Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 980

Band 2 - Teil V - Anhang. Ueber das barometrische Höhenmessen

Physikalische Geographie, Meteorologie, Theorie der Erde.
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0
1genaue Höhenmessung erhalten will. Der gefundene Werth
2des Coefficienten, und mithin schon dadurch allein, auch die
3ganze Formel (22), gilt ja nur für die erwähnten Umstände
4(16), die begreiflich die allerseltensten | von der Welt sind, und479
5deren einer, die völlige Trockenheit der Luft, vollends nie in
6der Natur vorkömmt. Wie also dann, wenn eine andere geo-
7graphische Breite, eine andere Temperatur und eine andere
8hygrometrische Beschaffenheit der Luft, als die vorausge-
9setzte, statt findet? Eine Aenderung in diesen Umständen,
10muß ja nothwendig auch eine Aenderung im Werthe des
11Coefficienten zur Folge haben. – Aber eine noch größere
12Aenderung bewirkt sie im Fallen des Barometers selbst, mit
13dem man in die Höhe steigt, und giebt mithin auch für den
14zweyten Theil der Formel (22), einen ganz andern Werth, als
15welchen man mit alleiniger Rücksicht auf den bloßen Druck
16der Luft erhalten hätte. Man will ja doch bey barometrischen
17Höhenmessungen, nur jenes Fallen des Barometers wissen,
18welches durch diesen Druck hervorgebracht wird (1) da ja |
19nur dasselbe in dem erwiesenen Verhältnisse mit der Höhe480
20der Luftsäule steht (5. 13). Aber eine Veränderung in den
21gedachten Umständen hat auch, ganz unabhängig von dem
22eigentlichen Drucke der Luft, auf das Steigen oder Fallen des
23Barometers Einfluß. Von der Wärme ist dieß in die Augen
24fallend. Sie, die ohne Unterschied alle Körper ausdehnt, dehnt
25ja auch das Quecksilber im Barometer, und die Luft, welche
26auf dieß Quecksilber drückt, und die Glasröhre, in welcher es
27enthalten ist, aus; und welche Aenderungen muß dieß nicht
28für den Stand des Barometers geben!∗Dasselbe ge|schieht481
29auch durch die Feuchtigkeit der Luft, oder durch die Dämpfe,
30die in der Atmosphäre enthalten sind. Eben so endlich äußert
31sich selbst die Schwerkraft in verschiedenen geographischen
32Breiten verschieden und nimmt noch überdieß von unten
33nach oben ab; wodurch gleichfalls der Werth der Formel

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

980 ∗ 
980
1Die Ausdehnung der barometrischen Glasröhre durch die Wärme, ist
2jedoch zu unbedeutend, als daß darauf dürfte Rücksicht genommen
3werden. Sie beträgt nach den genauesten Versuchen Lavoisiers und
4Laplace’s, bey 0° Wärme und einem Barometerstande von 28 Pariser
5Zoll, für jeden Grad der Centesimalscale 0,0000087572 nach der Länge.
6Dieses dreymahl genommen, giebt die Ausdehnung des Volumens, für
7jeden dieser Grade, zu 0,0000262716; und da kann sie freylich ganz
8vernachläßigt werden.
anmerkung 242044
798305 244530 2

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 244530 798305 Sachregister ~ Glas ~ Wärmeausdehnung. 12873 2 980 1 * Ausdehnung der barometrischen Glasröhre durch die Wärme siehe Gesamtregister.
0 244530 798305 Personenregister ~ Laplace, Pierre Simon de ~ Wärmeausdehnung. 29480 2 980 * kapitalis Laplace siehe Gesamtregister.
0 244530 798305 Personenregister ~ Lavoisier, Antoine Laurent ~ Wärmeausdehnung. 29481 2 980 * kapitalis Lavoisier siehe Gesamtregister.
1476621915066

Abbildungen

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