I. 4. Von den kleinen Gewässern auf der Erde.
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1sogar. Dieser Versuch wurde zuerst von dem französischen Phy-
2siker Lemery um das Jahr 1700 gemacht. Eben so entzündet
3sich auch gleichfalls Alaunschiefer, der ein Pyrophor ist. Und
4daraus ist wohl die Hitze der warmen Bäder vollkommen erklärt.
5Es können auch unterirdische Vulkane von dieser Erhitzung die
6Ursache seyn.
7Nirgends giebt es mehr heisse Quellen, als in Island; das Land
8ist wie eingeheitzt. Die Natur sucht da gleichsam das von unten zu
9ersetzen, was die Sonne von oben herab versagt. Es giebt da Quel-
10len, die 18 bis 24 Fuß hoch steigen. Einige sehen weiß aus, wie
11Milch, andere blutroth. Viele haben ein mehr als siedend | heisses69
12Wasser. Die vorzüglichste unter diesen Quellen ist der berühmte
13Geyser.∗Es ist | ein intermittirender Quell, der bald höher, bald70
14tiefer springt, aber immer mit grosser Vehemenz sein Wasser in die
15Höhe treibt. In der Gegenwart von Banks und Solander, die zur
16Beobachtung des Durchgangs der Venus vor der Sonnenscheibe
17nach dem Pol geschickt wurden, und bey der Gelegenheit auch die
18Insel besuchten, sprang der Geyser einmal 92 Fuß hoch, aus einer
19Mündung, die 19 Fuß im Durchmesser hatte, und dieß dauerte
20vier Minuten lang. Wo das Wasser hinfällt, wird alles mit einer
21Art von Quarz oder Kieselerde überzogen.
22Die Ursache dieses wunderbaren Phänomens, das der Papinia-
23nische Topf im Großen ist, ist ein ordentliches unterirrdisches
24Feuer. Man pflegt es dem Schwefelkies beyzulegen; denn man
25findet auch bey den feyerspeyenden Bergen Schwefel zersetzt. Die
26Höhlen wo das Wasser sich befindet, sind ganz verschlossen, und |
27es kocht daselbst, wie in dem Papinianischen Topf. Es entste-71
28hen demnach Dämpfe, die sich immer mehr anhäuffen und einen