Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 898

Band 2 - Teil V - Meteorologie

Physikalische Geographie, Meteorologie, Theorie der Erde.
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1100mahl kleiner, als A. An dieser Röhre ist eine Skale angebracht,
2und mittelst derselben wird also die Menge des herabfallenden
3Wassers bestimmt.
4Man hat durch diese Instrumente erfahren, daß es unten immer
5mehr regnet als oben. Dasselbe bemerkt man, wenn man von
6Gefäßen von gleicher Größe, das eine auf die Erde, das andere
7auf ein Kirchdach, das dritte auf einen Thurm setzt. Die Ursache
8hier, von ist wohl keine andere, als daß die | Regentropfen, wenn247
9sie aus einer großen Höhe herabfallen, wegen ihrer Kälte, in der
10ganzen Luftsäule, durch welche sie fallen, selbst wieder Kälte
11und folglich einen Dunstniederschlag bewirken. Dieser vereinigt
12sich dann mit den herabfallenden Tropfen und vergrößert so die
13Menge des Regens in der Tiefe.∗
14Es giebt auch noch andere Erscheinungen, welche den Nahmen
15des Regens führen. – Die Luft unsers Luftkreises ist allemahl sehr
16unrein und mit vielen fremdartigen Körperchen angefüllt, die in
17ihr herumschwimmen. Die Sonnenstäubchen sind ein Beyspiel
18davon. Priestley fand, daß durch manche Luftarten, selbst die
19Erden aufgelöst werden; so zum Beyspiel die Kieselerde von der
20Flußspathsauren Luft. | Oft werden durch einen bloßen mecha-248
21nischen Stoß – Windwirbel – Staubwirbel, leichte Körperchen in
22die Höhe gehoben. Eine stärkere Bewegung kann auch schwerere
23Körper in die Höhe treiben. Fallen nun diese Dinge hernach in
24Menge an einem Orte wieder nieder, so hält man sie öfters für
25einen ausserordentlichen Regen. So spricht man vom Schwefelre-
26gen, Blutregen,†u.s.w.
27Den Schwefelregen sah Lichtenberg einst in Stade am beßten.
28Er fieng ihn auf Papier auf. Die gelben Ueberbleibsel waren nichts
29anders, als Pollen oder Blumenstaub. In Göttingen untersuchte
30man auch einmahl einen | solchen Regen. Er bestand aus Eichen-249
31blüthen vom Hainberge.
32Saussüre fand auf den Alpen vortrefflichen rothen Schnee.
33Siehe Goth. Mag. IV. 3, S. 100. Je tiefer desto röther. Es war
34nichts Mineralisches. Bonnet glaubte, es wäre Blumenstaub.
35Aber Saussüre bemerkte unter dem Mikroscope nichts derglei-

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

898 ∗ 
898
1Siehe hierüber von Arnims Berechnung in Gilberts Annalen. IV. Band.
2S. 325.
anmerkung 241998
798259 244448 2
898 † 
898
1Das neueste Phänomen dieser Art, eines mit rothem Staube vermischten
2Regens, ereignete sich zu Gerace in Calabrien am 14. März 1813. Siehe
3darüber Oesterr. Beobachter 1814, 315.
anmerkung 241999
798260 244448 2

