Physikalische Geographie, Meteorologie, Theorie der Erde.
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1der Maaßstab, der für die erste derselben gilt, wo das Fallen
2des Quecksilbers um 1 Linie, 12 Toisen beträgt, auch für jede
3der fünf folgenden Stationen gelten müßte. Allein wie falsch
4diese Annahme sey, ist ja in die Augen fallend. Es heissen
5jene 6 Stationen, wie sie von unten nach oben auf einander
6folgen, nach der Ordnung der Buchstaben a, b, c, d, e, f; und
7der übrige Theil der Luftsäule bis an das Ende der Atmo-
8sphäre, sey = x: so beträgt der Druck der Luftsäule, auf
9der ersten Station: a + b + c + d + e + f +| x; auf der447
10zweyten Station um a, auf der dritten um a + b weniger
11u.s.w. Aber weil die Luftsäule, je höher hinauf desto dünner
12und mithin desto leichter wird, so ist a + b, dem Gewichte
13nach, nicht = 2a, und noch weniger a + b + c = 3a u.s.w.
14wie bisher vorausgesetzt ward, sondern etwas weniger, und
15immer etwas weniger, je höher man hinauf kömmt. Folglich
16muß dieß auch umgekehrt von der Höhe der Luftsäule gelten,
17und man kann sie nicht, wie bisher geschah (6), in gleich
18hohe Stücke eintheilen, sondern sie muß vielmehr, so oft die
19Quecksilbersäule um 1 Linie kürzer wird, um ein immer grö-
20ßeres Stück ihrer Höhe kürzer werden. – Betrug demnach
21auf obiger ersten Station die Höhe, bis zu der man steigen
22mußte, ehe das Ouecksilber um 1 Linie fiel, 12 Toisen: so
23muß sie auf jeder der folgenden Stationen, für jedes Fallen
24um 1 Linie, etwas mehr be|tragen, weil man ja hier, wegen448
25der Abnahme der Luft-Dichte, immer höher steigen muß, ehe
26ein solches Fallen erfolgt. – Am auffallendsten zeigt sich sich
27dieses, aus der Berechnung der ganzen Höhe der Luftsäule.
28Bey gleichförmiger Dichtigkeit der Luft würde sie ungefähr
291115Meile betragen (6); aber man weiß doch, daß sie gegen
3010 Meilen betragen müsse.∗– Und so sieht man denn, wie
31durch die ungleichförmige Dichtigkeit der Luft das Problem
32der barometrischen Höhenmessung um vieles verwickelter
33und schwerer werde.
3413. Aber man sieht auch, worauf es ankomme, diese Schwierig-
35keiten zu heben. Anders – das ist klar – geht es nicht, als daß
36man ein ähnliches Verhältniß zwischen den Höhen der Luft-
37säule und Quecksil|bersäule, wie man bey vorausgesetzter449
38gleichförmigen Dichtigkeit der Luft fand (5), auch für die
39ungleichförmige Dichtigkeit derselben aussindig mache. Jenes
40Verhältniß aber, ergab sich, theils aus dem Verhältnisse der