Georg Christoph Lichtenberg

  • Start
  • Bände
  • Register
  • Suche
  • Hilfe
Seite 720

Band 2 - Teil IV - Theorische Astronomie

Astronomie.
720
244269
244271
2
0
1erleuchtet werden kann; so | wird sich bey seinem Umlauf um die425
2Erde Folgendes ereignen.
3Befindet sich der Mond in A also gerade zwischen Sonne und
4Erde, oder mit der ersteren in Conjunktion: so wendet er der Erde
5seine dunkle Halbkugel zu, wir sehen nichts von ihm, und es ist
6Neumond oder Neu-Licht (novilunium).
7Rückt der Mond von da in seiner Bahn gegen Osten; so wird
8etwas von seiner uns zugekehrten Hälfte, in der Gestalt einer
9schmalen Sichel sichtbar. Wir haben diese Erscheinung Abends
10am westlichen Himmel, welchem die Sichel, die nun immer breiter
11wird, stets mit ihrer convexen Seite zugekehrt ist. Am 8. Tage,
12nach dem Neu-Lichte, steht der Mond in B. Da ist für uns die
13Hälfte der uns zugekehrten Hälfte desselben, oder ein Viertel des
14Ganzen erleuchtet. Wir haben also | dann das sogenannte erste426
15Viertel, (quadratura prima).
16Nun nimmt das Licht des Mondes immer mehr zu, bis er am
1715. Tage in C, der Sonne und Erde gerade gegenüber, oder mit der
18ersteren in Opposition zu stehen kommt. Da ist seine ganze uns
19zugekehrte Hälfte erleuchtet; und wir haben Vollmond (plenilu-
20nium).
21Von da nimmt seine Lichtgestalt wieder ab, und erscheint jeden
22Abend später am östlichen Himmel. Sieben Tage nach dem Voll-
23monde, befindet er sich in D, ganz in derselben Lage, wie in B;
24nur daß jetzt die andere Hälfte seiner uns zugekehrten Hälfte
25erscheint. Dieß ist denn das letzte Viertel (quadratura ultima).
26Nachher zeigt er sich des Morgens am östlichen Himmel, als eine
27immer schmälere Sichel, mit ihrer concaven | Seite gegen Westen427
28gekehrt, bis er endlich am 8. Tage nach dem letzten Viertel, wieder
29bey der Sonne erscheint, und zum Neumonde wird.
30Wenn man die Stellung des Mondes in A und C oder zur Zeit
31des Neumonds und des Vollmonds, nur mit einiger Aufmerksam-
32keit betrachtet: so muß man sich wohl die Frage vorlegen: warum
33bedeckt doch der Mond, wenn er in A steht, den Bewohnern
34der Erde die Sonne nicht? Wenigstens diejenigen um a herum,
35befinden sich ja bey dieser Gelegenheit ganz in seinem Schatten,
36und es sollte ihnen also die Sonne am helllichten Tage verschwin-
37den. Eben so muß man auch fragen: Wie kann man, wenn der
38Mond in C ist, von ihm etwas sehen? Es fällt ja dann der Schatten
39der Erde auf ihn, und er müßte den Bewohnern ihrer ganzen
40unerleuchteten Hälfte bcd unsichtbar wer|den. – Sowohl das eine428
41wie das andere würde ganz gewiß erfolgen, wenn die Mondsbahn

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 244270 Sachregister ~ Mond ~ Neumond. 3853 2 720 6 Neumond siehe Gesamtregister.
0 244270 Sachregister ~ Mond ~ Phasen. 3855 2 720 3-29 Befindet sich der Mond in A also gerade zwischen Sonne und Erde, oder mit der ersteren in Conjunktion: so wendet er der Erde seine dunkle Halbkugel zu, wir sehen nichts von ihm, und es ist Neumond oder Neu-Licht ( novilunium ). Rückt der Mond von da in seiner Bahn gegen Osten; so wird etwas von seiner uns zugekehrten Hälfte, in der Gestalt einer schmalen Sichel sichtbar. Wir haben diese Erscheinung Abends am westlichen Himmel, welchem die Sichel, die nun immer breiter wird, stets mit ihrer convexen Seite zugekehrt ist. Am 8. Tage, nach dem Neu-Lichte, steht der Mond in B. Da ist für uns die Hälfte der uns zugekehrten Hälfte desselben, oder ein Viertel des Ganzen erleuchtet. Wir haben also | dann das sogenannte erste 426 Viertel, ( quadratura prima ). Nun nimmt das Licht des Mondes immer mehr zu, bis er am 15. Tage in C, der Sonne und Erde gerade gegenüber, oder mit der ersteren in Opposition zu stehen kommt. Da ist seine ganze uns zugekehrte Hälfte erleuchtet; und wir haben Vollmond ( plenilu- nium ). Von da nimmt seine Lichtgestalt wieder ab, und erscheint jeden Abend später am östlichen Himmel. Sieben Tage nach dem Voll- monde, befindet er sich in D, ganz in derselben Lage, wie in B; nur daß jetzt die andere Hälfte seiner uns zugekehrten Hälfte erscheint. Dieß ist denn das letzte Viertel ( quadratura ultima ). Nachher zeigt er sich des Morgens am östlichen Himmel, als eine immer schmälere Sichel, mit ihrer concaven | Seite gegen Westen 427 gekehrt, bis er endlich am 8. Tage nach dem letzten Viertel, wieder bey der Sonne erscheint, und zum Neumonde wird. siehe Gesamtregister.
0 244270 Sachregister ~ Mond ~ Vollmond. 3860 2 720 19 Vollmond siehe Gesamtregister.
1467035216037

Abbildungen

Digitalisate

Vorherige Seite Gehe zu
Seite
Nächste Seite
  • Impressum
  • Akademie der Wissenschaften zu Göttingen