Drittes und letztes Bändchen.
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1Hernach kamen die Röhren auf. Man kann viel damit ausrich-286
2ten. Franklin hat seine meisten Versuche damit angestellt. Man
3kann schon große Flaschen damit laden. Es kömmt nur darauf an,
4daß man sich einen festen Strich angewöhne. Priestley hält auch
5sehr viel davon. Man hat auch mehrere Röhren in eine Maschine
6gebracht, so ungefähr, wie bey der Sägemühle – ein Gedanke von
7Winkler.
8Hernach kamen die Glaskugeln mit einem Rade auf – eine
9Erfindung von Hausen, dem Lehrer von Kästner, worauf ihn
10einer seiner Zuhörer soll gebracht haben. – Man hat auch mehrere
11Kugeln eingespannt, indem man mehrere über einander stellte.
12Siehe Fig. 32. Bey A sind Drotteln, die statt des Konduktors
13dienten. – Eine andere Einrichtung dieser Kugelmaschinen rührt
14von Nairne her, und wird durch Fig. 33. dargestellt. Ein mit der
15Kurbel C umgedrehtes Stirnrad greift in ein | Getriebe, das an287
16der Axe der Kugel A fest ist, und so wie das Stirnrad in dem
17messingenen Gehäuse B eingeschlossen ist. Das Kissen D wird an
18die Kugel durch eine Feder gedrückt, welche auf dem Gehäuse des
19Räderwerks aufsteht.
20Die Kugeln haben alle das gegen sich, daß eine Menge Glas
21angewendet wird, das zu nichts taugt. Auch sind sie sehr schwer
22zu reiben. Deßwegen hat man denn die Cylinder gewählt, wel-
23che unstreitig vor den Kugeln Vorzüge haben. Aber nebst dem
24Cylinder hat man auch noch die Scheibe, wovon der Erfinder ein
25gewisser Planta ist; und zwischen beyden ist man nun getheilt.
26Welches ist das beßte? Jedes hat seine Vorzüge, und im Ganzen
27läßt sich wenig darüber entscheiden.
28Die Scheiben, wenn sie groß seyn sollen, werden sehr kostbar,
29und bieten weit weniger Fläche zum Reiben dar, als die Cylinder.
30Nicholson brachte mit | einem Cylinder von 9 Zoll im Durch-288
31messer, und einem Reibzeuge von 712Zoll in der Länge, die nähm-
32liche Wirkung hervor, als van Marum mit seiner Maschine aus 2
33Scheiben von 33 Zollen im Durchmesser, die fast 30mahl soviel
34kostet. Es ist ja aus der Stereometrie bekannt, das die konvexe
35Fläche eines Cylinders viermahl so groß ist, als die Basis dessel-
36ben. Hat also ein Cylinder 18 Zoll im Durchmesser, und eine
37Scheibe auch 18 Zoll im Durchmesser: so beträgt der Cylinder
38so viel, als die Scheibe im Quadrat. Ueberdieß wird ja nicht ein-
39mahl die ganze Scheibe gerieben, sondern nur der größere Theil