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 244448 798259 Personenregister ~ Arnim, Ludwig Achim von ~ Schriften ~ Beitrag zur Berichtigung des Streits über die ersten Gründe der Hygrologie und Hygrometrie (1800). 18061 2 898 1-2 * 1 1 Siehe hierüber von Arnims Berechnung in Gilberts Annalen. IV. Band. 2 S. 325. siehe Gesamtregister.
0 244448 Sachregister ~ Atmosphäre (Luftkreis, Luftkugel) ~ Verunreinigung. 2115 2 898 15-16 Die Luft unsers Luftkreises ist allemahl sehr unrein und mit vielen fremdartigen Körperchen angefüllt siehe Gesamtregister.
0 244448 Personenregister ~ Bonnet, Charles ~ roter Schnee. 28735 2 898 34 kapitalis Bonnet siehe Gesamtregister.
0 244448 798260 Sachregister ~ Kalabrien. 3180 2 898 2 † Calabrien siehe Gesamtregister.
0 244448 798259 Personenregister ~ Gilbert, Ludwig Wilhelm ~ Herausgeber ~ Annalen der Physik (1799–). 18268 2 898 * kapitalis Gilbert siehe Gesamtregister.
0 244448 Sachregister ~ Luft, spatsaure ~ Eigenschaften. 3575 2 898 20 Flußspathsauren Luft siehe Gesamtregister.
0 244448 Sachregister ~ Regen ~ aus in der Atmosphäre verfrachteten staubartigen Verunreinigungen. 4123 2 898 14-31 Es giebt auch noch andere Erscheinungen, welche den Nahmen des Regens führen. – Die Luft unsers Luftkreises ist allemahl sehr unrein und mit vielen fremdartigen Körperchen angefüllt, die in ihr herumschwimmen. Die Sonnenstäubchen sind ein Beyspiel davon. Priestley fand, daß durch manche Luftarten, selbst die Erden aufgelöst werden; so zum Beyspiel die Kieselerde von der Flußspathsauren Luft. | Oft werden durch einen bloßen mecha- 248 nischen Stoß – Windwirbel – Staubwirbel, leichte Körperchen in die Höhe gehoben. Eine stärkere Bewegung kann auch schwerere Körper in die Höhe treiben. Fallen nun diese Dinge hernach in Menge an einem Orte wieder nieder, so hält man sie öfters für einen ausserordentlichen Regen. So spricht man vom Schwefelre- gen, Blutregen, † u.s.w. Den Schwefelregen sah Lichtenberg einst in Stade am beßten. Er fieng ihn auf Papier auf. Die gelben Ueberbleibsel waren nichts anders, als Pollen oder Blumenstaub. In Göttingen untersuchte man auch einmahl einen | solchen Regen. Er bestand aus Eichen- 249 blüthen vom Hainberge. siehe Gesamtregister.
0 244448 Sachregister ~ Regen ~ Blutregen. 4124 2 898 26 Blutregen siehe Gesamtregister.
0 244448 Sachregister ~ Regen ~ Mengen in unterschiedlichen Höhen über dem Erdboden. 28502 2 898 4-13 Man hat durch diese Instrumente erfahren, daß es unten immer mehr regnet als oben. Dasselbe bemerkt man, wenn man von Gefäßen von gleicher Größe, das eine auf die Erde, das andere auf ein Kirchdach, das dritte auf einen Thurm setzt. Die Ursache hier, von ist wohl keine andere, als daß die | Regentropfen, wenn 247 sie aus einer großen Höhe herabfallen, wegen ihrer Kälte, in der ganzen Luftsäule, durch welche sie fallen, selbst wieder Kälte und folglich einen Dunstniederschlag bewirken. Dieser vereinigt sich dann mit den herabfallenden Tropfen und vergrößert so die Menge des Regens in der Tiefe. ∗ siehe Gesamtregister.
0 244448 Sachregister ~ Schnee ~ roter. 14897 2 898 32 rothen Schnee siehe Gesamtregister.
0 244448 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Reisen ~ Stade. 28733 2 898 27 kapitalis Lichtenberg siehe Gesamtregister.
0 244448 798260 Sachregister ~ Datierung ~ 1813 März 14. 28738 2 898 2 † 14. März 1813 siehe Gesamtregister.
0 244448 Personenregister ~ Priestley, Joseph ~ Luftarten ~ flußspatsaure Luft. 28736 2 898 18 kapitalis Priestley siehe Gesamtregister.
0 244448 Personenregister ~ Saussure, Horace Bénédict de ~ Schriften ~ Voyages dans les alpes (1779–1796) ~ Ueber eine Art rothen Alpen-Schnee (dt. Auszug 1787). 14898 2 898 33 Goth. Mag. IV. 3, S. 100 siehe Gesamtregister.
0 244448 Personenregister ~ Saussure, Horace Bénédict de ~ Alpenreise ~ roter Schnee. 28737 2 898 35 kapitalis Saussure siehe Gesamtregister.
0 244448 Sachregister ~ Alpen ~ meteorologische Beobachtungen. 28285 2 898 32 Alpen siehe Gesamtregister.
0 244448 Sachregister ~ Stade. 26006 2 898 27 Stade siehe Gesamtregister.
0 244448 Sachregister ~ Blütenstaub. 28734 2 898 29 Pollen oder Blumenstaub siehe Gesamtregister.
0 244448 Sachregister ~ Blütenstaub. 28734 2 898 34 Blumenstaub siehe Gesamtregister.
0 244448 798260 Sachregister ~ Gerace. 28739 2 898 2 † Gerace siehe Gesamtregister.
0 244448 Sachregister ~ Kieselerde ~ Löslichkeit. 27435 2 898 19 Kieselerde siehe Gesamtregister.
0 244448 Sachregister ~ Regenmesser (Hyetometer, Ombrometer). 3763 2 898 1-3 1 100mahl kleiner, als A . An dieser Röhre ist eine Skale angebracht, und mittelst derselben wird also die Menge des herabfallenden Wassers bestimmt. siehe Gesamtregister.
0 244448 798260 Personenregister ~ Oesterreichischer Beobachter ~ 1814. 28741 2 898 3 † Oesterr. Beobachter 1814 siehe Gesamtregister.
1474442032748

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