Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 527

Band 2 - Teil III - Von der Elektricität

a. X. Von der Elektricität. §. 539 – 549.
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1ist, nicht elektrisirt; oder ist, null elektrisch. – Hat er mehr
2elektrische Materie erhalten, als sein natürlicher Antheil ist,
3so ist er positiv elektrisch, oder hat Minus Elektricität. – Es ist
4mit dieser Fränklinschen Plus- Null- und Minus Elektricität
5ungefähr so, wie mit verdichteter, freyer und verdünnter Luft.
6Durchlöchert man eine Blase, die über eine Glocke auf der
7Luftpumpe | ausgespannt ist, und pumpt nun so die Luft305
8heraus, so bemerkt man kein Zischen der Luft. Wenn man
9aber vorher die Luft herauspumpt, und dann die Blase durch-
10löchert, bemerkt man das Zischen gar wohl.
114. So oft nun der Fall eintritt, daß die natürliche Quantität von
12elektrischer Materie, in einem Körper vermehrt, oder vermin-
13dert wird: so wird das Gleichgewicht dieser Materie in dem
14Körper aufgehoben. Im ersten Falle ist also die Anziehungs-
15kraft des Körpers nicht mehr vermögend, den ganzen Vor-
16rath von elektrischer Materie zu fesseln; die Theilchen der-
17selben werden also frey, und üben ihre Expansibilität aus. –
18Befindet sich daher ein anderer Körper in der Nähe, der nur
19den natürlichen Antheil von elektrisirter Materie, oder wohl
20gar noch weniger hat, so wird er vermög seiner Anziehungs-
21kraft (2), den Ueberfluß des ersteren an sich ziehen. Enthält
22jener ande|re Körper selbst schon, mehr elektrisirte Materie,306
23als sein natürlicher Antheil ist: so stossen sich die Theilchen
24beyder Materien, vermög ihrer Repulsionskraft (3) zurück. –
25Und so stellt sich also das gestörte Gleichgewicht wieder her,
26und es entstehet eine elektrische Erscheinung. – Im zweyten
27Falle, oder wo die natürliche elektrische Materie in einem Kör-
28per vermindert ist, sucht dieser Körper vermöge seiner Anzie-
29hungskraft aus andern Körpern elektrische Materie anzuzie-
30hen, und so das gestörte Gleichgewicht herzustellen, und eine
31elektrische Erscheinung zu veranlassen.
325. Wie erhält nun der erste Körper (4) entweder mehr oder
33weniger Elektricität, als sein natürlicher Antheil beträgt? Dieß
34geschieht durch das Reiben. So oft nähmlich ein Körper mit
35einem andern berührt oder vollends gerieben wird, wird die
36Anziehungskraft beyder Körper, welche die Theile der in ihnen
37befindlichen | elektrischen Materie fesselt, gestört, und diese307
38Materie also in ihrer Expansibilität nicht weiter gehindert.
39Sie trennt sich daher nun von dem einen Körper, und fließt in
40den andern über, so, daß folglich bey jedem Reiben, der eine
41Körper etwas an elektrischer Materie gewinnt, der andere hin-

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 244077 Sachregister ~ Abstoßung ~ elektrische ~ nach Franklin. 2014 2 527 21-24 Enthält jener ande|re Körper selbst schon, mehr elektrisirte Materie, 306 als sein natürlicher Antheil ist: so stossen sich die Theilchen beyder Materien, vermög ihrer Repulsionskraft (3) zurück . siehe Gesamtregister.
0 244077 Sachregister ~ Anziehung ~ elektrische ~ nach Franklin. 24027 2 527 18-21 Befindet sich daher ein anderer Körper in der Nähe, der nur den natürlichen Antheil von elektrisirter Materie, oder wohl gar noch weniger hat, so wird er vermög seiner Anziehungs- kraft (2), den Ueberfluß des ersteren an sich ziehen . siehe Gesamtregister.
0 244077 Sachregister ~ Anziehung ~ elektrische ~ nach Franklin. 24027 2 527 26-31 Im zweyten Falle, oder wo die natürliche elektrische Materie in einem Kör- per vermindert ist, sucht dieser Körper vermöge seiner Anzie- hungskraft aus andern Körpern elektrische Materie anzuzie- hen, und so das gestörte Gleichgewicht herzustellen, und eine elektrische Erscheinung zu veranlassen. siehe Gesamtregister.
0 244077 Sachregister ~ Elektrisieren ~ nach Franklin. 2493 2 527 32-41 1 Wie erhält nun der erste Körper (4) entweder mehr oder weniger Elektricität, als sein natürlicher Antheil beträgt? Dieß geschieht durch das Reiben. So oft nähmlich ein Körper mit einem andern berührt oder vollends gerieben wird, wird die Anziehungskraft beyder Körper, welche die Theile der in ihnen befindlichen | elektrischen Materie fesselt, gestört, und diese 307 Materie also in ihrer Expansibilität nicht weiter gehindert. Sie trennt sich daher nun von dem einen Körper, und fließt in den andern über, so, daß folglich bey jedem Reiben, der eine Körper etwas an elektrischer Materie gewinnt, der andere hin- siehe Gesamtregister.
0 244077 Sachregister ~ Elektrisieren ~ Reibung. 2494 2 527 34 Reiben siehe Gesamtregister.
0 244077 Sachregister ~ Elektrizität ~ positive (+, Glas-El.) / negative (–, Harz-El.). 2535 2 527 1-5 Hat er mehr elektrische Materie erhalten, als sein natürlicher Antheil ist, so ist er positiv elektrisch, oder hat Minus Elektricität. – Es ist mit dieser Fränklinschen Plus- Null- und Minus Elektricität ungefähr so, wie mit verdichteter, freyer und verdünnter Luft. siehe Gesamtregister.
0 244077 Sachregister ~ Elektrizität ~ vermehrte / geschwächte. 2558 2 527 11-14 So oft nun der Fall eintritt, daß die natürliche Quantität von elektrischer Materie, in einem Körper vermehrt, oder vermin- dert wird: so wird das Gleichgewicht dieser Materie in dem Körper aufgehoben . siehe Gesamtregister.
0 244077 Personenregister ~ Franklin, Benjamin ~ Elektrizität ~ positiv und negativ. 23763 2 527 4 kapitalis Fränklinschen siehe Gesamtregister.
1460561207876

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