man hält sie eine Weile in den Eimer mit Wasser, den man neben sich stehen, und aus welchem man das Wasser genommen hat. Nun fängt der eigentliche Proceß erst an. Während die eine Per- son, die Gefäße B , C und D in den Eimer hält, bringt die andere, siehe Gesamtregister.
0 244026 Sachregister ~ Wärme ~ freie (sensible) ~ Umwandlung zu latenter ~ Beispiele. 23507 2 476 1-2 wichtig Phänomene wo Wärmestoff verschluckt wird. siehe Gesamtregister.
0 244026 Sachregister ~ Wasser ~ Gefrieren. 4824 2 476 11 Wasser siehe Gesamtregister.
0 244026 Sachregister ~ Eiskalorimeter ~ Lavoisiers und de la Place‘. 23336 2 476 5 Calorimeter siehe Gesamtregister.
1457693340615

Abbildungen

Digitalisate

024402624762401tafelVNat_2gamn_tafeln-3-1.jpgFig. 19 Bändchen 3, Tafel 1 (Figur 19)
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