1läßt. Seine scheinbare Größe im Horizonte ist ein optischer Betrug,
2von welchem bereits in dem Abschnitte vom Lichte gehandelt
3wurde. (Siehe Erinner. aus Lichtenb. Vorlesungen über die Natur-
4lehre 2tes Bändchen).
53. Von der Sonne.442
6a. Größe.
7Die Grösse der Sonne wird aus ihrem scheinbaren Durchmesser
8und aus ihrer Entfernung von der Erde berechnet. Es sey nämlich
9in T Fig. 49 der Mittelpunkt der Erde, in S der Mittelpunkt der
10Sonne: so verhält sich
11Sinusder Horizontalparallaxe der Sonne :Sinus totus=Halb-
12messer der Erde : Entfernung der Sonne; oder
13Sin. TSO : Sin. totus = TO : TS, weil sich in jedem Dreyecke die
14Seiten so verhalten, wie die Sinus der gegenüberstehenden Winkel.
15Eben so und aus der nähmlichen Ursache verhält sichSinus totus
16:Sinusdes scheinb. Halbm. der Sonne = Entfernung der Sonne :
17Wirkl. Halbm. der Sonne; oder Sin. totus : Sin. STV = TS : SV.
18Man hat also folgende zwey Proportionen:
19Sin. TSO : Sin. tot. = TO : TS
20Sin. tot. : Sin. STV = TS : SV
21aus welchen sich folgende dritte ergiebt: Sin. TSO : Sin. STV =443
22TO : SV, oderSinusder Horizontalparallaxe der Sonne :Sinus
23des scheinb. Halbm. der Sonne = Halbm. der Erde : Halbm. der
24Sonne. Oder wenn man, welches bey kleinen Winkeln verstattet
25ist, die Winkel selbst statt ihrer Sinus setzt und den Halbmes-
26ser zur Einheit annimmt: so verhält sich Horizontalparallaxe der
27Sonne : scheinb. Halbm. der Sonne = 1 : Wirkl. Halbm. der
28Sonne.