Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 843

Band 2 - Teil V - Physikalische Geographie

I. 6. Richtung des Magnets nach den Weltgegenden.
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1si approximes ferrum versus angulum Zoron, convertit se ferrum
2ad Zoron, et si ad oppositum angulum approximes, convertit se
3directe ad Azon. Es ist nun freylich höchst wahrscheinlich, daß die
4ganze Stelle untergeschoben ist, denn sonst wäre die Sache gewiß
5bekannter, und es müßte sich darüber in Schriften etwas finden,
6da das utuntur nautae, gar zu schlechtweg gesagt wird. Allein
7Forster sagt mit Recht, da Vincentius Bellovacensis ums Jahr
81244 schrieb und etwa 1262 oder 64 gestorben ist; Albertus
9Magnus aber, 1206 oder gar 1193 geboren und 1280 starb | so95
10beweist diese Stelle gewiß, daß der Compaß den Schiffern schon
11ums Jahr 1245 etwa bekannt gewesen. Die Nahmen Zoron, Azon
12sind zwar fremde und weder griechisch, noch hebräisch, noch
13arabisch; Forster meynt sie könnten verschrieben seyn, und Nord
14und Sor(soll wohl heißen Sud,also auch verschrieben) geheissen
15haben. Die Lilie verräth ohnehin französischen Ursprung, und
16Gioja habe sie etwa nur verbessert oder den Gebrauch erleichtert.
17(Dieses nicht; sondern Gioja setzte sie den damahligen Königen
18von Neapel aus dem Hause Anjou zu Ehren auf die Nadel. Amalfi
19liegt im Neapolitanischen.)
20Guyot von Provins, einer Stadt in der Landschaft Brie, in der
21Diöces von Sens, ein alter französischer Dichter des 12ten Jahrh.
22(1181 war er am Hofe des Kaisers Friedrich I. zu Maynz), hat
23ein satyrisches Gedicht geschrieben, unter dem Titel: la Bible de|
24Guyot, worin die Laster aller Stände geschildert werden, und96
25einen Roman von der Rose. Im letztern stehen die Verse, worin die
26Polarität des Magnets deutlich vorkömmt. Das Werkzeug heißt
27da Marinette. Die Verse finden sich auch bey Gehler und lauten
28folgendermassen:
29Icelle etoile ne se muet;
30Un art font, qui mentir ne puet
31Par vertu de la Marinette
32Une pierre laide noirette
33Ou le fer volontiers se joint;
34Arius Froda Polyhistor, war ein sehr berühmter Isländer des
3511ten und 12ten Jahrh. (geb. 1068, gestorb. 1148). Er schrieb
36ein großes Werk: Vitas Regum Norvegiae, das aber verloren ist,
37und man hat nichts übrig von ihm, als einen kleinen Traktat von
38Island, der den Nahmen: Schedae Arii Polyhistoris führt, ausser,
39was in den spätern Chroniken, aus seinem grö|ßeren Werke ange-97
40führt wird. In denSchedisdes Arii kömmt von dem Magneten

