Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 539

Band 2 - Teil III - Von der Elektricität

X. Von der Elektricität. §. 539 – 549.
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1das Laden der Flasche. – Ganz derselbe Prozeß findet statt,
2wenn die innere Belegung −E vom Conduktor erhielte;
3oder wenn von demselben der äußeren Belegung, entweder
4die positive oder die negative Elektricität mitgetheilt wor-
5den wäre.
6b. Warum die eine Belegung immer negativ seyn muß, wenn
7die andere positiv ist – unmittelbar aus dem eben Angeführ-
8ten.
9c. Warum keine Belegung, einzeln berührt, einen Funken gibt.
10Die elektrischen Materien der einen ist ja durch die ent-
11gegengesetzte der andern gebunden. – Werden hingegen
12beyde Belegungen durch einen leitenden Körper verbun-
13den, so bahnt man dadurch ihren elektrischen Materien
14den Weg, sich ungehindert | zu vereinigen; und in dieser339
15Vereinigung besteht
16d. Das Entladen der Flasche. Es vereinigt sich auf einmahl
17alles an der inneren Belegung gehäufte +E mit allem an der
18äußeren Belegung gehäuften −E, auf dem kürzesten Weg,
19den man ihm darbiethet, und bringt bey dem urplötzlichen
20Durchgang durch den Körper den elektrischen Schlag her-
21vor.
229. Die Erscheinungen des Elektrophors. Sie erklären sich in der
23oben angeführten Ordnung auf folgende Art:
241. Das −E, welches des Kuchens obere Seite hat, ist frey.
25Wird also der Deckel auf denselben gesetzt, so wird von
26jenem −E, ein Theil seines natürlichen +E, gezogen, und
27sein natürliches −E zurückgestossen. Wird der Deckel nun
28unberührt wieder aufgezogen, so stellt sich alles wieder
29her, weil er nicht durch Mittheilung oder Uebergang von
30dem Kuchen | sondern blos durch Vertheilung elektrisch340
31war, welches also aufhört, wenn die Ursache wegfällt. –
32Aber warum wurde er denn nicht auch durch Mitthei-
33lung elektrisch? Es wurde oben gesagt, daß die Gestalt der
34Körper großen Einfluß auf die Mittheilung habe, und daß
35dieselbe um so schwerer von statten gehe, je weniger sich
36Spitzen und scharfe Kanten an einem Körper finden. Hier
37sehen wir nun, daß zwischen zwey breiten Flächen, von
38denen die eine nicht leitend, die andere aber leitend ist, gar
39keine Mittheilung statt finde. Die eigentliche Ursach davon
40kennen wir nicht.

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 244089 Sachregister ~ Elektrisieren ~ Verteilung. 2497 2 539 29-31 weil er nicht durch Mittheilung oder Uebergang von dem Kuchen | sondern blos durch Vertheilung elektrisch 340 war, welches also aufhört, wenn die Ursache wegfällt. siehe Gesamtregister.
0 244089 Sachregister ~ Elektrisieren ~ Rolle der Oberfläche. 23658 2 539 33-39 Es wurde oben gesagt, daß die Gestalt der Körper großen Einfluß auf die Mittheilung habe, und daß dieselbe um so schwerer von statten gehe, je weniger sich Spitzen und scharfe Kanten an einem Körper finden. Hier sehen wir nun, daß zwischen zwey breiten Flächen, von denen die eine nicht leitend, die andere aber leitend ist, gar keine Mittheilung statt finde. siehe Gesamtregister.
0 244089 Sachregister ~ Elektrizität ~ Schlag/Stoß/Erschütterung. 2540 2 539 20 den elektrischen Schlag siehe Gesamtregister.
0 244089 Sachregister ~ Elektrophor ~ Theorie. 2583 2 539 22-40 1 Die Erscheinungen des Elektrophors . Sie erklären sich in der oben angeführten Ordnung auf folgende Art: 1. Das −E, welches des Kuchens obere Seite hat, ist frey. Wird also der Deckel auf denselben gesetzt, so wird von jenem −E, ein Theil seines natürlichen +E, gezogen, und sein natürliches −E zurückgestossen. Wird der Deckel nun unberührt wieder aufgezogen, so stellt sich alles wieder her, weil er nicht durch Mittheilung oder Uebergang von dem Kuchen | sondern blos durch Vertheilung elektrisch 340 war, welches also aufhört, wenn die Ursache wegfällt. – Aber warum wurde er denn nicht auch durch Mitthei- lung elektrisch? Es wurde oben gesagt, daß die Gestalt der Körper großen Einfluß auf die Mittheilung habe, und daß dieselbe um so schwerer von statten gehe, je weniger sich Spitzen und scharfe Kanten an einem Körper finden. Hier sehen wir nun, daß zwischen zwey breiten Flächen, von denen die eine nicht leitend, die andere aber leitend ist, gar keine Mittheilung statt finde. Die eigentliche Ursach davon kennen wir nicht. siehe Gesamtregister.
0 244089 Sachregister ~ Leidener (Kleistsche) Flasche (Platte) ~ Ladung. 3363 2 539 1-5 1 das Laden der Flasche. – Ganz derselbe Prozeß findet statt, wenn die innere Belegung −E vom Conduktor erhielte; oder wenn von demselben der äußeren Belegung, entweder die positive oder die negative Elektricität mitgetheilt wor- den wäre. siehe Gesamtregister.
0 244089 Sachregister ~ Leidener (Kleistsche) Flasche (Platte) ~ Theorie. 3366 2 539 1-21 1 das Laden der Flasche. – Ganz derselbe Prozeß findet statt, wenn die innere Belegung −E vom Conduktor erhielte; oder wenn von demselben der äußeren Belegung, entweder die positive oder die negative Elektricität mitgetheilt wor- den wäre. b. Warum die eine Belegung immer negativ seyn muß, wenn die andere positiv ist – unmittelbar aus dem eben Angeführ- ten. c. Warum keine Belegung, einzeln berührt, einen Funken gibt. Die elektrischen Materien der einen ist ja durch die ent- gegengesetzte der andern gebunden. – Werden hingegen beyde Belegungen durch einen leitenden Körper verbun- den, so bahnt man dadurch ihren elektrischen Materien den Weg, sich ungehindert | zu vereinigen; und in dieser 339 Vereinigung besteht d. Das Entladen der Flasche. Es vereinigt sich auf einmahl alles an der inneren Belegung gehäufte +E mit allem an der äußeren Belegung gehäuften −E, auf dem kürzesten Weg, den man ihm darbiethet, und bringt bey dem urplötzlichen Durchgang durch den Körper den elektrischen Schlag her- vor. siehe Gesamtregister.
1460645473196

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