II. Theorische Astronomie. 1. Von der Erde.
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1den Mittelpunkt aus dem der Limbus beschrieben ist, beweglich.
2An ihr ist unterhalb C, ein auf der Ebene des Sextanten, senk-
3recht stehender und mit der Alhidade gleiche Richtung habender
4Planspiegel P befestiget. An dem Schenkel CA ist ein anderer
5Planspiegel RI ebenfalls senkrecht auf die Ebene des Sextanten,
6aber in gleicher | Richtung mit dem andern Schenkel CB befesti-335
7get. Bey K ragt ein Ring hervor, in welchen ein Fernrohr gesteckt
8wird, dessen Okular bey O ist. Bey L ist eine Handhabe, um
9das Instrument anfassen zu können. Da die Sextanten besonders
10auch zu Sonnenhöhen gebraucht werden, so sind bey M und N
11gefärbte Gläser, zur Dämpfung des Sonnenlichts am Scharnire
12befestiget, und können nach Belieben vor die Spiegel gestellt oder
13zurückgelegt werden. – An der Alhidade befindet sich unten eine
14Loupe, um die Grade, Minuten und Sekunden auf dem Limbus
15und Vernier lesen zu können. – Ein Alhidadenhalter schiebt sich
16mit der Alhidade herum, und wird wenn die gröbere Bewegung
17mit der bloßen Hand gemacht ist, an den Limbus vermittelst
18einer Schraube fest geklemmt, | und sodann die fernere Bewegung336
19durch eine andere Schraube bewerkstelligt.
20Nun, wie werden mittelst dieses Instruments die Höhen der
21Gestirne gemessen? Auf der See geschieht es auf folgende Art.
22Man richtet das Instrument zuvörderst so, daß vom Rande der
23Horizontalebene, welchen die deutschen Schiffer den Kimm nen-
24nen, ein Strahl HO in das Auge des Beobachters gehen kann. Zu
25dem Ende ist ein Theil des Spiegels RI von der Belegung befreyt
26und besteht hier blos aus durchsichtigem Glase. Nun drehet man
27die Alhidade und folglich den auf ihr befestigten Spiegel P, so
28weit und so lange, bis von dem Gestirne Q, ebenfalls ein Strahl
29in das Auge des Beobachters, durch eine doppelte Reflexion QP,
30PS und SO und zwar so gelangt, daß der Beobachter das Bild
31des Sterns gerade in dem Punkte des | Horizonts, aus welchem337
32der vorige Strahl RO zu ihm gelangte, zu erblicken glaubt, oder
33daß das Bild des Sterns jenen Punkt decke. – Sobald dieß der Fall
34ist, wird der Alhidadenhalter an den Limbus festgeklemmt, und
35dann vermittelst der andern Schraube, der Alhidade ihre feine
36Bewegung gegeben, damit die eben erwähnte Deckung genau statt
37finde. – Jetzt wird der Winkel BCD oder x, den der Vernier sodann
38angiebt, durch die Loupe abgelesen. Er wird =12M. Sind also,
39wie es gewöhnlich der Fall ist, auf dem Limbus nur halbe Grade
40angegeben: so rechnet man sie für ganze; und hat nun folglich die
41verlangte Höhe des Sterns.