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 244393 Personenregister ~ Albert von Lauingen, gen. Albert der Große. 22 2 843 8-9 kapitalis Albertus Magnus siehe Seite 1019. siehe Gesamtregister.
0 244393 Sachregister ~ Island. 3147 2 843 38 Island siehe Gesamtregister.
0 244393 Personenregister ~ Forster, Johann Reinhold ~ Geschichte der Magnetnadel. 27678 2 843 7 kapitalis Forster siehe Gesamtregister.
0 244393 Personenregister ~ Forster, Johann Reinhold ~ Geschichte der Magnetnadel. 27678 2 843 13 kapitalis Forster siehe Gesamtregister.
0 244393 Personenregister ~ Friedrich I., gen. Barbarossa, röm.-dt. Kaiser. 329 2 843 22 kapitalis Friedrich I. siehe Seite 1028. siehe Gesamtregister.
0 244393 Personenregister ~ Gehler, Johann Samuel Traugott ~ Schriften ~ Physikalisches Wörterbuch (1787–1796) ~ Art. Compaß. 21976 2 843 27 kapitalis Gehler siehe Gesamtregister.
0 244393 Personenregister ~ Gioja, Flavio. 356 2 843 17 kapitalis Gioja siehe Seite 1029. siehe Gesamtregister.
0 244393 Personenregister ~ Guiot de Provins ~ Schriften ~ La Bible de Guyot. 17886 2 843 23-24 la Bible de | Guyot , siehe Gesamtregister.
0 244393 Personenregister ~ Guiot de Provins ~ zur Person. 27654 2 843 20 kapitalis Guyot von Provins siehe Gesamtregister.
0 244393 Sachregister ~ Magnetnadel (Acus magnetica) ~ Erfindung. 14711 2 843 1-40 1 1 si approximes ferrum versus angulum Zoron , convertit se ferrum ad Zoron, et si ad oppositum angulum approximes, convertit se directe ad Azon . Es ist nun freylich höchst wahrscheinlich, daß die ganze Stelle untergeschoben ist, denn sonst wäre die Sache gewiß bekannter, und es müßte sich darüber in Schriften etwas finden, da das utuntur nautae , gar zu schlechtweg gesagt wird. Allein Forster sagt mit Recht, da Vincentius Bellovacensis ums Jahr 1244 schrieb und etwa 1262 oder 64 gestorben ist; Albertus Magnus aber, 1206 oder gar 1193 geboren und 1280 starb | so 95 beweist diese Stelle gewiß, daß der Compaß den Schiffern schon ums Jahr 1245 etwa bekannt gewesen. Die Nahmen Zoron , Azon sind zwar fremde und weder griechisch, noch hebräisch, noch arabisch; Forster meynt sie könnten verschrieben seyn, und Nord und Sor (soll wohl heißen Sud, also auch verschrieben) geheissen haben. Die Lilie verräth ohnehin französischen Ursprung, und Gioja habe sie etwa nur verbessert oder den Gebrauch erleichtert. (Dieses nicht; sondern Gioja setzte sie den damahligen Königen von Neapel aus dem Hause Anjou zu Ehren auf die Nadel. Amalfi liegt im Neapolitanischen.) Guyot von Provins, einer Stadt in der Landschaft Brie, in der Diöces von Sens, ein alter französischer Dichter des 12ten Jahrh. (1181 war er am Hofe des Kaisers Friedrich I. zu Maynz), hat ein satyrisches Gedicht geschrieben, unter dem Titel: la Bible de | Guyot, worin die Laster aller Stände geschildert werden, und 96 einen Roman von der Rose. Im letztern stehen die Verse, worin die Polarität des Magnets deutlich vorkömmt. Das Werkzeug heißt da Marinette . Die Verse finden sich auch bey Gehler und lauten folgendermassen: Icelle etoile ne se muet; Un art font, qui mentir ne puet Par vertu de la Marinette Une pierre laide noirette Ou le fer volontiers se joint; Arius Froda Polyhistor, war ein sehr berühmter Isländer des 11ten und 12ten Jahrh. (geb. 1068, gestorb. 1148). Er schrieb ein großes Werk: Vitas Regum Norvegiae , das aber verloren ist, und man hat nichts übrig von ihm, als einen kleinen Traktat von Island, der den Nahmen: Schedae Arii Polyhistoris führt, ausser, was in den spätern Chroniken, aus seinem grö|ßeren Werke ange- 97 führt wird. In den Schedis des Arii kömmt von dem Magneten siehe Gesamtregister.
0 244393 Sachregister ~ Mainz ~ Friedrich I. Barbarossa. 27653 2 843 22 Maynz siehe Gesamtregister.
0 244393 Sachregister ~ Anjou (älteres Haus). 27656 2 843 18 Hause Anjou siehe Gesamtregister.
0 244393 Sachregister ~ Neapel (Königreich). 27657 2 843 18 Neapel siehe Gesamtregister.
0 244393 Sachregister ~ Brie. 27658 2 843 20 Brie siehe Gesamtregister.
0 244393 Sachregister ~ Sens (Erzbistum). 27659 2 843 21 Sens siehe Gesamtregister.
0 244393 Sachregister ~ Amalfi. 27668 2 843 18 Amalfi siehe Gesamtregister.
0 244393 Personenregister ~ Swinburne, Henry ~ Schriften ~ Travels in the two Sicilies (1783–1785) ~ Reisen durch Beide Sicilien (dt. von J.R. Forster 1785–1787) ~ Exzerpt zur Magnetnadel. 27666 2 843 1-16 1 si approximes ferrum versus angulum Zoron , convertit se ferrum ad Zoron, et si ad oppositum angulum approximes, convertit se directe ad Azon . Es ist nun freylich höchst wahrscheinlich, daß die ganze Stelle untergeschoben ist, denn sonst wäre die Sache gewiß bekannter, und es müßte sich darüber in Schriften etwas finden, da das utuntur nautae , gar zu schlechtweg gesagt wird. Allein Forster sagt mit Recht, da Vincentius Bellovacensis ums Jahr 1244 schrieb und etwa 1262 oder 64 gestorben ist; Albertus Magnus aber, 1206 oder gar 1193 geboren und 1280 starb | so 95 beweist diese Stelle gewiß, daß der Compaß den Schiffern schon ums Jahr 1245 etwa bekannt gewesen. Die Nahmen Zoron , Azon sind zwar fremde und weder griechisch, noch hebräisch, noch arabisch; Forster meynt sie könnten verschrieben seyn, und Nord und Sor (soll wohl heißen Sud, also auch verschrieben) geheissen haben. Die Lilie verräth ohnehin französischen Ursprung, und Gioja habe sie etwa nur verbessert oder den Gebrauch erleichtert. siehe Gesamtregister.
0 244393 Personenregister ~ Vincentius Bellovacensis (Vincent de Beauvais). 969 2 843 7 kapitalis Vincentius Bellovacensis siehe Seite 1047. siehe Gesamtregister.
0 244393 Personenregister ~ Are Thorgilsson Frode. 9669 2 843 34 kapitalis Arius Froda siehe Seite 1019. siehe Gesamtregister.
0 244393 Personenregister ~ Are Thorgilsson Frode ~ Schriften ~ Sagan landnama vm fyrstu bygging Islands af nordmønnum (1688) ~ Liber historicus de Islandia (isl.-lat. hrsg. von A. Bussaeus 1744). 9672 2 843 37-40 Traktat von Island, der den Nahmen: Schedae Arii Polyhistoris führt, ausser, was in den spätern Chroniken, aus seinem grö|ßeren Werke ange- 97 führt wird. In den Schedis des Arii siehe Gesamtregister.
1472198808117

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